Ankern und Schwimmen im Sandbjerg Vig…

…draußen fällt bei 0°C Schnee und man muss schon “Meteoempath” sein, um den nasskalten, überwiegend grauen und kurzen Tagen etwas abzugewinnen…

Hühner und Hunde können das gut, ich hingegen muss mich mit Erinnerungen an einen langen warmen Sommer “dopen” und meine Gedanken zu einem schönen Ankertag im “Sandbjerg Vig” schweifen lassen…

Wie wir dort hingekommen sind und was wir dort erlebt haben folgt, heute geht es um eine konservierte Sommerimpression, die das Gemüt erhellt…

 

 

 

die letzte Fahrt der Reise im Sommer 2022…

Mit diesem Post geht es nun weiter mit der “Finalisierung” meiner aufgeschriebenen Reiseerlebnisse und -Impressionen : Einmal mehr nicht der Reihe der Erlebnisse, sondern mit dem letzten zuerst :

aufgeschrieben noch an Bord schon im August :

Die Fahrt von Kolding nach Sønderborg endet nach schöner Fahrt durch den Alsfjord gegen 13:00 Uhr im Stadthafen von Sonderborg.

Die auf die Brückenöffnung wartenden Segler passieren wir, wir passen, wie in Kappeln, “ungeöffnet” unter der Klappbrücke durch!

Die hölzerne Stadtpier auf der “Stadtseite” des Stadthafens ist tatsächlich trotz der frühen Stunde schon belegt bzw. die freien Plätze sind mit Schildern versehen, dass diese Bereiche wegen der Erwartung eines Schiffes freizuhalten wären….

Vorab: Im Tagesverlauf kommt keiner mehr und auch der große Liegeplatz vor dem Schloss wird nicht, wie bei unserem letzten Besuch in Sonderborg durch die dänische königliche Yacht Dannebrog belegt…

Die nicht so obrigkeitsgläubigen Bootsfahrer belegen nach und nach auch diesen Bereich, was jedoch dazu führt, dass ein spät am Abend eintreffender großer Traditionssegler echte Last beim Anlegen hat, weil der verbleibende Platz eben nicht wie durch die Schilder ausgewiesen frei geblieben ist…

Wir nehmen gleich Kurs auf den Fischereikai gegenüber der Stadtpier, eigentlich ist das auch der schönere Platz, weil man den gesamten Blick auf die “Waterfront” hat und nicht tausend Leute ins Boot starren…

Einzige Unwägbarkeit ist, ob man da eigentlich wirklich liegen darf oder nicht…  Da keine Schilder auf ein Anlegeverbot hinweisen bleiben wir da, der Stromanschluss scheint den Fischern vorbehalten, für eine Nacht brauchen wir aber auch keinen Stromanschluss…

Uli geht ein letztes mal ein bisschen “Proviant” für das Abendessen einkaufen.  Den Nachmittag verbringen wir bei angenehmen Kaltgetränken mit dem Beobachten des Treibens im Hafen, zugegebenermaßen auch ein bisschen in der Erwartung, ob wir den Platz nochmal wechseln müssen oder eben nicht.

Sønderborg ist auch eigentlich eher nur schön anzusehen, die Innenstadt reizt nicht wirklich, das hat sie tatsächlich auch noch nie getan…

Morgen werden wir ein letztes Mal in einem “fremden” Hafen ablegen und die relativ kurze Strecke von 21 Seemeilen nach Kappeln zu ELSEs Liegeplatz fahren.

Ob des frühen Aufstehens und des erlebnisreichen Tages gehen wir eher früh zu Bett, um dann am nächsten Morgen um 8:00 Uhr durch ein Klopfen an der Reling vom Hafenmeister geweckt zu werden:

Er fragt, ob wir denn unsere Liegeplatzgebühr bezahlt hätten und ich antworte wahrheitsgemäß mit “nein”, weil nicht erkennbar war, dass man hier auch Liegegebühr zahlen muss…

Der hagere Hafenmeister ist auch ausgesprochen freundlich und verweist darauf, dass das Büro ja auch auf der anderen Seite der Brücke ist und ich könne das jetzt auch bei ihm bezahlen oder auch eben mit der Harba-App:

Die Harba-App hatte ich schon ein paar Mal benutzt; da sie nur von wenigen Häfen verwendet wird, hatte ich gar nicht mehr nachgesehen, ob Sønderborg möglicherweise in der App aufgeführt worden ist; umso mehr bin ich erstaunt, dass tatsächlich der  Fischereikai und auch andere Piere in der App als reguläre Liegeplätze aufgeführt sind und das auch das dort befindliche öffentliche WC mit Dusche, der etwas “verwarzte” Stromanschluss und der noch rudimentärer aussehende Wasseranschluss von Gastliegern genutzt werden kann ebenso wie die dort im Bereich der Fischereihallen stehenden Müllcontainer.

Schnell bezahle ich über die App die Liegeplatzgebühr und zeige dem  Hafenmeister die digitale Quittung und er zieht freundlich von dannen.

Gut zu wissen, dass wir bei unserem nächsten “Trip” nach Sonderborg hier “offiziell” liegen dürfen und über die App auch gleich bezahlen können.

An der keine 50 m entfernten Bootstankstelle hatte ich schon einmal getankt und möchte auch dieses Mal, einen “halbwegs akzeptablen”  Literpreis” vorausgesetzt, tanken, nach Möglichkeit im Hinblick auf das bevorstehende Winterlager sogar voll…;

Die Zapfsäule und der dazugehörige etwa 10 m weiter entfernte Kartenleser sind noch baufälliger als beim Tanken vor einigen Jahren und man kann sich kaum vorstellen, dass dieser verrostete und verbeulte Kartenleser und die ältlich wirkende Zapfsäule überhaupt noch in Funktion sind…

Dass sie es ist, belegen offensichtlich vor uns nun tankende Segler, von denen zwei aber unverrichteter Dinge wieder abfahren, weil sie den abgesetzt aufgestellten Kartenleser offensichtlich nicht als zur Zapfsäule gehörig erkennen.

Nach dem der letzte Segler getankt hat, fahre ich die 50 m an den Tanksteg und tanke ein letztes Mal in dieser Saison und auch randvoll.

Die Quittung und in der Folge auch die Abbuchung von meinem Konto weisen einen sehr angenehmen Literpreis von gerade mal 0.45 € /L aus !!

Entweder gibt es hier noch einen Nachleger oder die Zapfsäule sieht nicht nur als alt aus, sondern hat auch noch einen uralten Preis hinterlegt…!

Nachtrag : ja, es gab nach zwei Wochen (!!) eine weitere Abbuchung und der Preis wurde auf diese Weise dem derzeit üblichen, aber immer noch günstigem Niveau angepasst…

Der Diesel hingegen ist frisch und ohne “gefährlichen” Bioanteil, am frühen Morgen habe ich die Befüllung des zur Zapfsäule gehörigen Tankes beobachten können…!

Nach dem Tanken verlassen wir den Alsfjord und nehmen bei schönstem ruhigen Sonnenwetter Kurs auf Kappeln.

Durch eine Geschwindigkeit von läppischen 5 Knoten versuchen wir unseren Urlaub und unsere Fahrt zu verlängern…

Nicht das erste Mal stellt sich so eine Stimmung ein, mein Blog berichtet mir, dass wir das in 2013 auch schon mal, im Wesentlichen erfolglos, versucht haben…

Einen Großteil der Fahrt verbringe ich sitzend auf dem Vorschiff und hänge die  Füße über den Bug, weil es heute etwas welliger ist, tauchen meine Füße regelmäßig ins Wasser und bringen ein bisschen Kühlung bei der  ansonsten eher stechenden Sonne…

Die Fahrt ist außerordentlich angenehm, das Wasser müssen wir uns mit relativ vielen Segelschiffen teilen, alle sind noch im Urlaubsmodus und genießen das fantastische Wetter.

Nach etwa vier Stunden kommt Schleimünde in Sicht, zunächst wie immer erkennbar durch die charmante signifikante Baumgruppe, dann auch bald durch seinen Leuchtturm und die Einfahrt in die Schlei.

Die Fahrt von Schleimünde nach Kappeln ist Routine und in etwas mehr als einer halben Stunde legen wir in ELSEs Liegeplatz in Kappeln an.

Drei Monate entspannter Urlaub bei überwiegend schönem Wetter geht gefühlt nach wenigen Wochen zu Ende!

Um das Erlebte angemessen “zu verarbeiten” werden wir erst am Montagmorgen nach Hause fahren, so dass wir noch dreieinhalb Tage zum “klar Schiff machen” haben und vor allem noch ein wenig unserer Ankunft an den immer wieder tollen Liegeplatz in Kappeln genießen können.

Unser in der Bootshalle von OMS geparktes “Rotkäppchen” erinnert sich erfreulicher Weise auch nach drei Monaten sofort daran, dass es ein Auto ist und erfreut mit identischer Restreichweite wie vor dem Abstellen:

Eine “Spezialität” einiger Elektroautos ist ja die, dass mit dem langen Abstellen ein deutlicher Reichweitenverlust einhergeht, manche “Verbrennerautos” entladen ihre 12 Volt Batterie einfach deswegen, weil das ganze Auto ständig “denkt und beobachtet und meldet”…:  Nicht so der Kia, der schaltet sich nach 10 Tagen Stillstandszeit bestimmungsgemäß in einen Tiefschlafmodus, ist auch nicht mehr über die App erreichbar und wird erst dann wieder wach – eben ohne Reichweitenverlust -, wenn man ihn das erste Mal wieder startet!

Zur Belohnung wird er gleich geladen und voll geladen….

In den nächsten Wochen wird es hier noch eine kleine Rückschau des Erlebten geben und dann ist ein langer schöner Bootssommer mit vielen Erlebnissen noch nicht Geschichte, aber zu Ende.

Impressionen der Fahrt von Sønderborg nach Kappeln :

einige Bilder der Fahrt :

Nebel im Fjord der Schweinswale...

Nebel im Fjord der Schweinswale…

blind out…

vorbei : Passage des Årøsund, plötzlich wieder Landsicht, der Nebelspuk ist von jetzt auf gleich vorbei, eben war der Leuchtturm nur schemenhaft im Nebel zu erkennen!

angekommen am Fischereikai in Sønderborg, mit Blick auf das Schloss…

angekommen am Fischereikai in Sønderborg, mit Blick auf die Stadt…

Sønderborg am Abend…

Sønderborg, Brücke über den Alsfjord…

zum letzten Mal wird die Gastlandsflagge eingeholt…

Schleimünde…

Hafen Schleimünde…

angekommen in Kappeln…

Schleibrücke Kappeln bei Nacht…

Kappeln…

Mondschein am Liegeplatz….

am Liegeplatz in Kappeln am Morgen…

am Liegeplatz in Kappeln am Nachmittag…

wie immer…😀

Reiseroute 2022 : klein aber fein…

Mit dem letzten Post vom 7. August 2022 war vordergründig Ruhe eingekehrt in der “Reiseberichterstattung”:

In Wirklichkeit habe ich eine kleine Unzahl von Erlebnissen und Eindrücken unserer Reise aufgeschrieben, war aber während des weiteren Reiseverlaufs so mit reisen, erleben und leben beschäftigt, dass tatsächlich nicht wirklich viel Muße für neue Posts übrig war…

Bei unserem überwiegend schönstem Reisewetter und den langen hellen Tagen hat man nicht wirklich viel Elan, Bilder zu bearbeiten und Posts “veröffentlichreif” zu machen.

Gleichwohl habe ich mit meinem Diktiergerät alle Erlebnisse immer zeitnah “gefühlsecht” diktiert und die Diktate an Alena nach Irland gemailt, damit Leni meine Diktate gleich auf das digitale Papier bringen konnte…!

Nachdem ich wusste, dass Alena mir auf diese Weise überaus behilflich sein kann, sind meine Berichte, was Erlebnisse und insbesondere Details derselben angeht, immer ausufernder geworden, um mich in meinem späteren Leben “authentisch” an das Erlebte gut zu erinnern !

Der unmittelbar nach dem Erlebten aufgeschriebene, in diesem Fall diktierte, Post bringt, zumindest für mich, später das Erlebte noch einmal unmittelbar zurück; bereits nach nur wenigen Tagen fällt einem die “Wiedergabe” der Eindrücke und des Gefühlten und Wahrgenommenen schon schwerer, nach einem halben Jahr geht sowas gar nicht mehr!

So bin ich froh, dass die schon geschriebenen Texte nur auf die “Vollendung” und Bebilderung warten, die bevorstehende eher dunkle Jahreszeit ist der ideale Zeitraum dafür …!

Zwischenzeitlich habe ich mich aktuell auch wieder in mein Videoschnittprogramm eingearbeitet und mich nach einigen Anfangsschwierigkeiten darüber gefreut, dass mein nicht mehr ganz neuer Rechner auch mit den mit der “Actioncam” aufgenommenen 4K-Videos zurechtkommt.

So wird es dann auch in den nächsten Posts auch das eine oder andere Video geben, ich hoffe, dass mir der “ansehnliche” und nicht überfrachtete Schnitt der Videos von unseren Schären- und anderen Fahrten gelingen wird.

Aus dem vom Plotter der Else aufgezeichneten Track ist die nachsfolgende Karte unserer Route 2022 entstanden : die erste Teilstrecke von Kappeln nach Bagenkop auf Langeland ist “händisch” realitisch ergänzt, weil ich auf dieser Etappe wie berichtet den Plotter durch Fehlbedienung in die Amnesie geführt hatte und dieser Teil des Tracks verloren gegangen war.

Insgesamt haben wir auf unserer dreimonatigen Reise  755 Seemeilen zurückgelegt, für einen Landfahrzeug wären das1379 Kilometer und das ist für drei Monate nicht wirklich viel, andere machen das oder mehr problemlos mit dem Fahrrad: die Ursache hierfür findet sich in der Überschrift zu diesem Post wieder:

Wir haben uns den Luxus gegönnt, alle Etappen nur bei “Kaffeefahrtwetter” zu fahren,  unsere Lust auf Wind und Welle, die schon mal ganz gut nerven können, hielt sich in Grenzen und so haben wir uns an vielen Orten zum einen länger aufgehalten, um den jeweiligen ” Spot ” ausgiebig kennen und schätzen zu lernen, zum anderen dann aber manchmal eben auch noch länger, um geeignetes “Fahrwetter” abzuwarten.

U.a. hieraus erklären sich auch unsere Abstecher ins Binnenland; in Schweden auf dem Göta älv  hinauf und über den Nordre älv wieder zurück in die westschwedischen Schären, in Dänemark unsere Fahrt durch den Limfjord nach Aalborg.

Diese Teilstrecken abseits des “eigentlichen” Kurses bringen einen nicht wirklich voran, waren aber mit die schönsten Etappen,  die uns Schweden und Dänemark einmal mehr  “intim” näher gebracht haben…!

Wie schon in 2013 auf unserer langen “Baltic Dream Tour” war das wesentliche Reiseziel der Weg und nicht das Ankommen irgendwo…

Dieser Herangehensweise hat sich in 2022 einmal mehr bewährt, diesmal waren wir einfach noch länger an allen Orten und die Etappen kürzer, um eben Neptuns gelegentlich schlechter Laune zu entgehen …

Auf der Reise haben wir 26 Häfen besucht, geankert haben wir nur einmal, in 2013 haben wir kaum mehr Häfen bei fast doppelt so langer Reisestrecke besucht, und nach unserer Erinnerung kein mal geankert…

Neben den Seemeilen haben wir ungefähr 200 Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ich etwa auch noch 150 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Die Länge unserer gefühlt unzähligen Fußmärsche und Wanderungen kann ich nicht mehr “verifizieren”, es sind mit Sicherheit viele hundert Kilometer gewesen…

Gedanklich ist es aktuell wie immer und nach jeder Reise aufs Neue konstatiert und in diesem Blog schon viele Male aufgeschrieben:

Nach der Reise ist vor der Reise, wann immer sie dann stattfinden und wohin sie uns führen wird….

Hier unsere Reiseroute im Sommer 2022:

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Wer mag, kann gerne mal “reinzoomen” und sich wie wir an der schönen und exponierten Lage der jeweiligen Häfen erfreuen, aber auch “merkwürdige” Kursänderungen auf See erkennen: dort haben wir uns z.T. durch “Flachwasser” und gehangelt und mussten der einen oder anderen Schäre oder Untiefe oder anderen (großen) Schiffen ausweichen (siehe auch den “Zacken” im Kattegat…)

Warum führt der Kurs manchmal über Land :

Das Trackintervall des Plotters ist relativ groß eingestellt und so kommt es vor, dass zwischen zwei Wegpunkten des Tracks manchmal Land liegt, obwohl man natürlich auf dem Wasser war und die “Landzunge” o.ä. in Wirklichkeit umfahren hat…

 

von Uddevalla nach Källviken…

Die derzeitige Standardüberschrift vor jedem neuen Post :

„Einmal mehr hängt die “Reiseberichterstattung” hier dem tatsächlichen Verlauf unserer Reise, wenngleich sie nicht wirklich schnell ist, hinterher:“

Am letzten Tag in Uddevalla wird der Liegeplatz noch etwas rummelig: Neben uns, auf einer “Stegplattform”  tummelt sich ab Mittag eine schwer einzuordnende, sich langsam betrinkende Gesellschaft: Zuerst vier Männer, einer ein bisschen “ranzig”, die anderen “optisch einwandfrei”, ziehen sich ein Bier nach dem anderen rein und verstecken die Dosen fein säuberlich unter der Zugangsrampe auf den Steg.

Mit zunehmendem Biergenuss palavern sie lauter, entsorgen das aufgewärmte Bier dann auf der Toilette des Sanitärgebäudes, für das sie den Zugangscode haben.

Im weiteren Tagesverlauf gesellen sich zwei eher gepflegte Damen dazu, beide mit dem Fahrrad anreisend, die eine mutet an wie die Bewährungshelferin für einen Teil der Kerle oder eine Streetworkerin…

Man umarmt sich, trinkt gemeinsam weiter, weitere stoßen zu der Gruppe hinzu, schließlich irgendwann ein etwas abgefuckter jüngerer Mensch mit einer großen Bluetoothbox, mit der er dann den Steg beschallt.

Die Frequenz der Benutzung des WC Raumes nimmt stetig zu, irgendwann machen sie die Tür zur Herrentoilette auf, kommen eher angewidert raus und gehen halt auf die Damentoilette…!

Einer der später hinzugekommenen Teilnehmer der Session duscht erst stundenlang im Sanitärgebäude, nimmt dann Anlauf und springt mit lautem Hurra auf schwedisch in den Fluss!

Nach ein paar Runden schwimmen kommt er augenscheinlich wie neu geboren aus dem Wasser, trocknet sich dürftig ab und zieht sich über die nasse Unterhose seine Klamotten wieder an!

Einige Zeit später guckt er und ein hagerer Kumpel immer wieder zu uns rüber, schließlich überwinden sich die Beiden und der hagere erklärt wortreich auf englisch was ich für eine schöne “Nimbus” hätte, obwohl die ELSE doch eine “Bavaria” ist, wie der direkt vor ihm stehende große Schriftzug verkündet…

Er erklärt sein Anliegen, nämlich das sein Freund nach dem Bad jetzt kalt sei und ob wir etwas Alkohol zum Verkaufen hätten, damit seinem Freund wieder warm wird…!

Irgendwie verunsichert mich die Situation etwas und ich gebe ihm zwei Carlsberg – Dosen…

Der frierende Schwimmer fasst in seine Hosentasche und holt ein großes Bündel Geldscheine heraus und will die Dosen bezahlen…

Erst nach einer kurzen Diskussion, dass die Dosen ein Geschenk der deutschen Touristen sind, gibt er nach und beide drücken herzlich meine Hand und begeben sich wieder auf die Stegplattform…

Das Treiben hält noch bis in die Abendstunden an, zurück bleibt der Bass-Bluetooth-Boxen-Besitzer und schallt noch einige Zeit vor sich hin..

Irgendwann wird es ihm alleine zu langweilig, auch er verlässt den Steg und sein Weg zurück in die Stadt kann man anhand seiner wummernden Bassbox noch lange verfolgen…!

Bei mir kehrt etwas Entspannung ein, ich mag solche Situationen nicht wirklich, mutmaße immer gleich irgendwelche Konflikte, denen ich mich zumindest im Urlaubsmodus ungern stellen mag…

Irgendwie denken wir noch einige Zeit über diese “gemischte Gesellschaft” nach und finden keine wirkliche Erklärung: obdachlos, arbeitslos, Aussteiger, Bewährungshelfer, Streetworkerin?  Keine Ahnung!

Man weiß es nicht…

Das Rätsel bleibt ungelöst und meine mit der „Veranstaltung“ einhergehende Anspannung unbegründet, weil alle Teilnehmer friedlich waren und selbst mit den alkoholbedingt zum Ende der Veranstaltung eingeschränkten Kommunikationsressourcen zum keinen Zeitpunkt aggressiv oder übergriffig waren, im Gegenteil, sich ergebende “Blickkontakte”  oder der Gang zum Klo an der Else vorbei waren jeweils mit einem “Hej Hej” verbunden…

Manches im Leben erschließt sich mir einfach nicht wirklich…

Am nächsten Morgen brechen wir bei schönstem, nahezu windstillen Wetter in Richtung Källviken auf.

Nach wenigen hundert Metern machen wir zunächst einen Zwischenstopp an der Bootstankstelle von Udevalla, die sich dadurch auszeichnet, dass der Tankvorgang nicht über einen Automaten mit der Bankkarte ausgelöst werden muss, sondern durch einen spätpubertären, etwas unsicheren und lustlosen  wirkenden Jüngling, der die Pumpe in Betrieb setzt und dann beim Tanken zuguckt bzw. in sein Handy vertieft ist…

Wir tanken 301 Liter zum stolzen Preis von 2,70 €, damit ist ELSE`s Tank erstmal voll und das wird, zumindest ohne Reserven, theoretisch bis zurück nach Kappeln reichen…

Hinaus geht es in den Byfrorden, wir passieren erneut die imposante Autobahnbrücke der E65 und nur kurze Zeit später geht es steuerbords in den  Ängösund, der Anfang des engen und kurvigen natürlichen „Schärendurchstiches“ zwischen Koljöfjord und Gullmarn-Fjord !

Was für eine Landschaft und Durchfahrt !!

Zwischen flachen, gerade eben nicht  überspülten Felsen auf der Steuerbordseite und steil, zum Teil schräg über das Fahrwasser ragende Schärenfelsen, die gefühlt das „Lichtraumprofil“ einschränken, geht es kurvig durch nur etwa zehn Meter breiten Engstellen !

Die Wasseroberfläche signalisiert deutliche Strömung im „Engpass“, einem vor uns sehr langsam fahrender Segler wird tatsächlich das Heck von der Strömung weggedrückt und gibt er hektisch Gas und steuert gegen.

Der Fahrwasserverlauf wechselt ständig massiv die Richtung, den Autopiloten habe ich deaktiviert, weil das “Autorouting” die Wegpunkte manchmal nur wenige Meter voneinander entfernt gelegt hat, so schnell ist der Richtungswechsel des Fahrwassers!

Permanent hätte ich sonst die Wegpunkte bestätigen müssen, es ist anstrengend, aber trotzdem einfacher, dem Fahrwasser „händisch“ anhand der Betonnung und sonstiger Hinweise und Markierungen zu folgen!

Uli fotografiert wie verrückt, ich nur zeitweise, da man wirklich sehr aufpassen muss, zumal hier heute offensichtlich alle diese schöne Strecke genießen wollen und es zahlreiche Entgegenkommer, aber auch nachfolgende Schiffe gibt!

Dafür hält meine GoPro auf dem Geräteträger die Fahrt in 4K fest und die erste Sichtung der Videos ist vielversprechend! Bevor sie in diesen Blog kommen wird aber noch einige Zeit mit der häuslichen Bearbeitung vergehen…!

Irgendwann ist dann dieser schöne “Spuk” vorbei und schon bald erreichen wir die Straßenbrücke, an deren Fuß die “Marina Fantasie” liegt, wo wir einen Liegeplatz gebucht haben.

An der hölzernen Pier, an der unser Liegeplatz gebucht ist, hat gerade ein kleines Sportboot angelegt und die Kommunikation mit dem Fahrer bleibt ergebnislos, dafür kommt eine Mitarbeiterin aus dem Hafenbistro “Wilmas Brygga” heraus und deutet mir an, dass ich mich an eine Stelle legen soll, wo ich so rein optisch die nahende Rückkehr eines Fischerbootes vermutet hätte…

Wir “fädeln” uns in die Lücke und machen fest.

Die Straßenbrücke unweit des Liegeplatzes stört weniger als erwartet und “Wilmas Brygga” lässt auf einen Aperol Spritz und das eine oder andere schöne Essen hoffen!

Zunächst gibt es ein Problem dahingehend, dass kein Stromanschluss in Bootsreichweite ist; da wir hier 3 Tage bleiben wollen, wäre Strom schon praktisch…!

Ich mache mich auf die Suche nach jemandem, der möglicherweise ein Verlängerungskabel hat und stoße auf einen hageren, schlecht gelaunten wirkenden Mitarbeiter der “Marina Fantasie”, der gerade in Aufbruchstimmung und vom Habitus eher abweisend wirkt, dann jedoch mit mir auf die Suche nach einem Verlängerungskabel geht und in einem unglaublich unaufgeräumten Wirrwarr einer großen Arbeits- und Bootshalle nichts findet…!

Dafür entdecke ich auf einem Arbeitstisch, unter Werkzeug, Material und Müll einen mir passend erscheinendes Kabel und der Hagere ist erleichtert, mir mit dem Kabel helfen zu können.

Ich bin schon ein paar Meter mit meinem Kabel unterwegs, da ruft er hinterher, ich solle mal zurückkommen:  Das Kabel ist ziemlich “ranzig” andere hätten es längst weggeschmissen und deswegen möchte er es nochmal mit einem ebenso ranzigem Multimeter durchmessen und weist darauf hin, wo ich nach Möglichkeit es besser nicht anfassen solle und wenn dann die Polarität falsch ist und der Schutzleiter möglicherweise falsch angeschlossen ist kann ich das mir bestimmt umbauen!

Kann ich, ebenso wie ich überhaupt erst aus langjähriger häuslicher Übung das Kabel auf seinem Tisch überhaupt erst entdeckt habe!

Der kleine Hafen ist sonnendurchflutet und von hohen Schärenfelsen eingerahmt!

Hier werden wir uns wohl fühlen, wenngleich wir bereits kurze Zeit später feststellen, dass “Wilmas Brygga” ein offensichtlich sehr beliebter Ausflugs Spot ist:

Permanent reisen Familien mit Oma, Opa, kleinen Kindern, Hunden und alles was laufen kann mit kleinen Sportbooten an, machen fest, stürmen das Bistro und vergnügen sich bei Pizza, Fish n’ Chips, Eis und vielem anderem mehr, insbesondere Bier, Wein und anderen schönen Getränken.

Das jugendliche, sehr nette und bemühte Personal ist hoffnungslos überfordert aber irgendwie findet dann jede Bestellung letztlich den Weg zum Tisch und in den Bauch!

An unserem Liegeplatz dürfen wir liegen bleiben, in eine der vielen freien Boxen dürfen wir uns nicht verlegen, da dort ja jederzeit der Besitzer zurückkommen könnte…🤷‍♂️

Hat es hier mit der Buchung zwar geklappt aber es ist trotzdem völlig kryptisch, die Internetseite mit der Buchung soll wohl nicht wirklich funktionieren aber irgendwie interessiert es auch keinen ernsthaft!

Ein am nächsten Tag eintreffender und dann auf der anderen Stegseite liegender Däne führt Beschwerde über die Buchbarkeit, ohne dass man weiß auf welchen Platz man soll und über die freien Boxen, die laut seiner Kenntnis auf einer schwedischen Homepage unter den Liegeplatzinhabern in der Urlaubszeit getauscht werden, aber eben nicht für Gastlieger zur Verfügung stehen…

Nun gut, es hat trotzdem geklappt und abgesehen von dem Ausflugsrummel ist es hier ruhig und beschaulich.

Am nächsten Tag erkunden wir die Umgebung des Liegeplatzes  und begeben uns zu Fuß etwa vier Kilometer in Richtung “Bassholmen”, einer wirklich sehr ansehnlichen “Vorzeigeschäre”, an der und in deren Umgebung man sich wirklich nicht satt sehen kann!

Von hier aus fällt unser Blick nochmal auf das am Vortag selbst befahrene Fahrwasser und uns stehen die Münder offen ob dieser so schönen Landschaft und Umgebung!

Am übernächsten Liegetag sattle ich das Fahrrad und erkunde nochmal die weitere Umgebung des Liegeplatzes.

Wie schon öfter bewährt, suche ich mir auf Google Maps schöne Strecken heraus und “kontrolliere” ab und zu, ob ich auch nicht vom Weg abgekommen bin; das klappt heute nicht wirklich:  Die Straßen und Wege sind zum Teil so verwinkelt, dass man die eine oder andere Abzweigung gar nicht wahrnimmt.

Highlight ist der Rückweg:  Hier soll laut Google Maps ein schöner befahrbarer Weg durch die Landschaft zurück nach Källviken führen:  Den Weg finde ich nicht, weil ich drei Mal an dem nahezu unsichtbar im Wald verschwindenden “Weg” vorbeifahre.

Nach dem ich ihn nun gefunden hab mache ich mich auf diesen Weg, der zunächst noch einem Wanderweg, dann einem selten genutzten Wildwechsel immer ähnlicher wird…

Dafür tauche ich ein in eine naturbelassene ursprüngliche Landschaft, bin lange Zeit völlig allein und kein Mensch begegnet mir!

Zwischenzeitlich frage ich mich, ob der Weg nicht einfach im Nirvana endet, irgendwann wird aus dem “Wildwechsel” aber wieder ein kleiner Pfad, der dann in einen Feldweg mündet und mich letztendlich zum Ziel bringt…!

Bei den derzeitigen vorherrschenden heißem Wetter trotz des gelegentlichen Luftzug habe ich mir nach meiner Rückkehr auf die ELSE das erste schöne kalte Weizenbier des Tages redlich verdient!

Uli kocht wieder einmal vorzüglich, diesmal ganz vorzügliche “Portobello” – Burger:  Die Portobellos sind optisch zu groß geratene Champignons, hier fast in jedem Supermarkt erhältlich und entwickeln beim Anbraten ein wirklich schönes pilziges Aroma!

Die Burger munden außerordentlich; auch wenn man für Burger nicht wirklich ein Rezept braucht, bleibt die stimmige Gesamtkomposition des Burgers Uli’s Geheimnis, an die sie sich beim nächsten Mal allerdings auch gar nicht erinnern wird….! 😀

Die ruhigen Tage in Källviken, ohne “Störungen” sind morgen vorbei, es wird in das nur 3.5 Seemeilen entfernte Lysekil gehen!

Die Eindrücke von Uddevalla bis Källviken:

ausgelesen : Büchertausch mit einem seit Ende Mai reisenden deutschen Segler, dem der Lesestoff ausgegangen ist…

da kommt er mit seinen Büchern…!

Schärenfahrt…!

Schärenfahrt…!

Schärenfahrt…!

Schärenfahrt…!

Schärenfahrt…!

Schärenfahrt…!

Liegeplatz in der Marina “Fantasi”, Källviken….

Liegeplatz in der Marina “Fantasi”, Källviken….

Liegeplatz in der Marina “Fantasi”, Källviken….: “finde die Else!”

Ausflug in der Umgebung des Liegeplatzes…

Ausflug in der Umgebung des Liegeplatzes…

Bassholmen…!

Bassholmen…!

Bassholmen…!

schöne Kühe unterwegs nach Bassholmen…!

selbstgemacht : “Portobello-Burger” !

selbstgetrunken : Paulaner-Weizenbier, eins von vielen…!

Wohnmobilstellplatz vom Feinsten…!

der von Google-Maps empfohlene Rückweg, hier noch befahrbar….

der von Google-Maps empfohlene Rückweg, hier noch begehbar….😀

Blick von der Straßenbrücke in Richtung Gullmarnfjord…

von Stenungsbaden nach Uddevalla…

Die derzeitige Standardüberschrift vor jedem neuen Post :

„Einmal mehr hängt die “Reiseberichterstattung” hier dem tatsächlichen Verlauf unserer Reise, wenngleich sie nicht wirklich schnell ist, hinterher:“

Wie schon beschrieben, ist Stenungsbaden ein akzeptabler Liegeplatz, aber nicht mit den bisherigen “Highlights” zu vergleichen..

Wir bleiben zwei Tage, überqueren die Straßenbrücke über den Stenungsund in Richtung des gleichnamigen Ortes auf der anderen Sund Seite.

Das Zentrum von Stenungsund ist touristisch geprägt mit einer nett  gestalteten “Waterfront”, Fußgängerzonen mit schönen Geschäften, Cafes und Restaurants.

Wir “verproviantieren” uns ein bisschen, kaufen einmal mehr ein paar “Schönigkeiten” ein und am nächsten Tag geht es weiter in Richtung Svanesund, das  kleinste Etmal, was wir je auf einer Reise hatten :

Von Stenungsbaden nach Svanesund sind es gerade mal 5,5 Seemeilen, auch dort erwartet der durch “Dockspot” vorgebuchte Liegeplatz an einem kleinen Sportboothafen, in dem sich überwiegend  “Kleinboote” befinden.

Man liegt an der Aussenseite des grossen Schwimmsteges vor Kopf, an dem es durch passierende Sportboote, aber auch durch gelegentliche “gewerbliche Großschifffahrt” sehr viel Schwell gibt und in der Folge laufen die Heckwellen einiger den Sund passierender Schiffe bis auf den Schwimmsteg und machen das Liegen zeitweise sehr unangenehm.  Zum Glück passiert das nicht oft, aber dafür so heftig, dass einmal, während unserer Abwesenheit, sogar einer unserer Fender auf den Steg gedrückt wird und die ELSE einen tiefen Kratzer im Gelcoat bekommt und nahezu alles im Schiffsinneren und im Cockpit, was nicht wirklich niet- und nagelfest war, verstreut ist.

Der Verlust einer unzerbrechlichen Schale ist zu beklagen, ansonsten ist nach einer halben Stunde wieder alles aufgeräumt…

Das Gefühl, dass das nochmal passieren könnte mißhagt uns, hier würden wir ungern weiter und wieder liegen und so soll es weitergehen in Richtung Uddevalla, auch nur knapp 15 Seemeilen entfernt.

Svanesund gefällt uns dadurch, dass schlicht nichts los ist in dem kleinen Örtchen und es eine beschauliche Ruhe ausstrahlt, die uns, abgesehen von dem “Schwellerlebnis” dort gerne hat sein lassen.

Die Fahrt von Svanesund nach Uddevalla führt durch den „wie immer er auch heißen mag“ Fjord, der von Schären, Wäldern und einer augengefälligen Landschaft gesäumt und geprägt ist.

Viel Verkehr und viele Engstellen gibt es nicht, so lassen wir uns durch “Bosmann”, den Autopiloten, einmal mehr durch den Fjord fahren..

Uddevalla hatten wir als mutmaßlich unspektakuläres Zwischenziel ausgesucht, auch in der Erwartung, dass wir dort wohl unproblematisch einen Liegeplatz bekommen werden…

Vom “Hauptfjord” in den “By-Fjord” abgebogen unterquert man die imposante Straßenbrücke die der E6 und nähert sich dann einer auch bei schönem Wetter eher hässlich anmutenden Industriekulisse.

In einem Backbord gelegenen Industrie Hafenbecken liegt auch der Bösewicht, der gestern den “Superschwell” verursacht hat..

Nach Passage der Industrieansiedlung fährt man den Bäveän flussaufwärts und erreicht schon bald direkt das Stadtzentrum von Uddevalla…

Hier endet die Fahrt durch eine nicht passierbare Straßenbrücke und vor dieser Brücke liegen ein paar „historisch“ anmutende alte Fahrgastschiffe und der kleine Sportboothafen, wo wir tatsächlich einen schönen Längsseitsliegeplatz unmittelbar in Zentrumsnähe bekommen.

Uddevalla ist die Provinzhauptstadt von  “Bohuslän” und um den Namen gerecht zu werden ist sie auch eher provinziell…

Um das Hafenbecken herum gibt es wieder einmal ein paar schöne “Spots”, den in Schweden obligatorischen kleinen super gepflegten “Stadtpark” und den schönen “eingefassten” Verlauf des Flusses Bäveän.

Wir fühlen uns hier wohl, da man hier nach den zeitweise “kabbeligen” Liegen in Svanesund “gut und ruhig” liegt und das Stadtzentrum eine ruhige Beschaulichkeit ausstrahlt.

Gegenüber dem Liegeplatz liegt das “Bohuslän-Museum”, welches wie Museen und anderes so oft in Schweden kostenfrei ist, für uns aber eher weniger interessant, weil es sich ausschließlich mit der Geschichte, Kultur und Wirtschaft der Region “Bohuslän” beschäftigt und auch sicherlich informativ ist, leider ist alles nur auf Schwedisch beschriftet und schon von daher für uns etwas “kryptisch”…

Dafür soll es in knapp 20 km einen sehenswerten Elchpark geben, zu dem wir morgen mit dem Bus hinfahren werden und auf eine “Auge in Auge Begegnung” mit Elchen hoffen…

Am Dienstag ist “Kaiserwetter” mit Temperaturen bis zu 27 Grad und Windstille und durchgängig Sonne vorhergesagt und so werden wir Uddevalla verlassen in Richtung Källviken, durch einen natürlichen “Durchstich” zwischen dem Koljö-Fjord und dem Gullmarn-Fjord.

Dort haben wir auf der Internetseite eines kleinen Hafen einen Liegeplatz gebucht, der durch seine Lage an einer Autobrücke sicherlich nicht der attraktivste sein wird,  aber uns dann im weiteren Verlauf der Tage eine “Sightseeing Tour” durch den Gullmarn-Fjord mit abendlicher Rückkehr an den Ausgangspunkt ermöglicht…

Laut Seekarte und Internet gibt es im Gullmarn-Fjord nämlich keine Sportboothäfen und auch kaum Orte, was eine schöne “Naturkulisse” erwarten lässt…

Die Impressionen von Stenungsbaden bis Uddevalla:

Kirchlein von Stenungsund…

Kirchlein von Stenungsund…

 

“Bau- und Gartenmarkt von Stenungsund…: alles was man braucht !

kleine Fahrradwerkstatt in Stenungsund : man beachte das SOLEX-Mofa… (“die älteren unter uns werden sich erinnern oder sogar damit gefahren sein..!”)

Blick aus der Koje am Liegeplatz Svanesund…😀

Qualle, mutmaßlich “feurig”…

Liegeplatz Svanesund…

Großschifffahrt amLiegeplatz Svanesund…

Großschifffahrt amLiegeplatz Svanesund…

Großschifffahrt amLiegeplatz Svanesund…

“Megaschwell” der Großschiffahrt am Liegeplatz Svandesund..!😅

“Morgenstund hat Gold im Mund” : Rauch-und Kaffeplatz direkt am Liegeplatz…

Svanesund…

Vollmondaufgang am Liegeplatz in Svanesund…

Vollmondaufgang am Liegeplatz in Svanesund…

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla…!

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla…!

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla…!

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla…!

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla…!

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla…!

auf dem Weg von Svanesund nach Udevalla: so schön kann man wohnen…!

Straßenbrücke der E 6

Straßenbrücke der E 6, jetzt hinter uns…

Liegeplatz in Udevalla…!

Liegeplatz in Udevalla, vom Museum aus gesehen…

Liegeplatz in Udevalla, aus dem Museum aus gesehen…😅

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

Innenstadtimpressionen aus Udevall.: der in Schweden obligatorische Stadtpark …!

unweit des Liegeplatzes…

Marktplatz Udevalla…

Marktplatz Udevalla…

unweit des Liegeplatzes, “Tourist-Info”…

Innenstadtimpressionen aus Udevalla….

immer Appetit . Hotdogbrötchen, aus denen nix herausquitscht…!😅

schon wieder Fisch : sehr leckerer “Fischtopf” mit “Saltgurka”-Salat…

 

“Plan B” wie “binnen”…

Einmal mehr hängt die “Reiseberichterstattung” hier dem tatsächlichen Verlauf unserer Reise hinterher, wenngleich diese nicht wirklich schnell ist…🐢 :

Alles erlebt schon vor einigen Tagen….:

Der erste Tag des Plan B der “Sea-Woman” führt uns von der City Marina Göteborg in Göta älv Strom aufwärts in Richtung Kungälv.

Obwohl zeitweise durch Industrieansiedelungen “eingerahmt” präsentiert sich die Fahrt auf dem Göta älv angenehm und mit einer völlig neuen Perspektive, der “Binnen-Perspektive” von Schweden..  Neben der Industrie ist das Ufer von Wiesen und Wäldern und einzelnen kleinen Felsen gesäumt, Uli prägt das Wort die “Sächsische Schweiz” von Schweden, andere Schiffe und Boote sind rar…Schon bald gerät die “Bohus Fästning” in Sichtweite und der Abzweig in den „Nordre älv“ ist erreicht.

Schon kurz nach dem einfahren in den Nordre älv kommt der fast leere „Besuchersteg“ und der Bohus Fästning in Sicht und wir liegen überaus idyllisch unterhalb des Festungshügels am Ende des Stegs an…

Dort sind wir zunächst völlig alleine mit einem „Raucher- und Kaffee Bänkchen“ für Uli direkt vor dem Boot!

Den Rest des Tages genießen wir an diesem schönen „Spot“, ich laufe noch einmal kurz los, um zu gucken, ob man hier wirklich länger und über Nacht liegen darf, finde keinen Hinweis, der dagegen spricht und dabei gibt es gleich einen kleinen Ausflug auf einen „Festungs-Rundweg“, der Schweden im Miniaturformat präsentiert.

Etwas bewaldet, Schären, Wiesen und immer wieder der Blick aufs Wasser des Göta- und Nordre älv!

Eigentlich ist der Steg laut Google-Lense Übersetzung eines Schildes am Steganfang „in erster Linie für die auf die Brückenöffnung Wartenden“, „es ist aber auch nicht schlimm, wenn man die Burg und Gegend besucht…!“, so der von Google-Lense in etwa übersetzte Originaltext…😀

Am Abend des ersten Tages besuchen das „Stadtzentrum“ von Kungälv, eine Stadt, die sich uns nicht wirklich erschließt :

Ein aus historischen, aber augenscheinlich durchgängig bewohnten Holzhäusern bestehendes Viertel liegt in Festungsnähe, die Häuser sollen teilweise bis zu 200 Jahre alt sein; danach schließt sich ein „sozialistisch“ anmutendes Viertel mit Mietshäusern mit „Plattenbaucharme“ an, hier und da ein Imbiss oder ein Restaurant und geschlossene Läden und wenig Menschen.

Wir kehren bei einem Griechen ein, der die Integration in die schwedische Gesellschaft offensichtlich verpasst hat :

Vordergründig (s…)freundlich, beim umdrehen „Hackfresse“, eine Art, die wir noch nicht erlebt lange nicht hatten und die in diesem Familienbetrieb offensichtlich genetisch weitergegeben worden ist…!

Hinter dem „sozialistischem Viertel“ befindet sich sich ein architektonisch überaus aufwendig, aber auch durchaus geschmackvoll gestaltetes Einkaufszentrum mit Geschäften aller Art, welche auch am Sonntag durchgehend geöffnet sind und ein überaus entspanntes Einkaufen ermöglichen, da nicht wirklich viele Menschen da sind und alle Verkäufer offensichtlich gechillt und freundlich sind!

Ob das mit diesen Öffnungszeiten nun notwendig ist und ob sich das „rechnet“ vermag ich nicht zu sagen, zugegebenermaßen ist es aber ein außerordentlich angenehmes Einkaufen und so landen neben schönen Lebensmitteln auch wieder ein paar Kleidungsstücke und andere schöne Dinge in unseren Einkaufstaschen…!

Eigentlich liegen uns solche „Konsumtempel“ auch gar nicht, hier macht es wirklich, Spaß, wie schon im „Nordstan“ in Göteborg, ohne Hektik und Gedränge fast alles einkaufen zu können!

Zurückgekehrt zur ELSE leiden wir mit einem schwedischen Seglerpaar mit, dessen „Bordkatze“ abhandengekommen ist und einfach nicht zurückkommt.  Gestohlen wird sie mit Sicherheit keiner haben, möglicherweise ist sie ins Wasser gefallen, Uli meint aber, dass das eine Katze meistern müsste und vielleicht sitzt sie nur beleidigt im nächsten Gebüsch… Uli kennt sich mit Katzen besser aus als ich…

Im Stundenrhythmus sucht das Katzenherrchen den Festungsrundweg ab, nach der Katze pfeifend bis zu unserer Abfahrt leider erfolglos…!  Kein schönes Urlaubserlebnis!

Als “Planer vor dem Herren”, der insbesondere unliebsame Überraschungen stets gerne minimieren und alles bedacht haben möchte, beschäftige ich mich während unserer Liegezeit auch mit dem weiterem Fahrtverlauf, hier insbesondere mit dem Nordre älv, der laut Seekarte auf halber Strecke ein Flutsperrwerk hat.  Leider lässt sich die Seekarte und sonstige im Internet verfügbare Angaben sehr wenig aus zu der Funktion und insbesondere der Passage dieses Flutsperrwerkes…  Der Fluss ist auf ganzer Breite durch einen „Schirm“ Unterwasser gesperrt..  Dieser Schirm kann auf Anfrage ferngesteuert abgesenkt werde, damit Schiffe mit größerem Tiefgang passieren können.

Neben dem „Schirm“ gibt es eine „Kleinboot Passage“ mit einer Breite von 5 Metern,  laut anderen Angaben 3.5 Meter..?!?

„Nicht genaues weiß man nicht“.. :Da sämtliche Recherchen, was denn da nun „geht oder nicht geht“ erfolglos verlaufen, rufe ich verschieden auf der Seekarte und im Internet genannte Rufnummern an.. Diese führen alle zu „Vattenfall“, die offensichtlich dieses Sperrwerk bewirtschaften, die Menschen dort sind nett, aber können mir nicht weiterhelfen und so frage ich verschieden Motorbootfahrer  -Segler würden den Nordre älv wegen der relativ geringem Wassertiefen an der Mündung ohnehin nicht fahren (können)-,  ob sie etwas zu der Funktion und der Querung der Flutsperre sagen können..  Einer mit einem nur etwas kleinerem Boot gibt die einzig verlässige Auskunft… „Müsste passen, ich bin da gestern auch durch…!“

Weitere Befragte zucken mit den Schultern, ein Trawler-Fahrer am Steg will am kommenden Tag da auch durch und irgendwie müsste dort ja eine Telefonnummer dran stehen oder ein UKW-Funkkanal meint er, da müsste man ja mehr Auskunft bekommen..!

Er ist recht entspannt und wir schieben uns noch eine Weile scherzhaft hin und her, wer als erster fährt und was dann der jeweils andere daraus für Schlüsse ziehen kann…!

Zunächst besuchen wir aber noch die überaus eindrucksvolle mittelalterliche Bohus Fästning und denken uns ein bisschen in das mittelalterliche Leben hinein, was durch verschiedene Ausstellungen in der Festung etwas erleichtert wird…!

Ich persönlich liebe die Ausstrahlung solcher uralten „Objekte“ und tauche gedanklich oft tief in das damalige Leben, zumindest so wie ich es mir vorstelle, ein…!

Am nächsten Morgen will der Trawler-Fahrer um 9:00 durch die Brücke, die für ihn geöffnet werden muss, den -weiterfahren und wir brechen zeitgleich auf…

Die Brücke öffnet erst mal nicht, wir passen ungeöffnet unter durch und irgendwie finde ich es auch peinlich, hinter ihm zu warten und ihn den „ersten Schritt“ am Sperrwerk machen zu lassen…

Somit passieren wir mit unserer geringen Durchfahrtshöhe die ungeöffnete Brücke und werden von einem naturbelassenen Fluss, der der Rest eines Gletscherstromes aus längst vergangenen Eiszeiten sein soll, empfangen…

Vor uns sind drei norwegische Motorboote – alle kleiner als die ELSE – , die Skipper hatte ich ebenfalls am Vorabend befragt, allerdings zeigten sich diese völlig ahnungslos bezüglich des Flutsperrwerkes; schon bald kommt dieses in Sicht und wir sehen von weitem, dass die Norweger vor der „Hauptpassage“ umherirren und erkennen dann, dass auf einmal das der Hauptpassage zugeordnete Signallicht auf grün umspringt und die Norweger die Flutsperre mit abgesenktem Schirm passieren.

Wir fahren ein bisschen schneller, aber kurz vor der Sperre springt das Signallicht wieder auf rot; jetzt dort mit Vollgas noch schnell rüber und dann möglicherweise am „Schirm“ hängen bleiben ist doch eine mehr als nur skurrile Vorstellung…

Artig stoppe ich auf und versuche über den hier häufig für Brücken und ähnliches verwendetem UKW-Funkkanal 9 die „Zentrale“ anzurufen, leider ergebnislos.

Wir sehen dann auch eine von den bisher verwendeten Telefonnummern abweichende Nummer auf einem großen Schild, gucken uns aber gleichzeitig die „Kleinbootpassage“ an, die über ein seitlich angebrachten Wasserstands Anzeiger verfügt, der die Wassertiefe aktuell mit 1.4 Meter anzeigt…

Die Kleinbootpassage ist eigentlich schon optisch eher für kleine Angelboote und Kajaks geeignet, wie schon gesagt, soll sie eigentlich 5 Meter breit sein und das steh hier auch noch einmal ausdrücklich auf einem Schild geschrieben.

Die Durchfahrt ist zwar beengt durch Gummireifen rechts und links, die mir aber wiederum die Angst vor größeren Beschädigungen nehmen und schlimmstenfalls ein festklemmen in der „Schmalbootpassage“ bewirken könnten…

Mit trockenem Mund ziele ich auf das gefühlte, nein, tatsächliche Nadelöhr, nehme Anlauf und irgendwie passt es, rechts und links ist aber nichts mehr zu sehen, nicht einmal mehr die Gummireifen, sondern bloß noch die rechte und linke feste Begrenzung der Passage…!

Freudig über den geglückten Versuch verlassen wir die Kleinbootpassage und erreichen bald die Mündung des Nordre älv und befinden uns schon bald wieder in den west schwedischen Schären, die hier eine andere Ausstrahlung als die vor Göteborg hatten..

Hier sind sie karg und felsig, mit Flechten bewachsen und je nach Blickwinkel und Licht und Felsuntergrund farblich immer völlig unterschiedlich!

Auch hier hat uns „Autorouting“ einen wunderbaren Kurs durch die Schären gelegt, gefühlt 500 Wegpunkte müssen bestätigt werden, permanent wechselt ELSE ihren Kurs und das ganze wird noch „anspruchsvoller“ durch den hier doch recht dichten Sportbootverkehr, davon viele in Gleitfahrt, von vorne und von hinten und alles kreuz und quer!

Schwedische Ferien auf dem Wasser!

In Richtung unseres Tagesziel „Stenungsbaden“ wird die Landschaft unattraktiver und der Bootsverkehr geringer…

In Stenungsbaden habe ich aus der bei mir allgegenwärtigen Furcht heraus, keinen Liegeplatz mehr zu bekommen, wieder über „Dockspot“ einen Liegeplatz auf der Nordseite des Stenungsundes gebucht und wie schon in Göteborg erwartet uns ein freier Längsseitsliegeplatz.

Der Blick auf die nahe, hohe Straßenbrücke und auf die Stadt ist nicht der attraktivste, voraus sieht es nach dem Festmachen aber schön aus, backbords ist eine große Spa & Wellness Anlage und somit der gesamte Liegeplatz etwas ambivalent, dafür aber bequem, mit Restaurant „alongside“. Der Weg über die Brücke nach dem augenscheinlich schöneren Stenungsund ist kurz und von daher werden wir uns auch hier nicht wirklich langweilen…

In Stenungsbaden haben wir aus Bequemlichkeit zwei Tage eingeplant, danach wird es weiter den Fjord hoch gehen in Richtung Uddevalla und in den nächsten ein, zwei Wochen werden wir uns weiter in diesem und auch dem Vernehmen nach noch schöneren Gullmarn-Fjord tummeln um dann langsam unsere Rückreise anzutreten…

Es besteht Einigkeit darüber, dass wir die außerordentlich entspannte und bequeme Fahrweise bei ruhigem Wetter mit jeweils nur kurzen Strecken zwischen 20 und 30 Seemeilen und dementsprechend längeren Liegezeiten fortsetzen wollen..😀.

Die Impressionen aus Kungälv, der „Binnenfahrt“ und Stenungsbaden:

Rückblick nach Göteborg…

Göta älv…

Göta älv…

Göta älv…

“Bohus Fästning” in Sicht…

“Bohus Fästning” schon nah…

um Ecke ist der “Besuchersteg” des Festungshügels…

angekommen…

sehr schön dort zu liegen…!

und zu baden…

und zu essen…!

“Tortilla-Pockets”…

Entenbesuch, direkt hinter dem Boot🦆😀

neugierig direkt am Liegeplatz…!

Entenbesuch…!🦆😀

Entenbesuch…!🦆😀

Blick vom Liegeplatz auf den Göta älv…

Blick vom “Festungsberg”….

Blick vom “Festungsberg”….

Blick vom “Festungsberg”…. JA, die Farben sind so grün und blau,  auch das Wasser ist “Original” !!

Blick vom “Festungsberg”….

Else vom “Festungsberg” gesehen…

Bohus Festung…

Bohus Festung…

Festungsturm von innen..

“Burgsee”, der frühere Wasserspeicher, heute mit Floß zur Kinderbelustigung….

Festungsturm…

einsames Haare schneiden am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

einsames Einkaufen am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

einsames Einkaufen am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

einsames Einkaufen am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

altes Haus in Kungälv…

neues Haus in Kungälv…

Kirche in Kungälv…

schöner alter Opel Admiral in Kungälv…

Aufbruch in den Nordre älv…

Nordre älv…

Nordre älv…

Nordre älv… am Ufer “Burgreste”….

die gefürchtete Flutsperre…!😬😅

“Kleinbbootpassage” links vom Turm, kaum zu erkennen…!

das kann nicht passen…!😅   links : die aktuelle Tiefenanzeige…

wird wohl nicht passen..!

hat gepasst…!!🤗😁  ich glaube, die sitzen immer noch vor ihren Fernbedienungsmonitoren und staunen…

aus dem Nordre älv wieder in die Schären, Richtung Stenungsund….

aus dem Nordre älv wieder in die Schären, Richtung Stenungsund….

angekommen in Stenungsbaden…!

Liegeplatz in Stenungsbaden…

…mit Restaurant keine 20 Meter weg…!😁

Abenstimmung im Stenungsund….

Abenstimmung im Stenungsund….

Abenstimmung im Stenungsund….

Traumberufe von heute:  Bestatter und IT-Spezialist…

Beide sind nie Schuld :

Dem Bestatter spielt der scharfe kalte Ostwind, Corona oder einfach nur das Alter seiner Kunden in die Hände, der IT-Spezialist sieht die Schuld oft und gerne immer beim Anderen, der wahl-  und idealerweise der Kunde ist, aber auch natürlich beim veralteten Rechner, dem nicht mehr zeitgemäßen Handy – beides häufig erst ein halbes Jahr alt – oder schlicht die Unfähigkeit der anderen Programmierer und deren „Protokolle“…!

Zu den Protokollen und vielem mehr, was der Zweitgenannten als Erklärung gerne auffährt, kann ich mich in Ermangelung von profundem Wissen nicht besser audrücken, der Erstgenannte, der Bestatter, ist im Vergleich dazu fast ein Sympathieträger und Vertreter eines ehrbaren Handwerks.  Der versteht seinen Job, führt ihn aus und alles ist gut, nach nur kurze Zeit wächst Gras über alles und wenn der Job gemacht ist treten dauerhaft keine keine Probleme mehr auf…

Folgeaufträge gibt es bei beiden bis zum jüngsten Tag, bei dem einen naturgemäß, bei dem anderen “selbstgemacht”…

Warum der etwas ironische Post, der hier eigentlich vordergründig gar nicht so hingehört:

Seit Reisebeginn und insbesondere seit Aufenthalt in Dänemark, im weiteren Verlauf gesteigert durch Schweden, funktioniert das Internet und alles was hier an Bord der ELSE daran hängt wie ein Münzfernsprecher im Ausland in den 70er Jahren…

Mal bricht die Verbindung ab, mal funktioniert sie nicht, mal ist alles super, Verlässlichkeit sieht völlig anders aus und von der Europäisierung des Mobilfunknetzes ist man gefühlt weit entfernt…!

Die Erstellung von Blogs mit WordPress direkt auf dem Rechner oder über die App auf dem Handy, das Hochladen der Bilder, das zuverlässige Funktionieren der Webcam der ELSE,  nichts geht wirklich durchgängig und dauerhaft und frustriert und ich bin kurz davor, den “Digitalterror” zu beenden und keine weitere Lebenszeit mehr mit der Suche nach Ursachen und Lösungen zu verschwenden…!

Nicht dass ich hier mit meinem “Bruchteilwissen” nach dem “Trial and Error” – Prinzip hantiere – nein, ich bin begleitet von einer kleinen Corona wirklich engagierter – und das ist wirklich nicht ironisch gemeint – Spezialisten, die sich alle wirklich Mühe geben, selbst der Geschäftskunden-Telekomtechniker mit einer ein wenig furchterregender hyänenartigen Stimme hat sich zwei Stunden lang geduldig und aufrichtig alle Probleme angehört und sich um Lösungen bemüht, um dann damit zu schließen, “Ich verstehe das alles nicht, das muss eigentlich funktionieren…!”

Er war hörbar selbst frustriert, letztlich erfreut darüber, wie viel ich schon selbst nach dem Ausschlussprinzip probiert hatte, vergebens…!

Selbst das Versenden einer schlichten SMS funktioniert oder funktioniert aktuell manchmal nicht, digital halt, entweder I oder 0…!

Für meinen eigenen Seelenfrieden registriere ich schon, dass vieles mit dem Handy auch super funktioniert und uns viele Dinge hier auf unserer Reise, sei es die “innerstädtische Fußgängernavigation” mittels Google Maps, die Suche nach dem nächsten Lebensmittelgeschäft oder Restaurant oder eben halt das Buchen von Fahrkarten oder Liegeplätzen, zum Glück alles kein Problem, von daher könnte man meine Ausführungen auch als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen”

Das ehrliche Eingeständnis “Ich weiß nicht woran es liegt” finde ich weitaus akzeptabler als die Einschätzung der ewig Besserwissenden, die die Probleme nur nicht haben, weil sie sich nie mit den hier zeitweilig scheiternden Aufgaben beschäftigt haben..!

Unvergessen die erstaunte Frage des Bosch Dienstes zur Beseitigung verschiedener Fehlfunktionen, insbesondere der Sprachsteuerung, an meinem ersten “Blaupunkt-Auto Radio Telefon” in den 90iger Jahren : “Achso, Sie benutzen das Gerät ja auch wirklich!”…

Auf  mein erstauntes Gesicht hin erhielt ich die Antwort, dass sich viele das Gerät kaufen und einbauen lassen, weil sie es “hipp” finden und dann zum telefonieren rechts ran fahren und die damals erste Generation von Freisprechanlage und Sprachsteuerung überhaupt nicht benutzt haben…

Schlicht wie ich im Kopf bin dachte ich, dass diese Funktion auch zur Anwendung gedacht sei…!

Mein Dank und Lob richtet sich dann auch ausschließlich und ehrlich an meine eingangs erwähnten Spezialisten, die sich wirklich, leider bisher erfolglos, mit der Lösungsfindung ausgiebig beschäftigt haben.

Es ist online außer Frage auch noch schwieriger, als wenn man verschiedene “Umgebungsbedingungen” vor Ort variieren und probieren kann…

Für den Moment bleibt mir nichts, als sich mit dem Dysfunktionalitäten zu arrangieren…!

PS : das alles passiert übrigens nur bei mir, bei anderen funktioniert das alles super !😀

 

Tage in Göteborg…

Zwischenzeitlich ist der im vorangegangenen Post erwähnte „Plan B“ der „Seawoman“ aktiv:

Nach vielen Tagen haben wir gestern Göteborg verlassen und sind den Göta älv ca. 20 Kilometer stromaufwärts gefahren und haben am „Besuchersteg“ der „Bohus-Festung“ in idyllischer Lage festgemacht.

Doch der Reihe nach: vom 29.06. bis 08.07. waren wir in Göteborg, fast ein kleiner Urlaub für sich…

Hintergrund des langen Aufenthaltes in Götborg war die im vorangegangen Post beschriebene „48-Stunden-Überraschungsaktion“ von Uli, die wunderbar geklappt hat: Mit dem Flixbus ist Uli problemlos und erstaunlich preisgünstig von Göteborg nach Hamburg und von Hamburg zurück nach Göteborg gefahren, um als „Überraschungsgast“ Milas Abiturzeugnisübergabe beizuwohnen!

Die Überraschung war groß, der Aufenthalt in Wendisch Evern mit weniger als 24 Stunden klein und nach dem „Trip“ für Uli erst einmal ein bisschen ausschlafen angesagt…

Entsprechend der Vorhersage von „Windy“ war eine Weiterfahrt durch die Schären in Richtung Norden  direkt nach Ulis Rückkehr nicht möglich, zumindest hat wir nicht Lust auf Wellen und schon gar nicht in den Schären und so haben wir uns dann „planmäßig“ gut damit beschäftigt, Göteborg weiter kennen zu lernen.

Zwischenzeitlich kennen wir von morgens bis abends das Treiben in der City Marina Göteborg und den angrenzenden Straßenzügen, das morgendliche Erwachen der Stadt, deren abendliches Einschlafen, die Sehenswürdigkeiten, die Geschäfte und sogar Bus- und Straßenbahnverbindungen…

Göteborg ist eine angenehme, freundliche Stadt:

Es gibt unzählige schöne „Spots“, auch wenn alles etwas „großstädtischer“ als bisher abläuft und hier auch schon das eine oder andere Mal etwas mehr Müll (kurzfristig) herumliegt, als bisher anderswo in Schweden erlebt – immer noch weniger als in Deutschland – sind die Menschen und die Stadt freundlich und fröhlich!

Ein wenig mehr als bisher steht hier dem einen oder anderen gerade morgens oder in der „Rushhour“ die Alltagshetze im Gesicht, trotzdem dominiert Rücksicht, Zugewandtheit und Höflichkeit!

Die Stadt ist „multikulti“ :

Gefühlt 50 % der Menschen haben einen Migrationshintergrund, nach meiner Wahrnehmung tritt hier aber eine Gesellschaft auf und keine „Blockbildung“: Hinter den Kulissen wird bestimmt auch hier manches anders aussehen, aber möglicherweise hat die schwedische Gesellschaft eine andere Herangehens- und Umgangsweise mit der globalen Entwicklung als Teile der deutschen Gesellschaft…

Unweit vom Hafen liegt das große Einkaufszentrum „Nordstan“, in dem sich zahlreiche Geschäfte unter einem großen Dach auf mehreren Etagen befinden und so haben wir uns dort reichlich mit feinem Essen und Trinken, Uli mit ein paar Kleidungsstücken, diversen Souvenirs, die uns nachhaltig an unsere Reise erinnern werden und natürlich einigem z.T. bei uns nicht erhältlichen „Heimwerkerbedarf“ aus dem „Clas Ohlsen“ eingedeckt…

Schon kurz nach der Ankunft in Göteborg haben wir wie schon in 2010 das  „Palmhuset“ mit seinem darum liegenden schönen Gartenanlagen besucht, bestaunt und genossen.

Ähnlich beeindruckend wie das Palmhuset ist der große, in Innenstadt liegende Stadtpark „Slottsskogen mit seinem kulturhistorischen Museum: Der Park ist riesig, der Eintritt in das Museum und in den Park ist wie beim Palmhuset frei und alles ist liebe- und geschmackvoll  gepflegt bepflanzt und „in Szene gesetzt“.

Für die Jahreszeit sind erstaunlich wenig Menschen unterwegs, die die Zeit haben und hier sind sonnen sich auf dem Rasen oder flanieren absichtslos flanieren umher.

Dabei fällt einmal mehr auf, dass Schweden offensichtlich in jeder Lebenslage und in jedem Alter und ständig Eis essen können und auch essen…😀

Das kulturhistorische Museum ist auch für den nicht „naturhistorisch“ Interessierten interessant und in jedem Fall einen Besuch wert.

Der Weg vom Liegeplatz der Else zum Slottsskogen führt durch das historische Stadtviertel Haga und dort auch durch einen weiteren kleinen Park mit einem „Wehrtum“, dem „Skansen Kronan“, von dem man einen schönen Überblick über die Stadt und auf den Göta älv hat.

Nach einem eindrücklichen anstrengenden Tag mit über 20.000 gegangenen Schritten ist dann auch genug, Ulis Knie meckert und mein Rücken zickt, Ulis Knie meldet normalerweise schon nach etwa 10.000 Schritten, heute hat es sich nun völlig übernommen, während mein Rücken mit einigen Dehnübungen wieder seine bestimmungsgemäße Funktion erreicht…

Am darauf folgenden Tag wollen wir unbedingt noch den botanischen Garten besuchen, der laut Bildern im Internet auch sehr vielversprechend zu sein scheint.

Aufgrund der „mechanischen Vorschädigungen“ des Extremspazierganges fahren wir diesmal mit dem Bus, der sich wunderbar über die App von „Västtraffiken“ buchen lässt und mit unserem Tagesticket auf dem Handy kommen wir problemlos dahin, wo wir wollen:

Der botanische Garten beeindruckt wie schon der Slottsskogen durch eine üppige Blumen- und Pflanzenpracht, mit sehr vielen unterschiedlichen Baumarten, alles „wissenschaftlich“ mit Bezeichnungsschildern versehen.

Die ganze große Anlage ist sehr feinfühlig und behutsam eingebettet in die dort vorhandene Topografie des Geländes mit großen Schärenfelsen und dem alten Baumbestand. Der Baumbestand stammt laut den Informationstäfelchen überwiegend aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts, sowohl der botanische Garten als auch Slottsskogen ist im Ursprung auf eine Mischung aus wissenschaftlichen und künstlerischen Interessen entstanden und wird seit dem beständig augenscheinlich sehr aufwendig gepflegt und Instand gehalten.

Die Göteborger und die Besucher Göteborgs nutzen und schätzen diesen mitten in der Stadt gelegenen und wieder einmal ohne Eintritt zugänglichen riesigen „Park“ mit seiner stimmigen Mischung aus Naturbelassenheit und „künstlichen Anlagen“ offensichtlich sehr…!

Am nächsten Tag müssen wir ELSE auf einen Liegeplatz drei Boxen weiter liegen: Unsere Buchung für die Box A5 ließ sich nicht verlängern, da war jemand anderes schneller und so buchen wir für einen weiteren Tag die Box A8 und legen uns im Laufe des Vormittags um.

Die Buchung über „Dockspot“ läuft super, wir beobachten mehrfach, dass Schiffe die Box vor 12 Uhr mittags verlassen, um woanders, auch an der Außenmole, festzumachen, damit die Box dann ab mittags um 12 Uhr für den Folgebucher bereit steht. Meistens treffen diese auch dann kurz nach Mittag ein.

Irgendwie ist es dann auch genug Göteborg und die Aktivierung von Ulis Plan B beschlossene Sache, die Wind- und Wellenverhältnisse in den Schären sind so, dass wir dort erstmal nicht weiterfahren wollen. Für den erfahrenen Schärensegler oder Motorbootfahrer mag das gut funktionieren, für uns sind uns die Abstände zwischen den Schären und die daraus möglicherweise resultierenden Wasserverhältnisse bei höheren Wellen nicht einschätzbar und so gehen wir lieber auf Nummer sicher und warten einmal mehr ein paar Tage das angekündigte ruhige Wetter ab..

Der Kurs von „Autorouting“ durch die Schären ist auch wieder so engräumig, dass man neben der elektronischen Navigation gerne ein sicheres Backup über die Fahrwassertonnen hat, die wiederum bei Wellen nicht annähernd so gut zu erkennen sind, wie bei glattem Wasser.

So verlassen wir dann am Morgen des Freitags Göteborg mit Kurs auf die Bohus-Festung bei Kongälv.

Für Montag haben wir bereits einen Liegeplatz in „Stenungsbaden“ gebucht, wieder über Dockspot, ich bin gespannt, ob es auch diesmal so gut funktioniert: Mir verschafft die Buchung und die Sicherheit eines Liegeplatzes in der schwedischen Ferienzeit, in der dem Vernehmen nach alles auf dem Wasser und auf den Beinen ist, ein besseres Gefühl:

Zu oft haben wir auch auf dieser Reise abends spät eintreffende, „umherirrende“ Segler und Motorbootfahrer auf der Suche nach einem Liegeplatz beobachtet; in der Regel lässt sich zwar immer irgendetwas finden, aber nicht selten fahren auch manche wieder raus und finden dann irgendein freies Stückchen Pier oder Kaimauer, was außer Frage auch funktioniert, aber doch ein bisschen Stress bedeutet…

Die Impressionen und Eindrücke der Tage in Göteborg:

kurz vor der Abreise mit dem Flixbus: müde “Seawomen” mitten in der Nacht…

abendlicher Blick vom Liegeplatz auf das Hotelschiff “Barken Viking” und das signifikante Bürohaus “Lilla Bommen”….

abendlicher Blick vom Liegeplatz auf Göteborgs Opernhaus…

Göteborgs Oper ist vorbereitet : nur noch 166 Tage bis Weihnachten…!🎅

auch der Winter kommt bestimmt…!

 

gute Aussicht am Liegeplatz  in erster Reihe…

Abendstimmung im Hafen….

Abendstimmung im Hafen….

coming soon : weitere Bilder von Göteborg…!

Lerkil – Göteborg

der Post hinkt der Zeit mal wieder hinterher : heute sind wir schon einige Tage in Göteborg…

Am nächsten Tag begrüßt uns frühmorgens das vorhergesagte und erhoffte Wetter: Es ist windstill und sonnig!

Die Etappe von Lerkil nach Göteborg dauert in „Verdrängerfahrt“ nur etwa drei Stunden, weil „Autorouting“ einen virtuos durch die Schären geschlängelten Weg gefunden hat, der deutlich kürzer ist als das Anreisen außerhalb der Schärengewässer. Die gewählte Route ist einmal mehr, diesmal aber besonders atemberaubend, da sie gefühlt oft nur einen Katzensprung zwischen den Felsen hindurchführt.

Schnell sind wir ablegebereit und aktivieren gleich außerhalb des Hafens die Route und folgen artig den Wegpunkten, permanent ein sehr waches Auge auf dem Tiefenmesser und auf sowohl auf die Papierkarte wie auch die digitale Seekarte im Plotter, weil wir nicht wirklich glauben mögen, dass man hier und da tatsächlich durchfahren kann, ohne am Felsen zu zerschellen…

Entsprechend der elektronischen wie auch der Papierseekarte herrschen teilweise trotz der geringen Abstände zwischen den Felsen aber Tiefen von bis zu 10 m vor und der Tiefenmesser zeigt auch alles so an, wie auf der Karte dargestellt, wenn man mal über einen „Buckel“ auf dem Meeresgrund fährt, über dem sich die Tiefe von 10 auf 5 m verringert, kann man das auch wunderbar auf dem Tiefenmesser sehen!

Alles funktioniert super und uns stehen die Münder offen, ob des glatten blauen Wassers, den sonnenbestrahlen Schären und angesichts der Route, die uns das Autorouting beschert!!

Mehr kann man hier nicht beschreiben, vielleicht kann man den Bildern ansatzweise  entnehmen, was wir erleben durften!

Immer wieder kontrollieren wir die Route, offener Mund und die Augen groß geweitet, das Erleben ist übermächtig!

Viel zu schnell nähern wir uns durch die Schären Göteborg, der Schiffs- und Bootsverkehr wird deutlich mehr:

Eben musste man noch auf die Schären aufpassen, jetzt auf viele kleine und große Boote und Schiffe, teils in schneller Gleitfahrt und dabei auch noch schön auf der Route bleiben, wenngleich das Wasser nun wieder „offener“ ist und die Schären weiter weg…

Schon bald kommt die Mündung des Götaälv und natürlich Göteborg in Sicht.

Bis zur unmittelbar in der Innenstadt gelegenen City Marina „Lilla Bommen“ sind es noch ca. 4 Seemeilen flussaufwärts und vom Wasser aus können wir die schöne Kulisse von Göteborg genießen.

Witzigerweise ist diesmal meine „Seawoman“ ungleich aufgeregter als ich; üblicherweise ist das meine „Domäne“, „gebeutelt“ von der Angst vor dem Anlegen und der Furcht, keinen Liegeplatz zu finden:

Der große Hafen ohne wirklich aufregenden Schiffsverkehr macht aus irgendwelchen Gründen Uli zu schaffen und einen trockenen Mund…

Auf dem Weg flussaufwärts muss ich tatsächlich kurz aufstoppen, um einen unmittelbar vor dem Boot auftauchenden Seehund nicht zu rammen: Keine 10 m vor uns guckt er uns an, um dann schnell abzutauchen.

Es ist übrigens nicht der erste dieses Tages, auch in den Schären hat uns das eine oder andere Mal ein runder Kopf auf dem Wasser angesehen…

Kurz vor dem Hafen quert dann noch ein Fischotter den dort noch recht breiten Fluss von der einen Seite zur anderen und kreuz unseren Kurs.

Im „Lilla Bommen“ klappt alles einwandfrei: Der vorher gebuchte Liegeplatz ist tatsächlich frei und bei nahezu Windstille und gleißender Sonne legen wir unproblematisch an und schon bald geht Ulis Unruhe in Entspannung und Genuss über angesichts der eindrucksvollen Optik des sinnig als „Lipstick“ benannten rot weißen Bürohochhauses und dem historischen Segelschiff „Viking“ auf der einen Seite und der Oper und dem großen rummeligen Einkaufszentrum „Nordstan“ auf der anderen Seite.

Die City Marina ist aufregend und lebhaft, völlig stadtnah und trotzdem irgendwie angenehm, zumal sich nachts auch dann erholsame Ruhe einstellt.

Am Nachmittag des früh begonnenen Tages gehen wir erst einmal auf Nahrungssuche und ein bisschen einkaufen und werfen einen ersten Blick auf die Innenstadt, an die wir uns teilweise noch aus 2010 erinnern.

In Göteborg werden wir lange bleiben:

Am Freitag wird mich meine „Seawoman“ verlassen und mit dem Flixbus nach Hamburg und mit dem Zug dann nach Lüneburg fahren:

Mila erhält am Freitag ihr Abiturzeugnis und diesem denkwürdigen Ereignis möchte Uli gerne beiwohnen und Mila mit ihrer Aktion sehr überraschen, das arme „Kind“ ist nämlich mehr oder weniger die Einzige, die von diesem Vorhaben nichts weiß!

So wird dann die Überraschung und Freude übermächtig sein, am späten Nachmittag des Samstag fährt Uli aber auch schon wieder mit dem Flixbus nach Göteborg zurück und wir können uns ausgiebig erneut der Stadt widmen.

Zwischenzeitlich ist der “48-Stundenexodus” vorbei, Ulis Überraschung gelungen und sie wieder wohlbehalten in Göteborg zurück…

Unsere Liegezeit haben wir bereits jetzt verlängert, da ab der kommenden Woche viel Wind und höhere Wellen vorhergesagt sind und wir uns bei Wind und Welle ungern in die Schärengewässer begeben würden…

Uli hat einen „Plan B“ erdacht : Voraussichtlich werden wir von Göteburg aus den Göta älv weiter ins Land hinein fahren, um denn nach ca. 5 Seemeilen in den Nordre älv abzubiegen und über diesen Fluss wieder an der Schärenküsten „ausgespuckt“ zu werden.

Auf halber Strecke, an der  Flussgabelung, an sich der Göta älv und der Nordre älv trennen, liegt eine Insel im Fluss mit einer bedeutsamen historischen Burg, der Festung Bohus : Laut Google Maps und verschiedenen anderen Informationen gibt es an der Festungsinsel einen Holzsteg, an dem man anlegen und bleiben darf, allerdings ohne Wasser und Strom, was uns allerdings nicht wirklich stören wird…

So werden wir durch Ulis Plan B voraussichtlich in den Genuss eines Teils Binnengewässer von Schweden kommen, bestimmt auch eine neue Erfahrung…

Danach wird es weitergehen in Richtung Norden, der genaue Weg steht noch nicht fest, voraussichtlich geht es dann in den Gullmarnfjord, den wir aber noch auf „Attraktivität“ prüfen müssen…😀

Die Impressionen der Tage: Anreise von Lerkil nach Göteburg und Göteburg…

Schärenfahrt bei schönstem Wetter… !

man kann sich nicht sattsehen..!!

ohne Worte…!

die Großstadt rückt näher : eilig in den Schären unterwegs…

Seerettung, hat heute auch Spaß…!

Wassersportspaß vor den Toen Göteborgs…

Einfahrt nach Göteborg : die Älvsborgsbron in Sicht…!

Älvsborgsbron über den Götaälv…

Göteborg, “Waterfront”…

“bigship ahead…”…

City-Marina “Lilla Bommen” in Sicht..

Rückblick…

Empfang am reservierten Liegeplatz…😀 : “Hilfshafenmeister”

Liegeplatz…

Busterminal nachts um 1:00 Uhr : Ulis Mitreisende im Flixbus…

gute Reise, Seawomen..!

Begegnung auf dem nächtlichen Rückweg zur Else…

in 174 Tagen ist Weihnachten, die Oper Göteborg ist vorbereitet…!

in 174 Tagen ist Weihnachten, die Oper Göteborg ist richtig gut vorbereitet…!

Ausblick aus dem Cockpit kurz nach Sonnenuntergang : auch ein urbanes Umfeld kann nett sein…

Göteborgs Opernhaus bei Nacht…

Lerkil 2.0

Der angedachte Abfahrtstag stellt sich am frühen Morgen bedrohlich dar:

„Else“ ächzt und stöhnt und knarzt an ihrer Holzpier, immer wieder gibt es harte Stöße beim Aufprall auf die fast zusammengedrückten Fender und das Schiffchen springt und bockt an den Leinen…

Da unser Abwassertank voll ist, muss ich notgedrungen zunächst das warme Bett und dann das soweit angenehme Schiffsinnere verlassen und die Toilette im Sanitärgebäude aufsuchen.

Auf dem Weg dahin ist der Blick über die Brüstung der Hafenmole möglich und verheißt nichts Gutes: An den Schären und der Hafenmole züngeln und “gischten” gierig nicht wirklich hohe, aber böse und giftig anmutende Wellen mit weißen Schaumköpfen, weiter draußen sieht es nicht wirklich besser aus…

Nachdem es heute Nacht sintflutartig geregnet hat, ist es jetzt zwar fast trocken, aber dunkle Wolken und starker Wind machen das Szenario nicht einladender…

Windy und Wetter Online verheißen immer noch die „Wind- und Wellenberuhigung“ gegen Mittag – aktuell ist sie auch eingetreten und Sonne und Wolken wechseln sich freundlich ab und das Wetter und das Wasser ist wieder einladender…

Gleichwohl haben wir unter dem Eindruck einiger den Hafen verlassender heftig schaukelnder Schiffe unseren Plan geändert und hier den Liegeplatz in Lerkil für einen weiteren Tag gebucht und in Göteborg unsere um einen Tag verschobene Ankunft auf unserem reservierten Liegeplatz avisiert.

Segelschiffbesatzungen sind da meistens robuster, einige Schiffe laufen aus, unser “Achterlieger” läuft aus und kommt gleich zurück, allerdings nur, weil er seine Fahrräder am Steg vergessen hat…!😀😅

Ich helfe beim Anlegen und reiche ihm die Räder an Bord und auch er sagt, dass er lieber bleiben würde, aber morgen da und da – ein unverständlicher schwedischer Name – sein muss und deswegen fährt…

Der Nachmittag wird wieder eher lieblich, die Zwischenzeit haben wir mit dem Absaugen unseres Fäkalientankes verwendet: In Schlauchreichweite steht die Fäkalienabsauganlage und erstmalig benutze ich den Absaugstutzen der Else. In Deutschland muss man funktionierende Fäkalienabsauganlagen „mit der Lupe suchen“, meistens sind sie wirklich eher versteckt und wenn man sie dann gefunden hat, funktionsunfähig. Hier brauche ich nur den Schlauch ausrollen und alles funktioniert super…

Uli fragt ketzerisch, ob ich auch weiß, was ich tue und an den richtigen Öffnungen hantiere, unvergessen mein „Dieseldrama“ in 2013 in Danzig, das ich hier nicht verlinke, um die wahrscheinlich größte Peinlichkeit meines Lebens nicht noch einmal allen einfach zugänglich zu machen…

Wer will, kann im Blog danach suchen…

Der Nachmittag verläuft – wieder einmal funktioniert die Wettervorhersage bestechend – wie vorhergesagt: Es wird ruhiger, die Welle wird weniger und wenn alles wie vorhergesagt klappt, ist das Wetter morgen und übermorgen schön und ruhig und wir in Göteborg!

Ich erkunde noch ein bißchen Lerkil und Umgebung mit dem Fahrrad und “beneide” die Schweden um ihre genialen Schärengrundstücke mit schönsten Häusern darauf…

Auch wenn die Häuser nicht auf der Schäre stehen, strahlen sie in ihrer Feld-, Wald- und Wiesenumgebung eine ziemlich unbeschreibliche “Wohnlichkeit” aus und außer Frage “wohnen” die Schweden gerne : überall “Accessoires” zum gemütlichen Zusammensein, Grillen, Essen Trinken und “im Freien aufhalten”…!

Die olfaktorische Melange aus frischer Seeluft, Duft nach Kiefern und Wiesen, ein bisschen Landwirtschaft und sich heiß anfühlender Luft ist unnachahmlich und -beschreiblich und ich brüte darüber nach, wie man wenigstens einen Teil der davon konservieren und mit nach Hause nehmen kann…

Wie erklärt man im häuslichen Garten einem Findling, dass er bitte nach Schäre riechen möge…?

“Mitnehmen” geht wohl “nur” im Kopf… Alles andere muss zwangsläufig scheitern…

Der Abend endet wieder in der “Lerkilsbaren” bei super Pizza  und eiskaltem Bier !

Zwischenzeitlich  sind wir nach wirklich fantastischer und unvergesslicher Schärenfahrt  in Göteborg angekommen, davon mehr im nächsten Post…

Die Impressionen des weiteren Liegetages:

unfreundliche böse Wellen… Lieber einen Tag länger in Lerkil…

die Badebucht von Lerkil…

die Badebucht von Lerkil…

nachmittags wieder feinstes Wetter, außerhalb des Hafens noch ein bißchen “schwabbelig”…

der Skipper beim Scheisse pumpen…😅

 

am nächsten Tag : feinstes Motorbootfahrwetter…

Schärenfahrt nach Göteborg von der schönsten Seite…!