Bilder von Karlskrona bis Ystadt…

Nun klappt es mal mit einer üppigen Internetverbindung und bevor es morgen früh weitergeht, will ich noch ein paar Bilder von Karlskrona, Simrishamn und Ystadt einstellen…

Klintholm und Vejrø folgen später, wobei die Speicherkarte die tollen Møn-Bilder gefressen hat…

So nützt auch meine ständige Sicherung der Bilder auf dem Rechner und einer externen Festplatte wenig, wenn es die Speicherkarte schon alleine schafft, die Aufnahmen zu vergessen…Zum Glück haben wir noch ein paar Bilder von Møn und Klintholm auf dem Tablet, dennoch schade, die waren echt schön…

Da wir sicher in nicht allzu ferner Zukunft Møn noch einmal einen Besuch abstatten – auch da muss man einfach mehrfach hin -, ist der Verlust eher zu verschmerzen, als wenn es Bilder “aus dem hohen Norden” oder dem Baltikum wären…

Den Tag heute in Vejrø  hat Uli fieberig und hustenend in der Koje der Achterkajüte verbracht. Heute  Abend ging es ihr schon besser und wir sind noch ein bißchen auf Vejrø rumgelaufen.

Vom Wetter werden wir gnadenlos verwöhnt, den ganzen Tag schien die Sonne, bei fast Windstille räkelte sich eine knallblaue Ostsee um die Insel, die ich ausgiebig mit dem Fahrrad erkundet habe…

Vejrø ist einen eignen Post wert…

Ansonsten war basteln angesagt : Die Klopumpe hat ihren Geist aufgegeben, wie schon vor zwei Jahren auf der Elbe festgestellt, ist sie einer so “nachhaltigen” Nutzung nicht gewachsen, unsere Nutzung auf dieser Reise entspricht gefühlt vielen Jahren “normaler” Boots- oder besser Toilettenbenutzung…

In “weiser Voraussicht” hatte ich nicht nur den Reparaturset für die Pumpe dabei, sondern in dem bestens ausgestatteten “Marineshop” in Kalmar auch noch gleich eine Reservepumpe gekauft…

Die ist nun montiert und verrichtet ihre bzw. unsere Geschäfte…

Ferner habe ich das erste Mal auf dieser Reise die Seewasserfilter der Motorenkühlung gereinigt : Bei der Fahrt zwischen den dänischen Inseln vielen mir erst Unmengen Quallen und Seegras auf, dann eine leicht über den bisher gewohnten Temperaturen liegende Kühlwassertemperatur, was für das Zusetzten der Filter mit den vorgenannten Meeresbewohnern spricht…

Teile derselben habe ich auch in den Filtern gefunden, für die “erhöhte Temperatur” erschien mir das eigentlich zu wenig… Mal sehen, was die Motoren morgen sagen…

Nun die Bilder, unsortiert wie die tausendfältigen Erlebnisse in unseren Köpfen :

CIMG0189 (600x800)

manchmal denke ich an die Arbeit…

CIMG0159 (600x800)

ELSE ganz nah…

CIMG0036 (800x600)

Kirche in Simrishamn…

CIMG0048 (800x600)

Rathaus in Simrishamn…

CIMG0071 (800x600)

Ystad in Sicht…

CIMG0075 (800x600)

ELSE angekommen in Ystad…

CIMG0089 (800x600)

Theater von Ystad…

CIMG0098 (800x600)

Marktplatz in Ystad…

CIMG0099 (800x600)

Ystad-Impression…

CIMG0102 (800x600)

nochmal Ystad-Impression, überall der liebevolle üppige Blumenschmuck…

CIMG0106 (600x800)

Stadtkirche in Ystad…

CIMG0126 (600x800)

Klosterkirche in Ystad, wieder mit Blumenschmuck…

CIMG0127 (800x600)

nochmal der mich immer wieder beeindruckende üppige “großformatige” Blumenschmuck…

CIMG0142 (800x600)

Ystad, am Kloster…

CIMG0153 (800x600)

Klosterteich ?

CIMG0167 (800x600)

“Gästhamn” Ystad mit ELSE rechts im Vordergrund…

CIMG0180 (800x600)

Ystad, Stadtrundfahrt mit alten Feuerwehrautos, mal was anderes…

CIMG0183 (800x600)

Kloster in Ystad…

CIMG0192 (800x600)

zum Freuen…

CIMG0419 (800x600)

Vejrø in Sicht….

 

CIMG9823 (480x640)

Seezeichen am Himmel ??

CIMG9824 (640x480)

der Skipper schreibt Posts….

CIMG9825 (640x480)

während Bosman, der Autopilot, lenkt… (kein Fake, siehe Stellung der Gashebel…)

CIMG9872 (600x800)

auch hier immer und überall Blumen…!

CIMG9875 (480x640)

Domkirche in Karlskrona…

CIMG9885 (480x640)

?? in Karlskrona, muss ich noch mal nachsehen was das nun wirklich war…

CIMG9917 (800x600)

Karlskrona-Impression…

CIMG9987 (600x800)

noch mal der Dom in Karlskrona, wieder mit Blumen ohne Ende…

CIMG0633 (800x600)

Abendstimmung gerade jetzt in Vejrø…

Zu spät, mehr Bilder schaff ich nicht…

 

Endspurt…? Karlskrona-Simrishamn-Ystad

Der “Endspurt” unserer Reise gestaltet sich entgegen unserer Reise nicht als “Durch- und Weiterreise” mit eher uninteressanten Häfen oder unattraktiven Orten, das Gegenteil ist der Fall :

Auch gegen Ende unserer Reise weckt jeder neue Hafen mit seinem individuellen Charme “gewaltsam” unser Interesse, obwohl unsere Aufnahmefähigkeit schlicht am Ende ihrer Kapazität angekommen ist…

Karlskrona ist eine historische “Marinestadt” mit Weltkulturerbestatus, auf einer Halbinsel angelegt und hat viele sehenswerte Ecken und wir verbringen dort gerne einen “Extratag”, zumal das Wetter auch sehr windig vorhergesagt ist.

Nach unserem Tag in Karlskrona brechen wir am frühen Morgen dort auf und wollen “am Stück” die Hanöbucht, etwa 55 Seemeilen, überqueren. Der Plan ist gut, Wetter und Welle moderat vorhergesagt und wir haben vor, uns die lange Strecke wie schon so oft mit etwa einer Stunde Gleitfahrt zu “verkürzen”.

Daraus wird nichts : nur im kurzen Bereich der Schären vor Karlskrona ist das Wasser noch ruhig, der Ausblick auf das offene Meer offenbart einen auffällig wellig “gezackten” Horizont und Wellen laufen auch schon in die Schären hinein…

Da Wind und Welle direkt von vorne kommen, bleibt das ganze zunächst gut erträglich, nur die Gleitfahrt muss wegen der zu erwartenden “Rummserei” ausbleiben…

Es kommt anders : etwa anderthalb Stunden nach der Abfahrt aus Karlskrona nimmt Wind und Welle in der offenen Hanöbucht weit über das vorhergesagte Maß zu und schon bald wird ELSE´s Vordeck von den Wellen komplett überspült…

Mehr geht immer : Eine weitere Stunde später sind die Wellen noch höher, die Rettungsinsel auf dem Vorschiff fungiert als Wellenbrecher, das Solarpanel verschwindet zeitweilig unter Wasser und die Welle bahnt sich über die Windschutzscheibe den Weg durch das Verdeck ins Cockpit..!

Alles was im Cockpit ist einschließlich uns wird nass, das Wasser läuft hinten wieder raus und die Sonne sieht strahlend zu !

Jetzt verstehen wir auch den Aufkleber an der Kabinentür : “Bei Wellenhöhen ab zwei Meter schließen”, das ins Cockpit eindringende Wasser läuft nämlich lustig weiter über den Niedergang in den “Salon”. Wir schließen die Kabinentür und so bleibt es wenigstens unten trocken..

Als Landratten fühlen wir uns nicht wirklich wohl dabei, zumal noch etwa fünf Stunden dieser “Reiterei” bis nach Simrishamn vor uns liegen…

Stunde um Stunde vergeht quälend langsam und doch irgendwie schneller als erwartet, Bosman hat alle Hände voll zu tun um die Wellen auszusteuern, ich bin heilfroh, dass er das wieder kann..! Er steuert wie ein Irrer, das Steuerrad dreht sich wie eine Reifen und ich stelle seine “Dämpfung” etwas anders ein, woraufhin er immer noch artig Kurs hält, aber nur noch etwa halb so viel “kurbeln” muss…

Gefühlte Tage später erreichen wir patschnass die erste Ansteuerungstonne von Simrishamn, zwei Segler kämpfen sich unter Motor mit ähnlichen “Problemen” wie wir, nämlich eher ein U-Boot zu sein  als ein “normales” Schiff, ebenfalls in Richtung Simrishamn.

Meine Theorie, dass es in Reichweite der Küste aufgrund des ablandigen Windes wohl ruhiger sein wird, löst sich in Wohlgefallen auf, erst ganz kurz vor der Hafeneinfahrt wird es etwas besser und Uli kann raus, um Fender und Leinen vorzubereiten.

Zum Glück ist viel Platz zum Anlegen da, bei dem starken Seitenwind klappt das Anlegen aber erst beim zweiten Versuch und etwas schief.

Nunmehr machen wieder alle beim Helfen mit und so kommt eine gestresste Crew nach der anderen an und freut sich über helfende Hände, um dann bei zweiten bis vierten Versuch “in die Box” zu kommen…

“Uffz, dass war gar nicht nett”, mit dieser Stimmung kommen wir nach dem Festmachen salzwassergetauft mit einem “Einlaufbier” zur Ruhe.

Ein paar Stunden später ist der Spuk vorüber, es kehrt vorübergehend fast Windstille ein, um dann nachts und am nächsten Tag wieder richtig “loszulegen”.

Wider Erwarten belohnt Simrishamn mit einer kleinen netten Innenstadt, einer Buchhandlung, in der Uli sich mit neuen deutschsprachigen Büchern versorgen kann und eine geniale Räucherei garantiert ein überaus maritimes Abendessen mit kalt- und warmgeräucherten Fischen, verschiedensten Fischpasteten, Muscheln, Krebsen und vielem anderem MEER…

Der “Wartetag”in Simrishamn vergeht schnell und entspannt, ich schöpfe noch ein wenig Wasser aus dem Motorraum, dass während unserer stürmischen Überfahrt den Weg irgendwie dorthin gefunden hat und wir gehen für unsere Verhältnisse früh gegen Mitternacht schlafen, weil für den Folgetag halbwegs ruhiges Wetter vorhergesagt ist und wir dann weiter wollen.

An diesem Tag hat kaum jemand den Hafen verlassen, alle laufen hin und her, “pütschern” an ihren Schiffen und starren ständig gen Himmel und in alle Himmelsrichtungen…

Gefühlt wäre der Wind gar nicht so stark, wenn er nicht ständig in den Wanten der Segelschiffe heulen und Sturm vermitteln würde…

Am nächsten Morgen sind wir gegen halb acht “seeklar”, entgegen jeglicher bisheriger Erfahrung sind aber auch schon alle Segler auf den Beinen und verlassen den Hafen wie die Perlen auf der Kette…

“Hm, wenn die auch alle nach Ystad, dem nächsten sinnvollen Tagesziel in Richtung Deutschland wollen, ist es da sicherlich rappelvoll” befürchten wir, blasen das hier geplante Tanken kurzerhand ab und reihen uns in die auslaufenden Segler ein…

“Die frühe ELSE fängt die Mole” ist unser mittlerweile langjährige durchgängige Erfahrung und schon bald nach der Hafenausfahrt geben wir Gas und überholen etwa zehn Segler.

Alle sind unterwegs um Schwedens Südspitze in Richtung Westen, nur einer fährt in Richtung Bornholm…

Je mehr man um das “Kap” herumkommt und Richtung Westen fährt, umso stärker werden wieder die nun wieder genau von vorne kommenden Wind und Wellen und wir beenden unserere Gleitfahrt, vor uns kein anderes Schiff mehr. Es bleibt “kommod”, die Wellen gut erträglich, wir sind nur ein bißchen übersensibel geworden gegenüber ganz anderem als vorhergesagtem Wetter bzw. “zu kurzen Zeitfenstern” mit guten Bedingungen…

Bei mal wieder strahlendem Wetter mit “Sicht von Pol zu Pol” passieren wir die sich landschaftlich zunehmend verändernde schwedische Südküste, kahle Steilküsten, Wald und Strände wechsel sich ab und in der Ferne können wir am Horizont Bornholm ausmachen.

Noch vor zwölf Uhr Mittags erreichen wir Ystad und kommen in einer modernen aber trotzdem schönen  und fast leeren Marina an.

Um es kurz zu machen : Was hat Ystad wohl oder wie ist es ? Wieder einmal eine wirklich sehenswerte hübsche Innenstadt mit einem Kloster, schöne heimelige Fussgängerzonen mit vielen schönen Häusern, alles in einem liebevollen blumenreichen grünen “Ambiente”…

Es macht Spaß zu bleiben, und da der Freitag eh eher windig vorhergesagt ist, vergessen wir unseren “Stalldrang” und bleiben einen Tag…!

Gegen Nachmittag und Abend füllt sich der Hafen mit den aus Simrishamn und Karlskrona bekannten Schiffen.

Der Freitag fällt wettermäßig wieder anders aus als vorhergesagt, schon jetzt ist es sehr ruhig und unserer Weiterfahrt, die uns am Samstag etwa fünfzig Seemeilen von Ystadt nach Klintholm auf die Insel Møn führen soll, steht zumindest derzeit nichts im Wege.

Ein letztes Mal auf dieser Reise liegt ein relativ langes “offenes Seestück” vor uns und die Summe der insgesamt auf unserer Reise gemachten Erfahrungen lässt die gesunde Skepsis vor dem Verlauf des “Seetages” vollends erst weichen, wenn man sicher im Zielhafen liegt.

Durch den Wind der vergangenen Tage ist die See ordentlich “durchmischt” worden und die Wassertemperatur von fast 20 auf 15 Grad gesunken, keine schlechten Voraussetzungen für Seenebel…

Heute Morgen war es schon ziemlich diesig…

Hier gibt es keine Schären und ihre Felsen, dafür aber viele Fähren…

Es bleibt aufregend…!

Auf Møn sind wir sehr gespannt, haben wir doch von Anke schon viel Schönes darüber gehört und so passt es ganz gut, dass der Wind am Sonntag wieder zunehmen soll und wir bestimmt einen Tag bleiben “müssen”…

Im Gespräch mit einem dänischen Seglerpaar erfahre ich noch, dass es  in Klintholm keine Probleme mit Liegeplätzen geben dürfte, O-Ton “the rushhour is over for this year” und sie empfehlen dringend den schönen Weg durch die dänischen Inseln zu fahren anstatt “aussen rum”.

Sieben Länder und 36 Häfen liegen dann hinter uns, vor uns “nur noch” Dänemark !

Bilder folgen…

Mariehamn – Schweden…

In Mariehamn brechen wir bei ruhigem, bewölktem Wetter auf in Richtung Schweden. Von hier aus sind es nur etwa 40 Seemeilen bis zum nächsten sinnvoll anzulaufenden Hafen.

Kurz nach Mariehamn ist das Schärenfahrwasser zu Ende und wir erreichen zusammen mit zwei Seglern die “Alandsee” und nehmen Kurs auf Schweden mit dem Ziel Furusund. Eine kurze Welle von vorne nimmt uns etwa einen Knoten an Geschwindigkeit.

Die Sonne kommt heraus und vertreibt wie auf unserer Reise fast durchgängig üblich die Wolken schnell und restlos.

Ich kämpfe ein wenig mit dem Weingenuss vom Vorabend und den nur vier Stunden Schlaf -einfach keine Lust gehabt in die Koje zu gehen, zu gemütlich die z.T. regnerische Nacht und das langsame hell werden – und Uli “kämpft” mit Viking, Eckerö und Silja, so heißen die Fährlinien, deren Schiffe ihr bedrohlich nahe kommen, während ich auf der Sonnenliege achtern in der Sonne “chille” und schlummere…

Gegen vierzehn Uhr verstirbt plötzlich “Bosman”, unser Autopilot; ohne Vorwarnung stellt er seinen Dienst ein, das Steuerrad wird “weich” ohne seine feste Hand und ELSE läuft aus dem Ruder…

Bosman ist nicht alleine tot, auch unsere Tankanzeige steht seit zwei Tagen defekt auf “leer”…

“Shit happens”, ich bin einmal mehr froh, dass etwas “Unwichtiges” ausfällt, Bosman ist letztlich nur Bequemlichkeit und “Erleichterung”, den Tankinhalt können wir nach dem Volltanken in Mariehamn errechnen aus der Durchflussanzeige und den Betriebsstunden und bei der derzeitigen Tankstellendichte gibt es durch die eine oder andere Ungenauigkeit dabei keine Probleme…

Und fortan werden wir ELSE wie die ersten Jahre halt einfach “händisch” steuern…

Schon bald stellt sich heraus, dass wir das Geradausfahren ohne Landsicht ein bisschen verlernt haben und Bosman uns doch mehr fehlt als erwartet…

Schweden und die ersten Schären des Stockholmer Schärengartens kommen in Sicht und die Seezeichen und die Betonnung weichen von denen in Finnland und Aland ab und sind zunächst im gleissenden Gegenlicht kaum auszumachen und / oder nicht eindeutig zu identifizieren (“grüne Tonne vor grünem Wald…!”)…

Ich kann kaum mitwirken beim Navigieren, weil ich mit Kurshalten beschäftigt bin, was uns bis zu seinem Ende Bosman abgenommen hat…

Bald darauf und viele bedrohlich im Fahrwasser schnell nah kommende Stockholmfähren später und wieder in “unserer” Zeitzone” “europäische Sommerzeit” zurück erreichen wir den Sportboothafen Furusund und machen zunächst längsseits hinter Heckbojen fest.

Ein jugendlicher, überaus freundlicher Hafenmeister bittet uns die Heckbojen zu benutzen, da sicher noch andere Boote kommen und wir längsseits natürlich zu viel Platz beanspruchen. Er bietet umfangreiche Hilfe mit seinem Schlauchboot an, aber wir kommen mittlerweile ganz gut klar mit den Heckbojen und er hilft “nur” beim Festmachen der Bugleinen…

Furusund ist Schweden pur : Bullerbü-Idylle wohin man sieht, heimelige “schärige” ruhige Stimmung und wir beschliessen, einen Tag zu bleiben, damit ich mich mit dem toten Bosman und der Tankanzeige beschäftigen kann.

Beides führt trotz Hingabe zu keinem Erfolg, ausser dass ich feststelle, dass Bosman ELSE`s Kurs mit Hilfe eines kleinen 12-Volt Motors augenscheinlich chinesischer Herkunft gehalten hat…

Der funktioniert auch noch, lediglich eine Magnetkupplung und eine Welle im Stellantrieb des Autopiloten hat ihren Geist aufgegeben und angesichts der Mechanik, die eher an eine Kuckucksuhr erinnert, wundere ich mich, dass sie diesen “Job” überhaupt so lange durchgehalten hat…

“Raymarine, world`s leading manufacturer …” in Sachen Marineelektronik lässt grüssen…

Egal, wir brauchen den Autopiloten nicht zwingend und meine “Bodenmannschaft” in Form meines lieben Bernd hat eine Werkstatt in Kalmar herausbekommen, die uns möglicherweise rechtzeitig zu unserer Ankunft dort eine neue “Kuckucksuhr” bestellt. Eingebaut wäre sie schnell und dann hat Bosman wieder eine “Hand” zum Lenken und wir Muße zum Chillen und Schreiben auf den langen anspruchslosen Seestrecken an Schwedens Südküste und den Küsten von Dänemark…

Zunächst bleibt es anspruchsvoll :

Bei schönstem Fahrwetter -wie sollte es anders sein- brechen wir gegen halb neun in Furusund auf mit dem etwas vierzig Seemeilen entfernten Tagesziel Dalarö…

Eine unglaublich beeindruckende Fahrt durch den fast als paradiesisch-lieblich zu beschreibenden Stockholmer Schärengarten ist das Geschenk des Tages, Schären klein und groß, mit Wald, ohne Wald, schroff und weich zugleich, Häuser und Häuschen auf den Schären hier und da, “Vogelschären”, auf denen Kormorane stoisch ihre Flügel zum Trocknen ausbreiten, Schilf, Buchten und Sunde ohne Ende…

Ein unglaubliches Licht und blaues Wasser, das “Rotbraungrau” der Schären und das üppige Grün, fast windstill und warm…!

Ein knallblauer Himmel, ganz entfernt am Horizont getupfte weisse Wölkchen…

Zunächst sind wir fast alleine, haken Tonne um Tonne, Seezeichen und kleine Leuchttürme auf den Papierseekarten ab – der Maßstab ist auf 1 : 25000 gestiegen und man braucht spätestens etwa alle dreißig Minuten eine neue Seekarte – und vergleichen mit dem “recommanded track” des Plotters, alles passt…

Im Laufe des Vormittags nimmt die Zahl der Sportboote – Segler wie Motorboote ! rapide und massiv zu, ganz Stockholm scheint auf dem Wasser zu sein, fast ausschliesslich Schweden, ein paar Finnen und an einer Hand abzuzählende deutsche Segler…

Schwedische Motorbootfahrer kennen offensichtlich nur Gleitfahrt und so ist der Schärengarten bald von Heckwellen der Motorbootfahrer aufgwühlt…

Alle Segler und wir in Verdrängerfahrt mit acht Knoten werden durchgeschüttelt, es scheint aber ein übliches “Procedere”, “Hackfressen” wegen der Motorbootwellen wie in Deutschland sind nicht zu sehen…

Gegen 15:30 kommen wir in Dalarö an und machen längsseits an einem Schwimmsteg am Ortszentrum neben dem Fähranleger und – wo wohl noch wie schon so oft –  der Tankstelle fest.

“Mehr Schweden geht nicht” war der Titel eines Posts in unserem “alten” ELSE-Blog anläßlich unserer Göteborgfahrt in 2010; spätestens jetzt wissen wir : “Es geht noch mehr Schweden”, umtriebiges skandinavisches Hafenidyll, Holzhäuser und Villen in fast bilderbuchartiger “Schwedenoptik” und ein possierliches Örtchen, dass im “Hafenführer” eher schlecht weg kommt…

Wir kaufen noch ein bisschen zu Essen ein, unter anderem Fisch und werden wie schon in Furusund fast arm dabei, kehren zu ELSE zurück und beobachten das Ausklingen des schwedischen “Schärenfreitagnachmittags”.

Wie schon in Furusund – dort gibt es auch eine Tankstelle- herrscht auch an der Tankstelle in Dalarö ein Kommen und Gehen -die “Raserei” fordert ihren Tribut- und es wird getankt, als ob Benzin und Diesel keine endlichen Stoffe sind…

Alt und jung, Babys in Windeln und Schwimmweste, Senioren, schöne und häßliche Menschen, Oma und Opa, Enkel und Geschwister, Verwandte, Hunde groß und klein mit Schwimmwesten bevölkern Motor- und Segelboote, es wird eingekauft in dem kleinen Laden an der Tankstelle, Bier, Essen usw. und ab gehts wieder aufs Wasser..

Zusammen mit den Fähren zwischen den Schären ergibt das alles einen dauernden Schwell und ELSE und alle anderen Boote am Steg schaukeln wie die Schaukelpferde.

Gegen Abend ist der Spuk vorüber, der Sund wird spiegelglatt und in ein samtweiches Abendlicht getaucht.

Ich rufe noch im “Gästhamn” Arkösund an, unserem nächsten Tagesziel auf unserem Weg durch die Schären nach Süden und bitte um Reservierung eines Längsseitsliegeplatzes, was nach Auskunft des Hafenmeisters kein Problem ist…

Ein wenig beschäftigen wir und noch mit der spannenden Beobachtung eines “Paares in den besten Jahren” auf einem “obercoolen” offenen Sportboot:

Den Habitus eines “blind date” vermittelnd, können uns nicht einigen, ob es bei den Beiden stylish gekleideten um das Ende oder den Anfang einer Beziehung geht, etwa “Eherettungswochenende”, Folge von “e-darling” oder ob ein plastischer Chirurg mit seiner Oberschwester am Werk ist.

Nach allerlei Gebalze, Getändel und ausgiebigem Zähneputzen verschwinden die beiden in der Schlupfkajüte.  Eine erwartungsschwangere Aura umhüllt das Boot..

Das strahlende Wetter am nächsten Morgen reicht nicht aus, um irgend etwas nächtlich offensichtlich Misslungenes wett zu machen : Er macht sie beim Ablegen für das aus seiner Sicht wohl stümperhafte Verhalten an, sie wendet ihre geschminkte “Hackfresse” demonstrativ ab und ab geht´s in Gleitfahrt in die Schären…

Die Fahrt von Dalarö nach Arkösund ist zweigeteilt, nämlich in eine ruhige Schärenfahrt, auf der man sich nicht sattsehen kann und ein entgegen der Wettervorhersage mit heftigem Wind und böser Welle “garniertes” offenes Seestück, auf dem meinem “Seaman” kotzübel und ELSE von Wellen überspült wird.

Uli feiert ihren Geburtag “grün”, mit Vomex und dem Gesicht nach unten, dass hilft ihr erstaunlicherweise nicht zu sterben und ich sehe vor dem Bug der ELSE abwechselnd nur Himmel oder Wellenberge…! Selbst seitlich schwappt die Welle auf`s Gangbord, alles wird nass, ein Bullauge ist undicht und nichts bleibt an seinem Platz…!

Das alles findet bei strahlender Sonne statt, dennoch, Spaß macht es nicht und ich habe Schiss, obwohl es objektiv wohl nicht gefährlich ist. Nach dreistündiger “tagelanger” Fahrt durch den blaugrünweissen Hexenkessel sichte ich die erste Fahrwassertonne des Fahrwassers nach Arkösund und die Spannung löst sich, die Welle wird durch den Richtungswechsel etwas erträglicher und mein “Seaman” erwacht schwach zum Leben, um beim bevorstehenden “Fertigmachen” zum Anlegen wieder mitzuspielen…

Arkösund belohnt für das Durchlittene, zwischenzeitlich sind wir schon in Västervik oberhalb der Insel Öland angekommen und haben in Kalmar einen neuen Antrieb für den Autopiloten bestellt, der Mittwoch eintreffen soll. Bosman fehlt uns mehr als gedacht…

Hier ein paar “unsortierte” Eindrücke :

CIMG9416 (640x480)

“Gallionsfigur”… besser : Frontfrau…!

CIMG9399 (640x480)

“Kormoranbäume…”

CIMG9325 (480x640)

Badevergnügen bei immerhin 20° Wassertemperatur…

CIMG9291 (640x480)

Wer lässt sich da nicht gerne beim Anlegen helfen…

CIMG9279 (640x480)

svenska ny potatis…

CIMG9272 (640x480)

Badevergnügen auf der “Badeschäre” am Hafen…

CIMG9261 (640x480)

Hafenumgebung Arkösund…

CIMG9252 (640x480)

reservierter Liegeplatz nach Voranmeldung…

CIMG9251 (480x640)

die wohnen da so schön…!

CIMG9243 (480x640)

Achterkajüte nach Seegang, sah schon vorher nicht gut aus, jetzt ist aber nichts mehr da wo es vorher war…!

CIMG9214 (640x480)

Uli plant den “Schärenkurs”…

CIMG9190 (640x480)

abendlicher Blick vom “Zollberg” in Dalarö…

CIMG9170 (480x640)

“nach Hause telefonieren”…

CIMG9135 (640x480)

bewohnte “Schärenoptik”…

CIMG9124 (640x480)

Durchfahrt durch die Schären…

CIMG9000 (640x480)

Hafen Furusund am Schärenfahrwasser, mit Tankstelle und ELSE, ganz klein, etwa Bildmitte…

CIMG8974 (640x480)

zahlreiche “Stockholm”-Fähren passieren Furusund, wir sehen “alte Bekannte” aus Riga, Tallin, Helsinki und Mariehamn…Zum Glück hier auf acht Knoten beschränkt, darum kaum Schwell..!

CIMG9053 (640x480)

und spät am Abend taucht die “Aida Mar” in voller Pracht aus dem Dunklen auf…

CIMG9113 (640x480)

“Schärengartenimpression…!”

CIMG9147 (640x480)

Dalarö, vom Liegeplatz aus gesehen…

CIMG9198 (640x480)

Kirche in Dalarö…

CIMG9227 (640x480)

irgendeine Burg und Seezeichen auf einer Schäre bei Dalarö…

CIMG9246 (640x480)

Liegeplatz in Arkösund…

CIMG9267 (640x480)

Die “Badeschäre” in Hafennähe…

CIMG9292 (640x480)

“Hafenimpression” Arkösund…

CIMG9310 (640x480)

Hafenumgebung Arkösund…

CIMG9331 (640x480)

Schwimmspaß…

CIMG9340 (640x480)

diese “Optik” hat man in der “Schwimmschäre”…!

CIMG9370 (640x480)

Weiter durch die Schären…

CIMG9401 (640x480)

“Kormoranfelsen”…

CIMG9413 (640x480)

“Schärenseezeichen”…

CIMG9421 (640x480)

“Schärendurchfahrt”…