Das “planmäßige” Verschieben unseres Ausfluges auf die “Sommarøy auf den letzten Tag unserer Zeit in und um Tromsø hat sich gelohnt:
Bei warmen und fast windstillem “Kaiserwetter” haben wir überwältigende Landschaftseindrücke gehabt, jedes Wort zum beschreiben wäre unpassend und zuviel…
Darum “uten ord”, ohne Worte…!
Morgen früh geht’s für Uli mit dem Flugzeug von Tromø aus nach Hause und für mich beginnt die lange Rückfahrt mit dem Rotkäppchen durch Norwegen…
Für morgen steht erst mal die Region Narvik in Aussicht, die Wettervorhersage ist einmal mehr vielversprechend…
Womit soll man anfangen zu berichten: Es ist schwer die vielfältigen „statischen“ und „dynamischen“ Eindrücke zu beschreiben:
Zu den erstgenannten gehört der aus Stein und Holz geschaffene Widerspruch der Bebauung von Tromsø:
Moderne neue Architektur gesellt sich Seite an Seite mit alten und neuen Holzhäusern; im Stadtzentrum, in dem wir in einem „volldigitalem“ Apartment-Hotel ohne jegliches Personal unsere schöne und für „Selbstbewirtschaftung“ super ausgestattete Unterkunft hatten, ist alles nur ein paar Schritte voneinander entfernt.
Es gibt viele Geschäfte, darunter viele Souvenirläden, die letztlich alle das gleiche anbieten, aber nur eher spärlich gefüllt sind, weil ganz offensichtlich, so die Wahrnehmung der Tage in Tromsø, die Sommersaison weitaus weniger Touristen „liefert“ als die überall und immer beworbene Wintersaison mit Polarlichterlebnissen, Orcas und Rentieren…
So ist alles überschaubar und gemächlich und trotz des hohen Nordens überwiegend sonnig und dann auch gleich T-Shirttemperaturen…
Während es in den Holzhäusern in der „City“ noch viele Geschäfte gibt, sieht das nur wenige Meter abseits des Zentrums anders aus: Dort überwiegen bereits sehr zentrumsnah „klassische“ skandinavische Holzwohnhäuser…
Ich frage mich einmal mehr, warum es hier so viele gut ausgestatteter Lebensmittel-Supermärkte gibt, die für Skandinavien eher untypisch, tatsächlich nicht “alle dager” offen haben, sondern tatsächlich alle am Sonntag geschlossen haben.
Ebenso unerklärlich der Eindruck vom „Jekta Storsenter“: Ein Mega-Einkaufszentrum in der Nähe des Flughafens, somit aber auch nur wiederum 5 km vom Stadtzentrum entfernt mit über 40 Einzelgeschäften; nicht wie sonst oft anzutreffen nur Schmuck, Schuhe und Klamotten und Parfümerie, sondern die ganze Bandbreite und die ausufernd:
„Pet Shop“ (Zoohandlung, Tierbedarf, übrigens nicht der einzige in Tromsø…), Möbel, Haushaltswaren, Wäsche aller Art, Elektronik, Kleidung, Schuhe, Gartengerät, Restaurants und und und…: alles üppig und umfassend ausgestattet und überall nur eine Handvoll Menschen drin…!
Keine Ahnung, wovon die leben, selbst wenn man sich dort „Stoßzeiten“ vorstellt bleibt ein Fragezeichen darüber im Kopf, womit diese Läden ihren Umsatz machen…!
Ungeklärt auch die Frage, wieso es in Tromsø ungezählte Friseure gibt, an jeder Ecke ist einer und von daher laufe ich nun frisch frisiert umher, vor der Abfahrt war mir der Friseurbesuch leider verwehrt…
Über allem schwebt dominant die Wirkung des „24/7 Sonnenlichtes“:
Natürlich wird es in der Nacht ruhiger, aber auch morgens um zwei laufen plaudernde Menschen rum, manche zum 24/7 Gym oder in anderen Missionen unterwegs…
Mein nachstehendes Mitternachtssonnen-Video ist im Zeitraum von 22-2 Uhr morgens entstanden und wie man auf dem Video unschwer erkennen kann, hatte ich nicht als einziger die Idee von diesem „Spot“ die Mitternachtssonne zu beobachten…
Aber auch auf der Rückfahrt zum Hotel, nur ein paar Minuten entfernt, sind trotz der frühen Stunde noch Menschen unterwegs, in der Fußgängerzone rudeln Menschen vor Bars und Kneipen, in den Nebenstraßen gehen Menschen mit ihrem Hund spazieren, vereinzelt sieht man auch Mütter mit Kindern, morgens um 2, halb 3..!
Das Ensemble der Eindrücke ist letztlich nicht zu beschreiben, man muss es selbst erlebt haben aber es ist ganz anders, als alles was ich bisher erlebt habe!
Ob ich im Winter hier sein möchte kann ich nicht genau beurteilen:
Sicherlich werden live erlebte üppige Polarlichter und die dann in die Fjorde zurückkehrenden Orcas ebenso eindrücklich sein wie die „Sommererlebnisse“, mutmaßlich wird Tromsø dann aber überfüllt, zumindest nicht mehr so beschaulich und unaufgeregt sein, wenn man die Hotelkapazitäten und Angebote wahrnimmt, die jetzt quasi ungenutzt und inaktiv sind…!
Tromsø und seine Innenstadt vom Flughafen aus zu erreichen einfach: überschaubar:
Ein kleiner übersichtlicher moderner Flughafen, von dort aus nur ein paar Minuten Fahrzeit in die Innenstadt durch permanente, auch nächtliche Busverbindungen oder auch -ausschließlich elektrische- Taxis.
Easywings bewirbt aktuell übergriffig die winterliche Direktflugverbindung ab November von Hamburg und anderen Abflughäfen nach Tromsø ab 49 €, auch das spricht eine klare Sprache zur touristischen Situation im Winterhalbjahr…
Wer will kann also schnell, günstig und einfach nach Tromsø kommen…
Die Woche verbringen wir mit rumlaufen, Museumsbesuchen, schauen uns den arktischen botanischen Garten mit unzähligen arktischen Pflanzen an und sammeln ständig wechselnde Eindrücke, schon alleine durch das beständig wechselnde Licht des 24 h Polartages und freuen uns einmal mehr darüber, dass wir in Tromsø ausgiebig Zeit haben um es „aufzusaugen“ und nicht nur eine Momentaufnahme zu erleben!
Nach einer Woche Tromsø „verlegen“ wir nach Kårvik am Skarsfjord: Hier haben wir über Airbnb eine „Hütte“ am Fjord gebucht, die salopp ausgedrückt „am Arsch der Welt“ liegt: Zwar nur knapp 40 Minuten Fahrzeit von Tromsø entfernt, dafür aber auch kein Einkaufsladen, kein Geschäft, kein Nix.
Alles, was man hier verzehren will oder braucht, muss man hierher mitbringen und dieser Ort dient überwiegend dem Chillen, viel erleben kann man hier nicht, außer einem spektakulären Blick über den Skarsfjord.
An der unter uns zwischen den Bäumen liegenden Straße fahren am Tag gefühlt ca. maximal 10 Autos lang, ansonsten ist es hier totenstill, wenn man davon absieht, dass letzte Nacht eine Baumaschine die Schotterstraße lang fuhr und diese maschinell „aufgearbeitet“ hat: eine Beobachtung, die ich ähnlich schon ein paar Mal gemacht habe: Gearbeitet wird offensichtlich auch manchmal mitten in der Nacht oder am Wochenende, möglicherweise ist das dem Überangebot an Tageslicht geschuldet…
Ein halber Tagesausflug führt mich in das Flusstal des Kårvikelva, Elch- und Rentierbegegnungen gab es dort trotz hoher Erwartungshaltung meinerseits leider keine…
Wenn ich auf meiner Rückreise bis etwa „Mitte Norwegen“ noch keinen Elch gesehen habe, werde ich die Nerven verlieren und einen Elchpark aufsuchen müssen!
Für Wanderungen kann man übrigens die App “Norgeskart” gut gebrauchen, das dazugehörige Wetter wird gut in der App “yr.no” vorhergesagt, ich finde, ein wenig genauer und umfänglicher als bei Wetter online
Morgen wollen wir von hier aus noch einmal zur „Sommarøy“ fahren, einem beliebten „Polarlicht-Spot“, der zu dieser Jahreszeit allerdings ins Hintertreffen des allgemeinen Interesses gelangen dürfte und hoffentlich wenig Menschen und viel Landschaft verspricht!
Am Samstag geht es dann schon wieder ans packen, weil Uli am Sonntag früh von Tromsø aus wieder die Heimreise antritt…
Auch für mich geht es dann von Tromsø aus 2600 km auf die lange Rückreise durch Norwegen nach Wendisch Evern, für die es aber keinen festen Plan gibt und die sich „dynamisch“ nach Wetter und Verkehrslage richten wird, wobei ich mit letzteren eigentlich eher den „Grad der touristischen Überfüllung“ -hoffentlich nicht – meine…
Die Eindrücke der letzten Tage:
Mitternachtssonne über Tromsø: ein kleines Zeitraffervideo…
verklärte Mitternachtsimpression…
die Tromsøbrua im Licht der Mitternachtssonne..!
die Eismeerkathedrale im Licht der Mitternachtssonne…
schöner Beobachtungsparkplatz…
die Hurtigruten “Midnatsol” unter der Mitternachtsonne !
Sonne direkt aus Norden…
halb zwei morgens in Tromsø: noch viele fröhliche Menschen auf der Straße..!
“Nachtleben” am Polartag um Mitternacht in Tromsø…
die nördlichste Brauerei der Welt…
arktischer botanischer Garten…
arktischer botanischer Garten…
arktischer botanischer Garten…
arktischer botanischer Garten…
arktischer botanischer Garten…
arktischer botanischer Garten…
Schnellladestation am Flughafen: Uli abholen und laden…
Tromsø Cathedral….
unser Appartement-Hotel “Skaret by Vander”, wirklich empfehlenswert und für norwegische Verhältnisse noch nicht mal teuer…
ob Amundsen sich das so vorgestellt hat…?
Eismeerkathedrale am Tag, nicht reingegangen, gerade Hochzeitsfeier…!
solche individualisierten Kanaldeckel mag sich bei uns keiner mehr leisten…
Hurtigruten im Fjord vor Tromsø…
alter Stromverteiler in Tromsø…
war schön dort zu sitzen und in der Sonne zu trinken und abends zu essen…!
“mein” Frisör…
Mövenwohnungen, staatlich errichtet…
Mövenwohnungen, staatlich errichtet, selbst vor dem Gebäude der “Fylkeskommune”…
…liegt nun schon einige Tage zurück, mittlerweile bleiben die Blogeinträge wie von mir schon fast erwartet hinter dem Lauf der Dinge weit zurück…: Es gibt einfach zu viele Eindrücke, als das man sie am Ende des Reisetages “angemessen”, meinen Vorstellungen entsprechend schnell in einen Post pressen kann…
Die “Reisetage” sind genug ausgefüllt mit Fahren, Auf- und Abbaus des ganzen “Campinggeraffels”, Essen machen und vielem anderen mehr…
Auch die Ladepausen am Schnelllader reichen nicht zum “bloggen”, vielmehr sind sie unverzichtbar geworden für Routenplanung und Auswahl des nächsten Zeltplatzes und mit ihren ca. 45 Minuten meistens tatsächlich zu kurz…
Eine “Ladeplanung” ist überflüssig, Schweden und Norwegen ist üppig ausgestattet mit funktionierenden Schnellladesäulen, zu denen mich das Navi des “Rotkäppchens” bei Bedarf zuverlässig hinführt, ebenso wie es mich genauso zuverlässig vor gefühlt unzähligen Blitzern warnt…
Zwischenzeitlich sind Uli und ich tatsächlich “auf den Punkt” zeitgleich in Tromsø angekommen und freuen uns über unser super ausgestattetes und für norwegische Verhältnisse preiswertes “Stadtappartement” im “Skaret by Vander” , von dem wir überwiegend fußläufig alles in Tromsø erreichen können, das meiste wirklich nur wenige hundert Meter entfernt !
Erwähnenswert: Uli ist von Hamburg über Kopenhagen nach Tromsø geflogen und hat niemals ihren Ausweis vorzeigen müssen !?!
Über allem steht mittlerweile seit dem Überqueren des Polarkreises etwas beeindruckendes und unwirkliches: die Sonne scheint 24 Stunden am Tag und steht selbst um Mitternacht noch deutlich über dem Nordhorizont !
Man verliert das Zeitgefühl und ich bin ein wenig erschöpft, weil ich die vergangenen Abende einfach nicht vor zwei Uhr morgens den Weg ins Bett gefunden habe, wie denn auch, wenn draußen die Sonne scheint oder es taghell ist…
Das zu erleben war eine wesentliche Idee dieser Reise und die ist Realität geworden !
Tromsø ist eine erstaunliche kleine feine Stadt, alte und junge Gebäude und Architektur bunt gemischt, lebendig, viele kleine und größere Geschäfte und generationsübergreifend gut gelaunte Menschen !
Wir freuen uns, dass wir 7 Tage nur in und für Tromsø Zeit haben und es förmlich aufsaugen können…!
Am Montag der nächsten Woche geht es dann weiter in ein Haus am Skarsfjord, eine gute Einkaufsplanung ist dann gefragt, ist doch der nächste Einkaufsladen knapp 40 km entfernt, nämlich in Tromsø…
Wenn man da mal beim Einkauf mal eben das Salz vergessen hat dauert es schon ein bisschen, bis man das Salz oder eben andere Dinge beschaffen kann…
Ob und in welchem Umfang Zeit bleibt, hier an dieser Stelle zeitnah das Erlebte aufzuschreiben und zu “illustrieren” steht in den Sternen, es gibt einfach zu viel zu sehen und zu erleben…
Ein paar Eindrücke der letzten Woche:
hier ist die Ostsee definitiv zu Ende : eher zufällig auf einem Campingplatz am nördlichsten Punkt der Ostsee angekommen…
Parkplätze zum Urlaub machen…immer geradeaus in Richtung Norden…
oha…!
Lokalkolorit: kleiner ICA Markt mit eigenwilligem Vollsortiment… : Im Vorfeld von Midsommar unter anderem kühlschrankgroße Blutooth-Boxen …!
besser geht zelten kaum…!
AeroPress Werbebild…
Zeltplatzimpressionen…
kWh Preis beim Laden: direkt unter Benzin und Diesel Benzin…Straße: nix los…!die erste Rentiersichtung…!Wasserfall “Jockfall” im Verlauf des “Kalixälv”…der Kalixälv…
der durchaus beeindruckende “Jockfall”…
Brennfjell Camping…
Camping Impression Brennfjell Camping…
Mücken bis Meppen, aber mit dem Schleier und “Deet” Mückenspray tatsächlich erträglich…
kurz vor Mitternacht, Sonne fast im Norden…
der erste Schnee in Sicht…
nicht mehr weit zum Polarkreis…da isser auch schon…Konditorei und Café Överkalix…“Parfümkontor”, Fotos und Farben..Överkalix Elektrogeschäft…das örtliche Damenmodegeschäft in Överkalix…“Alkoholladen”, am Tag nach Midsommar geschlossen, vielleicht sogar leergekauft…“Lokalkolorit”: Tankstelle in Överkalix, “COOP” dahinter und Schnellladesäule…
Weiter geht die Fahrt vom Vättern in die Nähe von Gävle, dort habe ich mir einen kleinen Zeltplatz ausgesucht der absolute Abgelegenheit und Stille. verspricht…
Links und rechts der Straße befinden sich Orte, die die ziemlich Älteren unter uns nur von der Skala der alten Röhrenradios kennen: Motala, Falun und viele andere mehr, große ehemalige Standorte von Radiosendern auf Kurz- und Mittelwelle.
Erstaunlich viele weitere Ortsnamen auf auf den Wegweisern kommen mir bekannt vor:
Ich verorte sie in unsere “Ostseekreuzfahrt” 2013 und tatsächlich, der Rückblick in den Blog bestätigt die Erinnerung…
Den für heute ins Auge gefassten minimalistischen Zeltplatz habe ich den anderen in der App “Nordcamp” angepriesenen Campingplätzen vorgezogen:
Wenn mit Glamping, Beachclub, Kinderanimation und Pool und abendlichem geselligen Beisammensein mit allerlei Aktivitäten geworben wird, verheisst dass nichts Gutes, zumindest in meiner Erwartungshaltung und so werde ich dann lieber die mitgeführte mobile Toilette nebst Toilettenzelt einweihen und die Rudelplätze der “Weißen Pest”, zugestellt mit überdimensionierten Wohnmobilen und Wohnwagen und hippe Camper meiden.
Die Fahrt läuft angenehm unspektakulär durch eine “moderate” schwedische Landschaft ohne besondere Highlights, dafür wieder mit sehr wenig Verkehr, der zudem tiefenentspannt unterwegs ist…
Immerhin zwei mal fuhr ich meinen Hntermänn:innen offensichtlich nicht schnell genug, angezeigt durch recht dichtes Auffahren und zappeliges “schon mal gucken ob frei zum Überholen ist” und siehe da, bei der nächstbesten Überholgelegenheit entpuppen sich die Drängler als Deutsche, einer zudem noch mit angehängtem Wohnwagen und geschätzten 100 km/h anstelle der erlaubten 80…
Urlaubszeit ist kostbar…
Die mittägliche Ladezeit ist für Routenplanung und Suche nach Campingplätzen unverzichtbar geworden, eigentlich will ich nur immer bis 80% aufladen, das geht sehr schnell, der Rest dauert länger, aber in den letzten Tagen wurden aus 80% immer 100% bis man weiß wo man am schönsten fährt und zeltet…
Die schwedischen Geschwindigkeitsbeschränkungen und der flüssige Verkehr bescheren mir durchschnittliche 16,5 kWh auf 100 km, mit dem Dachzelt mit dem Luftwiderstand einer Schrankwand recht erfreulich…
Auch erfreulich:
In Schweden gibt es ( freie) Schnellladestationen in Hülle und Fülle, eine “Ladeplanung” ist völlig entbehrlich, wenn man laden muß lädt man weil man es überall kann…
Am Ende des Tages freue ich mich nicht nur aber auch sehr über das anhaltend schöne Wetter, auch wenn sicher ist, dass das nicht immer so bleiben wird…
die Impressionen des Tages:
die perfekten “Dachzeltschuhe” : die Leiter schneidet nicht in die Fußsohlen, warme Füße an nackten Beinen, schnell rein und raus wenn man mal wohin muss… Danke, Kristian und Felix…ICA in Horndahl: der Schwedenklassiker in Kleinstädten: äußerlich eher dürftig, innen alles was man braucht und mehr…der örtliche Elektriker…alte Kirche ? irgendwie nicht in Benutzung…altes Café?Stellplatz für umsonst: das Gras noch nicht gemäht, kein Wasser, Klo noch nicht fertig, Strom den ich nicht brauche: dafür weit und breit kein Mensch und herrliche Stille…!unweit des Zeltplatzes…neues Plumpsklo, aber noch nicht plumpsfertig…unweit des Zeltplatzes…
Gegen 9 Uhr morgens von der Insel Møn gestartet, an Kopenhagen vorbei über die Öresundbrücke nach Schweden und nun angekommen Klimakatastrophe ist Off zwischen Jönköping und Gränna…
Ein fast leerer unspektakulärer an der E 20 gelegener Campingplatz, deren Geräuschkulisse unüberhörbar ist, dient er mir und mittlerweile zwei weiteren Campern als Übernachtungsplatz…
Praktischerweise konnte ich an der Tankstelle etwas “unterhalb” des Campingplatzes noch das Auto wieder aufladen, sodass es morgen gleich nach dem Aufstehen weitergehen kann in Richtung Norden…
Das Etmal wird wieder ca. 450 km sein, das erscheint mir mit auf- und abbauen des Campinggeraffels und Ladepause eine kommode Distanz zu sein, die ich mir im weiteren Anreiseverlauf nach Tromsö als “bequem” vorstellen kann…
Zu einer entspannten Reise tragen maßgeblich die schwedischen Geschwindigkeitsbeschränkungen eindrücklich bei, alle halten sich daran und dementsprechend gechillt ist der Verkehr…
Die Eindrücke des Tages:
Öresundbrücke, vom Wasser aus deutlich spektakulärer als auf der Straße…das erste Elchschild…!Zeltplatz…passende Musik…Abendstimmung am Vättern…
Morgens um 6:40 Uhr geht es mit dem am Vorabend fast fertig gepackten Auto los in Richtung Puttgarden.
Besser kann ein Reisetag nicht beginnen: schönstes Wetter, kaum Verkehr, in Puttgarden geht es ohne Wartezeit auf die Fähre, die nur wenige Minuten später abfährt…
“Versehentlich” erwische ich durch meine Zeitreserve eine frühere Fähre als die geplante…
Auf Höhe Bogø verlasse ich die E 47 in Richtung Møn, mache einen Ladestop an einer sehr schön gelegenen Ladestation mit Blick auf den Grønsund.
Nach vierzig Minuten ist das Rotkäppchen fast voll geladen und ich habe zwischenzeitlich den Mauttransponder von autosync an die Frontscheibe geklebt, damit ich, so der Plan, in Schweden und Norwegen automatisch mautpflichtige Brücken und Fähren passieren kann. Mal sehen ob das klappt…
Nach der Ladepause geht es weiter auf einen wirklich idyllisch gelegenen Campingplatz mit einer großen leeren Zeltwiese am Fuße der “Mønbroen”.
( https://moenbroen.com/ ) sieht auf der Webseite nicht so schön aus wie “in echt”…
Fast ganz alleine stehe ich mit meinem Rotkäppchen mit Blick auf die “Mønbroen” und erkunde noch ein wenig die Umgebung.
Wirklich alt werde ich heute nicht, die letzten Tage und das frühe Aufstehen nach den späten Schlafen gehen waren doch recht anstrengend und zudem macht Seeluft müde…
Den Zeltplatz kann man sich, zumindest für diese Jahreszeit, wirklich merken, idyllischer geht es kaum…
Morgen soll es dann weiter in Richtung Kopenhagen über die Öresundbrücke nach Schweden gehen, soweit die Räder tragen…
Die Sonne ist dem Regen gewichen, der morgen früh aber wiederum der Sonne weicht…
auf dem Weg nach Dänemark…!unweit des Campingplatzes…unweit des Campingplatzes…“best woman ever”: Uli’s mitgenommenes kompaktes Gepäck für zwei Wochen Urlaub in Tromsö…!mein Platz am Wasser…!Laden beim Erzfeind…!am Ufer der Zeltwiese…Rotkäppchen fast alleine…
Diese kleine possierliche Box wird in den nächsten 8 Wochen meine Bord- und Campingküche sein.
Beim Camping hat mich immer schon gestört, dass man zum Kaffee kochen, Kochen, Zähne putzen oder abwaschen mit Kanistern und Faltschüsseln hantieren muss, unvergessen auch die lange zurückliegende Zweckentfremdung der Motorradkoffer als Abwaschschüssel…
Selbst das Zähneputzen macht nicht wirklich Spaß, wenn man erstmal mit einem Kanister kämpfen muss, das gleiche, wenn man nur mal kurz das Glas Wein ausspülen möchte, damit über Nacht keine Ameisen dort einziehen sollen…
Als passionierter Versorgungstechniker mochte ich mich damit nie wirklich zufrieden geben und hier ist sie nun, meine Küchenmultifunktionsbox:
Ingeniös mit kleinen Abmessungen für ein eher kleines Auto konzipiert, beinhaltet sie einen Wassertank, der die Zapfstelle in einer kleinen Spüle über eine elektrische Pumpe versorgt. Das Abwasser sucht sich seinen Weg aus der Spüle über einen Auslaufschlauch, der je nach Standort bis zur nächsten “Sickerstelle” verlängert werden kann.
Zum Nachfüllen muss ich den Kanister mit all seinen Anschlüssen nicht aus der Box entnehmen: dafür gibt es einen Einfüllstutzen, sodass der eingebaute Kanister mit einem “normalen” Wasserkanister befüllt werden kann.
Der “normale” Kanister wird einfach auf die Box gestellt und entleert sich aus seinem Auslaufhahn in den eingebauten Kanister…
Neben fließend Wasser ist auch Strom an Bord der Kiste:
Zum einen versorgt der Strom aus dem Akku die eingebaute Wasserpumpe, zum anderen kann ich über die 12 Volt Steckdose auch Strom für andere Zwecke entnehmen, z.B. zum Handy und Akkus aufladen oder für meinen “Camping LED Fluter”, der einen halben Campingplatz gleißend hell ausleuchten kann…
Und natürlich kann ich da auch meinen kleinen Wechselrichter anschließen, um beim Kochen nicht auf den Pürierstab verzichten zu müssen…
Nachgeladen wird die eingebaute Batterie während der Fahrt vom Auto…
Die Box kann bei kurzen Stopps im Kofferraum verbleiben, bei längeren wird sie herausgenommen und macht das “stationäre” Camping komfortabel
Überdies beinhaltet sie einen Besteckkasten mit den wichtigsten Bestecken, Küchenutensilien und Gewürzen, Reservegaskartuschen und meinen seit 50 Jahren bewährten kleinen “Campinggaz”- Gasskocher, mit dem man zwischendurch schnell einen Kaffee oder Tee zu machen kann, ohne den “großen” Gaskocher aufzubauen zu müssen…
Dem langen Nachdenken über die Funktionen und Ausführung der Box folgte eine für meine Verhältnisse relativ kurze Bauzeit…
Ich bin gespannt, wie sie sich auf der Reise bewährt und was ich hinterher besser weiß….
fertig zum spülen…
nachfüllen des eingebauten Kanisters aus dem “normalen” Kanister….
Eine längere „landgebundene“ Reise schließt die Reise auf dem Wasser aus und umgekehrt…
Das erste Mal in ihrem Leben wird ELSE nicht zum Saisonbeginn ins Wasser kommen, sondern an Land bis Ende Juli, Anfang August ausharren und auf ihr Element warten.
Ein letztes oder vorletztes Mal in diesem Leben, so der Plan, werde ich in diesem Leben noch einmal Mitternachtssonne und Polartag erleben.
Nicht etwa nur an der „Naht des Zenites des Polartages“, dem Polarkreis mit nur einem einzigen Tag an dem die Sonne nicht hinter dem Horizont verschwindet, sondern gleich „richtig“, nämlich Mittsommer auf dem 70 Grad nördlicher Breite!
Es wird also viele Tage Mitternachtssonne geben !
Neudeutsch sagt man zu der Reise „Roadtrip“ und dieser soll schon bald beginnen:
Der Plan ist folgender:
Los gehts zu Hause…!
Der Roadtrip wird mich über die „Vogelfluglinie“ mit der Fähre Puttgarden-Rødby nach Dänemark und Schweden führen für eine eher zügige Reise nach Tromsø in Norwegen.
Warum zügig:
In Tromsø habe ich ein Date:
Uli wird aufgrund ihrer begrenzten Urlaubsressourcen nur zu einem kleinen Teil am großen „Mitternachtssonnen-Trip“ teilnehmen können und reist mit dem Flugzeug nach Tromsø an und ab…
Warum Tromsø:
Tromsø ist nach einer Jahrzehnte zurückliegenden wagen Erinnerung nett, wird im www als „Paris des Nordens“ gehandelt und so haben wir vor, in Tromsø und der Umgebung zwei Wochen zu bleiben:
Eine Woche direkt im Stadtzentrum, fußläufig zur nördlichsten Brauerei der Welt und vielen anderen interessanten Lokalitäten, eine zweite Woche etwas abseits von Tromsø „am Fjord und im Off…“
Tromsø hat quasi fußläufig von unserer ersten Unterkunft den Flughafen, sodass für Uli eine komfortable An- und Abreise nur mit Handgepäck möglich ist.
Interessant am Rande;
Von Hamburg nach Tromsø gibt es nur im Winterflugplan eine Direktverbindung, mutmaßlich weil alle „nordlichtgeil“ sind; das fällt auch bei der Buchung von Unterkünften auf, es sind eigentlich nur Winter- und Nordlichtbilder auf den Buchungsseiten…!
Beim Fliegen im Sommer muss man einmal umsteigen…
Den Rückweg nach Hause trete ich dann mit Rotkäppchen und Dachzelt durch Norwegen alleine an, die Zeit spielt auf dem Rückweg keine wirkliche Rolle, die Idee für den Rückweg ist „der Weg ist das Ziel!“…
Reisen, wohnen und essen uind trinken findet mit und auf dem Rotkäppchen, im Dachzelt statt, bei mehrtägigem Dauerregen steht auch schon mal eine Hütte zum Trocknen von Mensch und Material als Option auf der „Hinterkopfa genda“.
Aufladen, Maut- und Fährgebühren, so der Plan, werden über den direkt aus Schweden erhaltenen und für Norwegen und Schweden gültigen Ladetransponder bzw. die App von „mer“ erfolgen, die Zugang zu tatsächlich äußerst günstigen Strompreisen an den Ladesäulen sicherstellt, während ein Transponder von „autosyc“ für die digitale Abrechnung von kostenpflichtigen Brücken, Fähren und Mautstraßen sorgen soll…
Ich bin gespannt!
Richtig Spaß macht ganz offensichtlich die Routenplanungs-App für Elektrofahrzeuge „ABRP“, die über den Fahrzeugaccount Zugriff auf alle Fahrzeugdaten inklusive des Akkustandes hat und somit zumindest bei den hiesigen Versuchen die Ladeplanung und die Routenführung super optimiert und ohne weiteres Zutun zum Aufsuchen der nächstgelegenen Ladestation erinnert, wenn dann Aufladen fällig wird…!
Schön was alles geht, wenn es denn hoffentlich auch funktioniert, nichts desto trotz reist auch für den Fall der Fälle eine Papierkarte von Skandinavien mit…
Wer will, kann dem Reiseverlauf hier folgen, wie schon im letzten Jahr beim Bootfahren begonnen, werde ich über die WordPress-App den Blog nicht episch aber dafür regelmäßig befüllen, so zumindest die Idee…
Nein, ich will die Reise nicht mit einem Wohnmobil machen, eine dieser Tage nicht selten an mich gerichtete Frage:
Unter „Dach und Fach“ bin ich den größten Teil des Jahres und auf dieser Reise will ich das genießen und fühlen, was ich seit Jugend an schätze:
Nämlich die direkte „Tuchfühlung“ mit der Umgebung, der Landschaft, der Natur, Geräusche und Gerüche betreffend und vieles andere mehr!
Die komfortable Geborgenheit eines Wohnmobiles oder eben auch unserer „ELSE“ ist super, aber das eine oder andere Mal muss es auch anders gehen und ein bisschen darf man hier Rosenstolz zitieren: „Nur wenn es weh tut ist es gut…!“
Mit “wehtun” ist hier mit Pech bzw. ohne Glück “Rücken” o.ä., Nässe, Kälte, Dauerregen und alles, was an der Stimmung nagen kann, gemeint…
Richtig wehtun wird es nicht, aber es ist genauso wie mit dem Motorrad fahren:
Im Auto geht’s viel bequemer und sicherer aber missen möchte ich es bis heute nicht, das unmittelbare „Mensch-Umgebungs-Pairing“ ist etwas, dass man denjenigen die es nie erlebt haben auch nicht vermitteln kann und muss…
So etwas “erdet” ungemein…
Es wird spannend…!
Probezelten vor einem Jahr…der geplante Zenit der Reise…!dreaming of…!
Schon der Hafen verströmt Überschaubarkeit, eine lange gerade Straße führt ins “Inselinnere”, in das 800 Meter entfernte “Dorf” und zum “Kro” und “Købmand”…:
Dort treffen sich am Sonntagnachmittag kleine Teile der 65 Bewohner der Insel zum Kaffee, Øl, halben Hähnchen und Currywurst mit Pommes, der Købmand selbst bietet trotzdem der überschaubaren Einwohnerzahl alle Grundnahrungsmittel einschl. Gemüse und Co.
Wir genehmigen uns dort Kaffee und Kuchen um saugen die ersten Eindrücke der Insel auf:
Einsam, keinerlei “Zivilisationsgeräusche” und, außer im “Kro” kaum Menschen!
Morgen werden wir mit den Fahrrädern eine “Inselrundfahrt” unternehmen, wobei man trefflich darüber debattieren kann, ob man anbetracht der “Größe ” Drejø dazu überhaupt die Fahrräder benötigt…
Die Eindrücke des Ankunfttages auf Drejø:
man beachte das grüne Herz in der Lehne der Bank…Inselmobilität…Inselmobilität…Inselmobilität…“New England”, das bisher feinste Ærø-Bier !“Kartoffeltopf” aus der Kombüse…Die Inselfähre und ihre Besatzung schlafen auch im Hafen…
“das Auge hat nicht den Hauch einer Chance in Langeweile zu verfallen”…
So wird die Insel Ærø beschrieben und das ist durchaus zutreffend:
Entgegen unserem Vorhaben, noch weiteren Inseln und Inselchen in der dänischen Südsee unsere Aufwartung zu machen, verbringen wir mittlerweile den 5.Tag auf Ærø !
Es ist einfach zu schön und vielfältig hier, als das man hier einfach so kurzerhand weiterreisen könnte:
Nicht zuletzt, aber nicht vordergründig, ist unser toller Liegeplatz und das karibisch anmutende Wetter mit “Sonne satt” ein Grund für unseren Verbleib in Ærø, vielmehr gefällt uns der Flair von Ærøskøbing und die “Gegend drumherum” so sehr, dass wir einfach nicht abreisen mögen…
Mit der Bordrädern radeln wir nach Ommel, Marstal und an die “Klippen” von Vorderup, was mit unseren kleinen Klapprädern ohne Gangschaltung angesichts zeitweiligem Gegenwind und diverser Steigungen durchaus ambitioniert ist.
Die Landschaft und der Blick auf das knallblaue Meer zwischen den Insel, das spätsommerliche oder auch frühherbstliche Licht und die vielfältigen Gerüche der Insel ziehen uns in ihren Bann…
Immer wieder halten wir ab und genießen neue Perspektiven und Eindrücke…
Nur wenige andere Menschen begegnen uns, keiner stört die Wahrnehmung…
Die Abende lassen Zeit, das Erlebte Revue passieren zu lassen und sich auf den nächsten kompromisslos sommerlichen Tag zu freuen…
Der gestrige Abend, besser die fortgeschrittene Nacht, haben als “Highlight” neben übergriffigem Sternenlicht samt Milchstraße noch ein kleines, aber eindrucksvolles Nordlichterlebnis beschert…