Torekov…

Aufgeschrieben schon am 16. Juni 2022, darum vermischen sich „hier und jetzt und dort und da“ wieder mal ein bisschen, wir sind schon weiter als die Posts… 😎

In Helsingborg hätten wir uns gut und gerne noch länger aufhalten können, aber irgendwann muss auch mal der Tag kommen, an dem ein „Reisefortschritt“ erkennbar ist:

So haben wir uns dann am gestrigen Mittwoch aufgrund des ruhig vorhergesagten Wetters weiter in Richtung Norden aufgemacht mit dem Zwischenziel Torekov, knappe 30 Seemeilen von Helsingborg entfernt.

Vorab in Helsingborg noch bequem unweit des Liegeplatzes getankt, geht dann die Reise erstmals hinaus ins Kattegat, welches uns mit moderatem Wind, aber einer relativ nervigen „Schwipp-Schwapp-Schwabbelwelle“, die allerdings aushaltbar war, erwartete.

Uli hatte vorsichtshalber ein „Antikotzpflaster“ angewendet und hat die Fahrt nach Torekov ebenfalls gut überstanden.

Einmal mehr präsentiert sich ein eher „zweckmäßig“ ausgesuchtes Zwischenziel „zu schön“: Torekov ist possierlich und pittoresk und wir haben ein Superliegeplatz an einer Steinmole im inneren Hafenbecken.

Keine 3 m von der Else entfernt gibt es für Uli über ein „Rauch- und Kaffeeplätzchen“  und insgesamt liegen wir wieder einmal mehr in einem Örtchen an, welches „ungeplant“ zum Verweilen einlädt.

So werden wir dann auch einen Tag mehr bleiben, am Freitag soll es auch noch fahrbares Wetter geben und dann werden wir uns dann auf den Weg nach Halmstad machen, wo wir in 2010 bereits einmal einen Zwischenstopp gemacht hatten.

Auf unserer Steinmole befindet sich auch die Tankstelle und nach erster Einschätzung reicht der Schlauch, um die Else direkt am Liegeplatz zu betanken!

Bisher hatte ich immer nur „Teilmengen“ nachgetankt, hier würde ich dann mal volltanken wollen, um mein „Kraftstoffmanagement“ im Plotter zu aktivieren: Obwohl nun nach langem Theater in den letzten Jahren unsere Kraftstoffanzeige verlässlich funktioniert, ist das Kraftstoffmanagement immer ein schönes Backup, welches direkt über den Verbrauch des Motors zusätzlich die verbrauchten Mengen anzeigt und unter anderem als Füllstandsanzeige dann anzeigt.

Ebenfalls unweit der Else befindet sich ein wunderbares Fischrestaurant mit dem vielversprechenden Namen „Fiskhuset“, in dem wir gleich am Ankunftsabend eine wunderbare – nicht jedermanns Sache – große „Seafoodplatter“ verspeist haben, Garnelen, Muscheln und verschiedene kleine und größere „Krabben“, die man mit eigens dazu mitgelieferten Werkzeugen knacken und „ausnehmen“ musste.

Bisher die besten und frischesten „Meeresfrüchte“ der ganzen Reise! Für skandinavische Verhältnisse und in Anbetracht der Qualität sogar als günstig zu bezeichnen…!

Da wir bisher überwiegend gekocht haben, werden wir uns den Luxus gönnen, das „Fiskhuset“ ein zweites Mal aufzusuchen und etwas anderes schönes auszuprobieren…

Am Nachmittag des zweiten Tages steht ein Ausflug nach „Hallands Väderö“, eine vor Torekov liegende Naturschutzinsel auf dem „Plan“: „Hallands Väderö“ , erreicht  man von Torekov in etwa einer halben Stunde mit einer kleinen Fähre erreicht, um dann dort sich die Natur belassene Flora und Fauna, mit Glück auch Robben und Seehunde betrachten kann!

„Hallands Väderö“ ist toll :

bei der Ankunft mit der Fähre „Nanny“, augenscheinlich ein für „Menschentransportzwecke“ umgestalteter uralter Fischkutter präsentiert sich „Hallands Väderö“ südseeähnlich : tiefblaues, ins türkise übergehendes Wasser, Schärenfelsen und Sandstrand wechseln sich ab und das „Inselinnere“ ist teils mit Urwald bewachsen, teils mit „steppigem“ Weideland für die Rinder, die dort zum ungestört leben und wachsen mit dem Schiff hingebracht werden.

In den zwei knappen bis zur Abreise zur Verfügung stehenden Stunden durchqueren wir die Insel von Ost nach West zu einem kleinen Leuchtturm auf der dort schroffen Schärenküste.

Der Hinweg führt über die „Steppe“, der Rückweg durch den Urwald zurück zur Anlegestelle der „Nanny“, die um 16:20 Uhr das letzte Mal am Tag nach Torekov zurückfährt.

Ein eindrückliches Eiland, leider haben wir zu spät begriffen, dass wir am besten mit der ersten „Nanny“ des Tages hätten fahren sollen, zu kurz war unsere „Verweildauer“ auf der liebenswerten Insel…

Hier in Torekov beginnt auch erstmals die „Schärerei“:

Erstmalig seit unserer Fahrt in 2013 bekommen wir wieder Schären zu Gesicht, im Moment noch unspektakulär, trotzdem wieder ein völlig neues „Landschaftsgefühl“, das wir begierig aufsaugen.

Torekov ist ein schöner Ausgleich zu den interessanten, aber doch „rummeligen“ und daher teilweise anstrengenden „Großstadttagen“ in Helsingborg und Kopenhagen.

Morgen geht es nur knappe 15 Seemeilen weiter nach Halmstad…

Die Impressionen der Tage:

auf dem Weg nach Torekov :Seezeichen “Svinbådan” am Ausgang des Öresund…

Kirche von Torekov…

feiner Sitzplatz direkt neben Else`s Liegeplatz…

Sitzplatz bei Nacht, beleuchtet…..😀

 

super Essen im “Fiskhuset”…😋😋

Blick Blick auf “Hallands Väderö” und Bilder von “Hallands Väderö”  :

Geheimnis um … die schwarzen Koffer   

Beobachtet und von Uli aufgeschrieben schon am 12. Juni 2022…

Auf Flakfortet angekommen, haben wir erstmal in Ruhe fest gemacht.

Während der Kapitän das Hafenbüro aufsuchte – bezahlen bis 20 min nach Ankunft!, sonst kostet es das Doppelte – beäugte die Seawoman aus sicherer Entfernung das Treiben auf der gegenüberliegenden Hafenseite. Menschenmassen, laut und schrill – einfach viele! Nach einer Weile wurde klar, dass es sich wohl um mehrere Touristengruppen mit integriertem Reiseführer handelte, die die Fähre von Kopenhagen rüber geschafft hatte. Andere Grüppchen saßen herum, aßen und tranken (gerne und viel Bier um 12:00). Dann waren da noch die kreischenden und jubelnden Minigolfer…

Das Hafenbecken war fast leer, nur die ELSE, einige kleine Boote und ein paar Schwäne dümpelten auf dem glatten Wasser. Die Schwäne mochten die kleinen Boote übrigens nicht und versuchten regelmäßig, diese mit Flügelschlagen und Scheinangriffen zu vertreiben – auch das Polizeiboot auf Patrouille.

Dann wurde es merkwürdig… Vereinzelt kamen Menschen mit schwarzen Koffern daher geschlendert. Schwarze Koffer? Auf einer kleinen Mini-Insel (einmal rings herum 15 Minuten)? Warum? Na egal, die werden schon wissen, was sie tun…

Mit der Zeit wurden es immer mehr Kofferträger – alte, junge, Männer, Frauen, zu zweit oder in Grüppchen mit mehreren Koffern. Sehr mysteriös! Vielleicht war auf der anderen Seite des Forts eine Art Tagungsstätte? Oder gar ein Hotel? Aber warum „Einheitskoffer“?

Bei der Erkundung der Insel wurde schnell klar, dass es weder Tagungsstätte noch Hotel gab – aber immer mehr Kofferträger, die über die Treppen, Bunkeranlagen und Hügelchen pilgerten…

Einmal rund wieder am Restaurant angekommen, erspähten wir ein ganzes Lager von schwarzen Koffern. Friedlich standen sie in Reih und Glied und wurden von zwei Frauen im Sportdress beaufsichtigt. Immer wieder wurden den beiden Damen Koffer zurückgegeben oder sie händigten Koffer nebst großem Schlüssel an Gruppen aus, die dann frohgemut die Besteigung der Fortanlagen begannen.

Also verfolgten wir eine harmlos aussehende Gruppe… Beim Erklimmen der Treppen auf den oberen Teil der Festung war lautes Stimmengewirr (dänisch) und Lachen von links und rechts zu hören. Und dann sahen wir es! In einer Geschützfundamentruine irrten fünf Menschen umher – mit! Koffer, Schlüssel und Karte. Sie schienen irgendetwas zu suchen. Jubelschreie, als sie es gefunden haben. Was, weiß keiner… Auch in anderen Bereichen der Festung sahen wir suchende, diskutierende und jubelnde Menschen. Koffer wurden auf und zu geklappt, Metallkästen wurden mit den Schlüsseln geöffnet und die Karten wurden von allen Seiten begutachtet.

Da dämmerte es uns. Es handelte sich um ein Entdeckungsevent! Verschiedene Locationen und Sachen mussten gesucht und gefunden werden und Fragen mussten beantwortet werden.

So ganz erschloss sich uns das ganze Event nicht – dänisch halt. Aber die Menschen hatten sehr viel Spaß und das Geheimnis der schwarzen Koffer war gelüftet!

geheimnisvolle schwarze Koffer… ( in Bildmitte)

Helsingborg…

Flakfortet haben wir verlassen und uns am vergangenen Samstag aufgrund der guten ruhigen Wettervorhersage gegen 9 Uhr auf den auch eher kurzen Weg nach Helsingbork gemacht.

Ein Nachtrag zu Flakfortet: Woher kommt der im letzten Post erwähnte, aber nicht wirklich beschriebene Flair?

Zum einen ist es die ungewöhnliche „Anlage“ der künstlich geschaffenen Insel mit ihrem „äußeren“ die Insel umrundenden Wellenbrecher und dem daraus entstehenden „Burggraben“ einschließlich des eigentlichen Hafens. Zum anderen vermittelt der Zustand der nicht mehr genutzten militärischen Anlagen ein positives Bild der Abgängigkeit dahingehend, dass eben diese Einrichtungen zumindest zum Zeitpunkt der Einstellung des Betriebs nicht mehr benötigt wurden und somit ein Stück mehr Aussicht auf Frieden in der Welt bestand…

Zwischenzeitlich nagt der Zahn der Zeit und die Natur an diesen Überbleibseln des Kalten Krieges und das, verbunden mit dem Eindruck als grüner „Spot“ im blauen Meer und die Verlassenheit, wenn dann die Tagesgäste nicht auf der Insel sind, machen diesen “Flair” aus…

Nach der Abfahrt schippern wir etwa drei Stunden auf sehr ruhigem Wasser in richtung Helsingborg, backbord Dänemark, steuerbord Schweden in Sicht!

Nach zwei Stunden kommt steuerbords Helsingborg näher und präsentiert sich so, wie in einem Hafenführer beschrieben: „Es fällt schwer der Industrie- und Handelsstadt schöne Seiten abzugewinnen…!“ : Schornsteine, Industrieanlagen, einfach schon aus der Ferne unattraktiv…

Beim Einlaufen in den “Norra hamnen”, den Nordhafen, der für die Sportschiffart vorgesehen ist, präsentiert sich Helsingborg mit einer futuristisch anmutenden „Waterfront“ mit stylischen Wohnanlagen für Besserverdienende.

Es gibt jede Menge freie Liegeplätze. Der guten Seemannschaft folgend, belegen wir keinen bequemen Längsseitsliegeplatz an der etwas rummelig anmutenden „Waterfront“, sondern suchen uns eine freie Box, wo wir bequem gegen den Wind und an Fingerstegen anlegen können.

Nach dem Festmachen buche ich am Hafenautomaten erstmal für die nächsten vier Tage den Liegeplatz, zum einen, weil wir von Helsingborg auch etwas sehen möchten und zum anderen, weil es in den nächsten Tagen in Richtung Kattegat windig und wellig werden soll und wir, wie schon berichtet, aktuell mit unseren kurzen Fahrten bei ruhigem Wasser ziemlich verwöhnt sind…!

Der Hafenführer hat überhaupt nicht Recht:

Abgesehen davon, dass der Hafen „gut organsiert“ ist, ist im Liegeplatzpreis sogar die Benutzung der Sauna enthalten, Duschen, Strom und Wasser sowieso, aber gegen zusätzliche Gebühr auch Waschmaschine und Trockner!

Dafür funktioniert das WLAN etwas dürftig, mal fällt es ganz aus, „witzigerweise“ – noch nie erlebt – hakt auch die Mobilfunkverbindung: Immer wieder ist mit dem Handy keine Internetverbindung herzustellen, dementsprechend macht auch tatsächlich mein LTE-Router manchmal nicht mit und Ulis Handy hat sich erst Stunden nach der Einfahrt in den Hafen mit mobilen Daten in das Mobilfunknetz eingebucht.

Dafür, kleiner Vorgriff, gibt es in ganz Helsingborg kostenfreies und  funktionierendes WLAN, sodass man sich gut mittels Google Maps von A nach B und von einer Sehenswürdigkeit zur anderen leiten lassen kann, ohne an Datenvolumen zu verlieren!

Also: Der Hafenführer hat überhaupt nicht Recht :

Wenn man die futuristisch anmutende Waterfront und den großen Hafen nicht mag, geht man nur ein paar Schritte weiter und gelangt in die überaus sehenswerte Innenstadt mit vielen gut erhaltenen alten Häusern und einer stilvollen, überwiegend schlichten Architektur der neu errichteten Gebäude.

Es gibt viele schöne, überwiegend kleine, aber auch größere Geschäfte und viele Restaurants mit unterschiedlichsten Speisen aus aller Herren und Damen Länder und diverse Lebensmittelläden („coop“).

In Helsingborg sind wir jetzt in der „alkoholfreien Zone“ angekommen, Alkohol gibt es nur im „Systembolaget“, dort mutmaßlich zu horrenden Preisen!

Wir haben noch genug „Erfrischungsgetränke“ an Bord, werden uns trotzdem, quasi als mentale Vorbereitung auf das unausweichlich Kommende, in den nächsten Tage einmal die Bier- und Weinpreise in Schweden anschauen, um zu wissen, womit wir rechnen müssen oder ob wir nach dem – derzeit nicht in Sicht befindlichen – Versiegen der Bordvorräte auf alkoholische Getränke verzichten werden!

Im Gegenzug ist die Auswahl an alkoholfreien Bieren und Weinen im normalen Supermarkt erstaunlich, da werden wir auch mal ein bisschen was probieren…

Am ersten Tag besuchen wir das „Tropikariet“, ein in einem vormals offensichtlich als  “normales Gewerbegebäude“ genutztes, nunmehr liebevoll eingerichtetes und gestaltetes „Tropenhaus“ mit vielen Informationen, Pflanzen, Tieren, Insekten und Amphibien und Fischen.

Von da aus geht der Weg weiter in Richtung „Fredericksdal“, ein historisches Gutsgelände, welches sehr schön und authentisch in Szene gesetzt bzw., belassen wurde, viele verschiedene Wirtschafts- und Blumengärten werden noch bewirtschaftet, ebenso wie es Kühe, Pferde, Hühner und Schweine gibt!

Der Besuch ist kostenfrei, zumindest am vergangenen Sonntag…

Flankiert wird Fredericksdalen durch ein kleines altes, historisch belassenes Dorfviertel, unter anderem mit u.a. einem eindrucksvollen alten Frisiersalon, alles ist frei zugänglich, überall liegen Gegenstände rum, die in anderen Gegenden mutmaßlich schon in Souvenirjägern zum Opfer gefallen wären, hier jedenfalls (noch ?) nicht…!

Das Ende des Tages kündigt sich nach 17.000 Schritten auf dem Schrittzähler und Ulis Dienst einstellendes Knie an, umgerechnet sind wir ca. 13 km gelaufen und das ist für lädierte Knie und auch so gar nicht so wenig…

So suchen wir dann wieder unser Zuhause, die Else, auf, nicht ohne vorher noch ein bisschen einzukaufen und einen Fertigpizzateig zu erstehen, den wir dann mit den „Resten“ des Vortages füllen und im immer wieder erstaunlich funktionierenden Omnia-Ofen zu einer Calzone-Pizza backen.

@ Troll-Crew : ja, der Omnia-Ofen braucht eine Gasflamme oder, wie bei uns, Spiritus…

Durch den zunehmenden Wind und auch Schwell, der aus dem Öresund ein bisschen in den Hafen eindringt, schaukelt Else recht vernehmlich, allerdings ein angenehmes Schaukeln ohne Rucken ohne Knarzen, welches ein in einen sanften erholsamen Schlaf wiegen wird…!

Am heutigen Tag stand etwas Büroarbeit („shipoffice“) an, Uli probiert ihr etwas erholtes Knie wieder für einen kurzen Stadtgang und wir stellen uns mental auf weitere Tage in Helsingborg ein, da die Wettervorhersage für den von uns als nächstes anvisierten Teil des Kattegats in Richtung Göteborg nicht wirklich ruhiges Wetter vorhersagt.

Dafür ist es schön, Wolken und Sonne wechseln sich im richtigen Maße ab, der eine oder andere Schauer ist überschaubar und wirklich kalt ist es auch nicht und von daher fallen weitere Tage in Helsingborg nicht wirklich schwer.

Morgen werde ich das Fahrrad satteln und ein nördlich von Helsingborg gelegenes Schloss besuchen, vorausgesetzt, ich komme gegen den Wind an…

Die Impressionen der Tage:

“leaving Flakfortet”…

bei dem Besuch in Helsingborg in den 70er Jahren muss ich meine Tasche vergessen haben, man beachte die Initialien…😁 -Blick auf den Fährhafen-

“historischer” Friseursalon in Frederiksdal… kaum anders als heute…!

Herrenhaus Frederiksdal…

Telefonzelle…!

eine sehr schöne Kuh in Fredericksdal…

neuer Becher und Espressotassen aus dem Tropikariet…🤗

Beete in Fredericksdal…

Beete in Fredericksdal…

Artischocken in Fredericksdal…!😀

Am Ende des Tages: die “Restepizza” aus dem Omnia-Ofen…!😋😋

Flakfortet…!

Von Kopenhagen und der Anreise dahin ist noch nicht zu Ende berichtet, trotzdem muss hier erst einmal zunächst ein begeisterter Post über Flakfortet hin!

Flakfortet ist eine „Festungsinsel“ im Öresund zwischen Dänemark und Schweden, zum Glück nicht mehr in ihrer Ursprungsfunktion „in Betrieb“, der Kalte Krieg wurde wärmer und 1968 hat man die militärische Nutzung als solche eingestellt.

Dass der Kalte Krieg wieder mehr als heiß geworden ist, ist überaus traurig und belastend, Flakfortet wird sicherlich bei den heutigen Waffentechnologien so oder so keine militärische Rolle mehr spielen…!

Dafür kann man nach Flakfortet mit dem Sportbootfahren fahren und es strahlt einen außergewöhnlichen, letztlich nicht beschreibbaren Flair aus…!

Nach dem Tanken und der Abreise in Dragør erreichen wir nur nach 6 Seemeilen Flakfortet und finden einen leeren Hafen vor.

Ein Ausflugsschiff hat gerade eine Unzahl von gackernden Menschen abgeladen, Flakfortet wird als Ausflugsziel von Kopenhagen aus angeboten und darüber hinaus als „Eventspot“.

So pilgern denn diese Heerscharen mit irgendeinem kleinen dort erhaltenen Ausrüstungskoffer umher und müssen irgendwelche uns sich nicht erschließenden lustigen Aufgaben auf den „Festungsruinen“ erledigen.

Ab und zu wird das Event aufgepeppt durch eine kurze Fahrt mit dem 700 PS starken „Actionboat“, mit geschätzten knapp 100 km/h rast das RIB einmal um die Insel, während die auf „Stehsitzen“ rittlings fixierten „Passgieren“ laut juchzen…!

Der nicht auf vorgenannte Weise beschäftige Teil der Tagesgäste beschäftigt sich mit Essen und Trinken in dem extra für die Tages- und Eventgäste temporär geöffneten Restaurant der Insel.

Wir halten gebührenden Abstand von dieser Szenerie, die Mole, an der die Else liegt, ist verwaist und so haben wir von dort aus Premium-Hafenkino!

Die Liegegebühr, auch nur für Anlegen länger als 20 Minuten zu zahlen, entrichte ich in einem „Kiosk“, in dem mich zwei sympathische junge Männer erwarten, die die Else bereits in eine Ankunftsliste eingetragen haben, mutmaßlich weil sie sie im AIS schon bei der Einfahrt in den Hafen gesehen haben, jedenfalls steht in der Liste „Else“, Tyskland…!

Unaufgefordert beruhigen sie mich, dass die vielen Menschen bald wieder weg sind und wir dann die Insel mehr oder weniger für uns ganz alleine haben und dass es dann richtig schön ist!

Das glaube ich unbesehen und so werden wir nach dem Ende des Hafenkinos einen zweiten Rundgang nach dem bereits gemachten ersten machen, dann ohne andere Menschen…

Heute liegt die Else „unplugged“ an der Mole, dort gibt es keinen Strom, an der gegenüberliegenden Mole nur bis 3 Ampere, was noch nicht mal für die Kaffeemaschine reichen würde…

So speisen wir uns aus dem Solarmodul und der Batterie, Wasser haben wir noch in Dragør gebunkert und von daher erwartet uns ein ruhiger Abend.

Nach dem Trubel in Kopenhagen – den dritten Tag in Kopenhagen haben wir uns wegen „Überfrachtung“ unserer Wahrnehmungskapazitäten geschenkt – sind wir ganz froh über eine zumindest kurze ruhige Auszeit auf diesem „Eiland“!

Morgen soll es sehr früh weitergehen nach Helsingborg in Schweden, dort werden wir dann voraussichtlich länger abwarten müssen, weil es dann weitergeht in Richtung Kattegat und da weht ein anderer Wind als bisher:

Bisher war es immer alles überwiegend sehr ruhig und wir sind bei mehr oder weniger „Glattwasser“ gefahren, nun heißt es vermutlich noch mehr abwarten oder ein bisschen mehr Seegang in Kauf nehmen.

Da wir wissen, wie schnell es dann auch ungemütlich werden kann, werden wir genau hinsehen…!

Gegen Abend sind alle Tagesgäste weg und es ist ruhig geworden, ein paar Segler und Motorboote sind doch noch gekommen, aber augenscheinlich um die nun eingetretene Ruhe auf Flakfortet zu genießen…!

einige Impressionen des Tages…

 

Flakfortet in Sicht…!

Else allein an der Mole…

Skyline von Kopenhagen am Horizont…

Geschützturmruine ?

die tagesgäste werden abgeholt…!😅

Öresundbrücke immer noch in Sichtweite…

ab sofort : Mitfahren wieder möglich !

Die neue Webcam ist da und wieder „on air“ !  Dank Amazon und „Courier Copenhagen“ ist die Kamera „postlagernd“ in Kopenhagen eingetroffen und heute von uns abgeholt worden, der Aufpreis für diese „Aktion“ ist mit 8 Euro recht überschaubar…!

Nun ist Else`s Auge eingerichtet und schaut aktuell nach achtern auf die Hafenausfahrt von Dragør auf den Öresund, auf dem man bis Freitag dann auch mal das eine oder andere Schiff sehen kann…

Zum „bloggen“ war bisher keine Zeit, zu sehr nimmt uns das possierliche Dragør und noch viel mehr das tolle Kopenhagen in Anspruch, soeben haben wir unseren Aufenthalt hier bis Freitag „verlängert“ ! 😀

Mehr über Kopenhagen und unsere Fahrt hierher und unsere Weiterfahrt in Kürze !

„ we 🧡 Denmark ! “

die neue Webcam ist bei “CourierCopenhagen” eingetroffen…! 😀

von Nakskov nach Stege…

Abwarten…

27.Mai 2022

Der starke Wind, in Böen bis 70 km/h lässt das Weiterfahren wie erwartet nicht zu.

Wir erkunden weiter Nakskov, gehen am Ufer bis zum Stadtrand um einen Blick auf den Fjord zu werfen, auf dem wir gekommen sind.

Überraschenderweise ist tatsächlich gestern ein weiteres Schiff an der Stadtpier, ein Segler, eingetroffen und hat an vor uns festgemacht. Ansonsten ist hier, was Sportboote und insbesondere in Nakskov angeht nach wie vor erfreulicherweise „tote Hose“ …

Neben neuen Schuhen für mich haben wir ein neues Kochbuch, gefühlt dass millionste, mit schönen und vor allem anderen und neuen Salatrezepten gekauft.

Ansonsten geht trotz des Wartens die Zeit viel schneller herum als man sich vorstellen mag: neben ausgiebigem „chillen“ gibt es auch immer etwas zu basteln:

Gestern funktionierte auf einmal die Spülwasserzufuhr des WC`s nicht mehr , ich wähnte das Ende der Pumpe, da diese schon mehrere Jahre und intensiv im Einsatz ist und ich mittlerweile weiß, dass die Lebensdauer der Jabsco-WC-Pumpe bei intensiver Nutzung auf zwei bis drei Jahre beschränkt ist. Aus diesem Grunde habe ich auch immer eine Ersatzpumpe und einen Reparaturset dabei. Kein funktionierendes WC auf dem Boot ist schlimmer als Heimweh!

Diesmal war die Ursache eine andere, in 20 Jahren Bootfahren eine neue Erfahrung: der Ansaugschlauch war voller Seetang, der sich wie eine Wurst auf dem Schlauch ziehen ließ. Den Schlauch kurz rückwärts mit Druckluft aus der Dose gespült schien erfolgsversprechend, bereits beim nächsten Pumpversuch war der Schlauch jedoch schon wieder mit Seetang gefüllt. Im Moment spülen wir deswegen mit Frischwasser aus der Schlauchbrause…

Ich bin gespannt, ob auch die Seewasserfilter der Motoren den Seetang angesaugt haben, man merkt das immer recht schnell mit leicht erhöhten Kühlwassertemperaturen.

Überraschenderweise hat dann leider auch die Webcam ihren Geist aufgegeben, nicht wie bei solchen Gadets üblich durch Verbindungsabbruch oder Softwareprobleme, nein, diesmal ist sie einfach und ehrlich elektrisch verstorben und auch nicht wieder zu beleben gewesen.

Die Webcam ist zwar eher „nice to have“ als notwendig, schade ist es trotzdem und so versuchen wir uns bei Amazon eine neue zu bestellen, die wir dann in einem Paketshop in Kopenhagen abholen können. Laut der netten Amazon Mitarbeiterin wäre das kein Problem, mal sehen..

Für den Tod der Webcam ist mutmaßlich verantwortlich die leichte Bordüberspannung: die Webcam will eigentlich nur 12 V und vielleicht haben ihr die zum Teil etwas über 14 V Spannung beim Laden den Garaus gemacht. Darum bestelle ich auch noch gleich einen Spannungskonstanthalter mit, der am Ausgang wirklich dauerhaft nur 12 V liefert …!

In den nächsten Tagen soll das Wetter ruhig werden und und wir bereiten mithilfe des Plotters und des Tablets die Route nach Stege vor.

Wenn das Wetter so wird wie vorhergesagt – und das tut es in den letzten Tagen erstaunlich oft – wird das eine sehr angenehme Fahrt …

Weiterfahrt… 

28.Mai 2022

Für Samstagabend gegen Mitternacht ist das Abflauen des starken Windes vorhergesagt und wir beschließen, uns am sehr frühen Sonntagmorgen auf die nächste Etappe zu begeben: wir wollen nach Stege auf Møn, zum einem, weil Stege mir aus einer Motorradtour vor einigen Jahren als ein possierliches Städtchen in Erinnerung geblieben ist und zum anderen ist Stege gleichzeitig ein gutes Etappenziel auf unserem nächsten größeren Ziel Kopenhagen ist.

Und : Møn ist schlicht und einfach super !

Durch die „autorouting“- Funktion des Plotters erscheint das z.T. sehr enge Fahrwasser ab dem „Storstrømmen“ bis Stege auf einmal nicht mehr so kompliziert und die Routenplanung sagt mit unseren 7,5 Knoten  und dem eingegebenen Tiefgang von 1,5 Meter eine Fahrzeit ca. 8 Stunden vorher.

Wir wollen der alten Erfahrung folgen, dass die „frühe Else den Steg fängt“ und wir einen guten Liegeplatz bekommen, was durch die derzeitige Vorsaison sicherlich ohnehin kein wirkliches Problem sein wird …

Nach nur wenigen Stunden Schlaf brechen wir bereits um 5:50 Uhr von Nakskov aus, die Wettervorhersage ist wie erwartet, nur der Himmel ist nicht ganz so blau und sonnig wie vorhergesagt!

Nach dem Verlassen des Nakskov-Fjordes aktivieren wir die vom Plotter berechnete Route nach Stege und Else nimmt Kurs auf den ersten Wegpunkt der berechneten Route.

Wie erwartet, muss man das Erreichen eines jeden Wegpunktes der Route bestätigen, mutmaßlich aus Sicherheitsgründen, ein automatisches Abfahren der Route funktioniert nicht oder ich habe irgendetwas nicht aktiviert…

Bei den errechneten ca. 150 Wegpunkten darf man also 300 mal bestätigen, nämlich einmal, ob man auf den neuen Wegpunkt Kurs nehmen möchte und dann zum zweiten Mal, ob man das wirklich will…! 😀

Das funktioniert wirklich wunderbar und so haben wir Musse, die ruhige Fahrt bei ruhiger See zu genießen.

Die Route hätte ich selbst so nicht gewählt, sie führt südlich an der Insel Vejrø vorbei, ein Seegebiet, welches ich schon mehrmals wegen vieler Untiefen vermieden habe und Vejrø immer nördlich umfahren habe : das Wasser sieht zwar überall gleich aus, der berechnete Kurs führt aber im Zickzack hin und her, weil rechts und links Untiefen lauern, die mit einer Tiefe zwischen 0,5 und 1 Meter selbst einer flachgehenden Else zum Verhängnis würden…!

Zwischen diesen Untiefen ist auch nicht wirklich viel Platz, manchmal weniger als 100 Meter. Von dem allen  sieht man allerdings nichts, alles findet unter Wasser statt und nur das Echolot lässt das Ansteigen und Abfallen des Meeresbodens erkennen…

Zwischendurch sieht man diverse riesige Fischzuchtanlagen, die von Weitem aussehen wie ein entgegenkommender Güterzug. Diese Bereiche sind durch gelbe Sperrgebietstonnen markiert, einmal will der Autopilot eines dieser Sperrgebiete durchqueren; da wir durch das AIS nicht inkognito unterwegs sind, ändern wir den Kurs temporär händisch um das Sperrgebiet herum.

Die vom Plotter errechnete Route unter der Storstrømbrücke wirft Rätsel auf: sowohl in der digitalen als auch in der Papierkarte steht geschrieben, dass man das „mittlere Brückenfach“ zur Passage der Brücke oder das „achte Brückenfach“ von Norden benutzen soll, weil bei den anderen Brückenfächern mit herabfallenden Betonteilen zu rechnen ist!

Die Brücke ist wohl eher baufällig, darum ist eine weitere parallel dazu im Bau, vom Wasser aus deutlich sichtbar durch einen großen ersten in Sundmitte gegründeten Brückenpfeiler mit Kran darauf.

Der Autopilot ignoriert die Hinweise zur Passage der alten Sundbrücke und führt uns weder durch das mittlere noch durch das achte Brückenfach von Norden, sondern genau gegen den zehnten Brückenpfeiler von Norden!

Da uns Elses Kurs ein wenig skeptisch machte, haben wir dann händisch das große Brückenfach unter der Bogenbrücke durchfahren und dann wieder Else auf ihren vom Plotter ermittelten Kurs geschickt, der tatsächlich durch sehr enge betonte Fahrwasser virtuos eingehalten worden ist.

So haben wir ihr dann auch den kleinen Patzer mit der Brückenpassage nicht übel genommen…

Im Sund zwischen Sjælland und Møn haben wir dann Wildwechsel, unsere erste diesjährige Sichtung eines Schweinswalpaares und geben eine Positionsmeldung der Sichtung über die App „Ostseetiere“ ab.

Nach langer Fahrt erreichen wir trotzdem früh, nämlich gegen ca. 14:00 Uhr Stege und finden einen guten Liegeplatz in Zentrumsnähe im Nordhafen.

Von hier aus werden wir in den nächsten Tagen Stege zu Fuß und ich die weitere Umgebung mit dem Fahrrad erkunden.

Stege ist wie Møn vielversprechend und wir werden einige Tage bleiben!

Die Eindrücke der Fahrt und der Tage und ein paar Impressionen auf See :

 

Seetang verstopft die Spülwasserzufuhr zum Klo…

die Seetangwurst..😑

das neue dänische Salatbuch…!

das erste ausprobierte Rezept aus dem neuen Buch !😋

neue Schuhe !

Zufahrt zum Nakskov-Fjord bei Wind…!

gegen Abend wird die Stadtpier voll : ein weiteres Boot, nun sind wir nicht mehr ganz allein…

my smutje…😘

Else eingeschäumt von Wind und Algen….

Stege….

Stege….

Stege….

Stege….

Stege….

Stege….

 

Eindrücke der Fahrt von Nakskov nach Stege:

ruhiges Wetter, der Autopilot  “Bosman” steuert, chillen, Kaffee trinken, lesen, Musik hören: wie entspannt kann man seinem nächsten Ziel entgegenreisen…😎

 

 

Himmelfahrt in Nakskov…

Himmelfahrt sind in Nakskov die Bürgersteige hochgeklappt, trotz des schönen Wetters sind kaum Menschen unterwegs und trotz der liberalen dänischen Ladenschlussgesetze sind alle Läden und auch fast alle Restaurants geschlossen.

Ich nutze das schöne Wetter zu einem kleinen Rundgang durch das Stadtzentrum um die nachfolgenden Bilder zu machen.

Ansonsten ist heute ein „Chilltag“ angesagt:

Uli liest Stunde um Stunde ihren Kindle leer, ich optimiere mal wieder und richte vieles nach und nach und mehr und mehr für den dreimonatigen Aufenthalt auf dem Wasser ein, immer ist noch einiges zu verstauen, gefühlt ungezählte alte Bücher aus der Bordbibliothek der Else zu entsorgen und vieles andere mehr.

Das Wetter ist wie vorhergesagt:

Starker Wind mit heftigen Böen bei überwiegend sonnigem Wetter lassen die Else an der Pier hin und her tanzen; wir setzen weitere Leinen und elastische Ruckdämpfer um das ächzende und knarzende Einrucken in die Festmacher zu vermindern und setzen zusätzliche Fender zwischen Else und die Pier und justieren ein ums andere Mal die Festmacher. Das Ergebnis ist zunächst gut, gegen Nachmittag brist es noch einmal mehr auf und heftige Böen lassen das ganze Schiff vibrieren!

Wenn das so bleibt, steht uns eine relativ unruhige Nacht bevor, nicht nur das Quietschen der Fender und das Knarzen der Festmacher sind dominant, auch das Gluckern des Wassers am Rumpf.

Immerhin alles noch angenehmer als eine rasselnde und ruckende Ankerkette, gegen die man kaum etwas tun könnte…

Es gibt auch noch den Plan B:

Wenn es richtig schlimm wird, hat sich das ein Einsprühen der Festmacher, Klampen und Fender mit Silikonspray wiederholt bewährt; ob das wirklich Umwelt und Material guttut, wage ich ein bisschen zu bezweifeln aber irgendwann ist der Wunsch nach Ruhe so übergriffig, dass man zu diesem probaten Mittel greift.

Nachtrag 22:30 Uhr :  Silikonspray wird nicht benötigt, der Wind hat deutlich nachgelassen ! 😀

Die Eindrücke des Tages aus Nakskov:

Else im Sturm an der Pier:

soviel Fender und Festmacher wie gehen…

Else an der Stadtpier…

der königliche Speicher aus dem 15. Jahrhundert…

der königliche Speicher aus dem 15. Jahrhundert…

…von Bagenkop nach Nakskov…

Gestern Nachmittag verkündeten die verschiedenen Wetter-Apps entgegen der ursprünglichen Vorhersage, dass es ab heute Vormittag wohl eine „fahrbare See“ geben wird:

Dementsprechend hatten wir uns vorbereitet, zumindest ein Stückchen weiter zu fahren, da uns ein wetterbedingte Aufenthalt in Bagenkop bis Anfang nächster Woche doch etwas langatmig erschien …

Da die Wetterberuhigung eher so am Vormittag eintreten sollte, hatten wir uns mit nur etwas mehr als 20 Seemeilen eine kurze Route, nämlich nach Nakskov auf Lolland ausgesucht.

Um eine Neuauflage des vorangegangenen „Navigationsdramas“ sicher auszuschließen, hatten wir diese überschaubare Route auf dem Tablet vorbereitet wie auch auf dem zwischenzeitlich wieder konfigurierten Plotter.

Ob denn nun der Autopilot und der Plotter wieder miteinander sprechen und uns auf der geplanten Route bzw. zumindest von Wegpunkt zu Wegpunkt steuern würden blieb abzuwarten …

Das Wetter entwickelte sich wie versprochen und so verließen wir Bagenkop um 10:00 Uhr mit Kurs auf Nakskov.

Um „Dovens Klint“ herum, der Südspitze von Langeland wurde Else noch ordentlich von seitlichen Wellen mit überkommender See durchgeschüttelt, nach Umrundung des „Kaps“ kamen die Wellen wie von Windy vorhergesagt achterlich und die Fahrt wurde bei schönstem Sonnenschein außerordentlich angenehm.

Bei Albuen, einer unbewohnten Halbinsel an der Westseite von Lolland, sind wir dann in den Nakskovfjord eingebogen, dort wurde das Wasser ruhiger und nach drei Stunden haben wir im Stadthafen von Nakskov längsseits fest gemacht.

Warum wir in dieser augenscheinlich sehr „hyggeligen“ Stadt bis zum jetzigen Abend das einzige Schiff sind, erschließt sich uns nicht:

Gut, neben der Stadthafen-Kaimauer läuft eine befahrene Straße die manche abschrecken mag, obwohl sich deren Lärm sich wegen der gechillten Fahrweise der Dänen aber eher in Grenzen hält, dafür gehen unmittelbar von dieser Straße mehrere kleine Straßen und Gassen in das schöne Stadtzentrum mit vielen schönen kleinen und großen Läden.

Vielleicht ist auch die „lange“ Anfahrt durch den Fjord für Segler auf der Durchreise – Segler scheinen immer auf der Durchreise zu sein – und das enge Fahrwasser abschreckend 🤷‍♂️…

Uns gefällt es super und Anbetracht der Wettervorhersage -sonnig aber stürmisch- haben wir den Liegeplatz bis zunächst einschließlich Montag kommender Woche gebucht und sind überzeugt, dass wir uns hier, wie auch in Bagenkop, nicht langweilen werden!

Der Liegeplatz ist „überversorgt“ 😀 :

Etwa drei Meter vom Boot entfernt liegt der Wasseranschluss, unmittelbar neben dem Schiff der Stromanschluss und keine 40 m hinter dem Boot gibt es ein überaus gepflegtes sauberes Sanitärgebäude, nur wenige Meter weiter ist der Hintereingang eines gut sortierten Supermarktes und diverse Restaurants!

Den Liegeplatz bezahlt man über eine App, dabei erhält man auch gleichzeitig den Zugangscode für Sanitärgebäude.

Nakskov hat eine spannende Geschichte, die man hier nachlesen kann…

Nakskov hat auch ein Schuhgeschäft, in dem ich mir Schuhe kaufen kann, ich habe nämlich meine Schuhe vergessen..😅!

Natürlich habe ich hier zwei Paar Bootsschuhe, aber für einen längeren Spaziergang machen „richtige“ Schuhe doch mehr Spaß und die werde ich dann hier in Nakskov kaufen und mich ewig ihrer Herkunft erinnern..!

Sobald das Wetter es zulässt, werden wir von Nakskov weiter fahren nach Stege auf Mön…

Das Navigationssystem und der Autopilot haben übrigens wieder wunderbar funktioniert und zwischenzeitlich habe ich auch die Ursache des hektischen Piepens ergründet :

Dieses stammte vom dem im letzten Jahr eingebauten „Backup“-Tiefenmesser, den ich mir aufgrund der Erfahrungen in Schären in 2013 sehnlichst gewünscht und eingebaut habe; So kannte ich dieses Piepen noch nicht und möglicherweise habe ich dann beim Ergründen der Ursache und abschalten und im weiteren Verlauf spannungsfrei machen des Plotters diesen so irritiert dass er mal ganz neu anfangen wollte und auf die im letzten Post erwähnte Werkseinstellung zurückgegangen ist …

Durch die neue Seekarte funktioniert auch tatsächlich das „Autorouting von Steg zu Steg“: als Anfangspunkt der Route Bagenkop eingegeben, als Endpunkt Nakskov und schon berechnet der Plotter virtuos unter Berücksichtigung des zuvor eingegebenen Tiefgangs der Else den Weg durch das Untiefen- und Tonnenwirrwarr!

Leider gelang es mir nicht, die Route zu aktivieren: nachdem wir händisch gesteuert Bagenkop verlassen hatten, wollte ich die Route erst nach Passage von bereits ca. 4-5 der ersten vom Plotter errechneten Wegpunkte aktivieren, leider hatte er offensichtlich vor, die Else zurück zum ersten Wegpunkt der Route zu schicken und diese dann von da an „ordentlich“ von Anfang an abzufahren…!

Ich denke aber, dass ist ein „Userfehler“, irgendwie wird man auch „mittendrin“ in die vom Plotter so super berechnete Route einsteigen können, da werde ich mich noch ein bisschen schlau lesen und das für die nächste Fahrt vorbereiten.

Im Langelandbelt haben wir wieder ein bisschen mit dem AIS geübt und uns an den Berechnungen des Plotters erfreut, der einen einem genau sagt, wann man die entgegen kommenden Schiffe in welchem Abstand  passiert oder ob man gar mit ihnen zusammenstößt…

Da heute der „CPA“ („closest point of approach“) immer größer war als 0,3 Seemeilen, sind wir nicht zusammengestoßen!

Gelegenheit, meinem „Hobby“ nachzugehen hatte ich auch noch: im Belt ist uns das Kreuzfahrtschiff „Amadea“ entgegengekommen und was lag näher, dieses Schiff anzufunken und einen „radiocheck“ zu erbitten:

Für mich ist ein funktionierendes Funkgerät immer ein großes Sicherheitsgefühl und so habe ich mich gefreut, dass mir die Brücke der Amadea ein „hearing you loud and clear“ bestätigt hat und wir uns „good watch“ gewünscht haben.

Nun freuen wir uns erst mal über unseren Liegeplatz und sind gespannt auf die Erkundung von Nakskov !

Die Eindrücke der Fahrt und des Liegeplatzes :

“Bosman”, der Autopilot funktioniert wieder : verwaister Steuerstand während der Kaffeepause… 😎

Kreuzfahrtschiff Amadea voraus…

Abschied von Langeland…

Leuchtturm “Dovens Klint” an der Südspitze von Langeland…

im Langelandsbelt, Amadea am Horizont…

Begegnung unterwegs, unser “AIS-Opfer”, 0,32 Seemeilen entfernt…

Abschied von Langeland…

Liegeplatz im Stadthafen von Nakskov…

abgefahren…!

schöner Rückblick nach Schleimünde...

Nach langer häuslicher Vorbereitung und Organisation der dreimonatigen Vakanz sind wir am vergangenen Samstag endlich in Kappeln angekommen.

Dort war erstmal umfängliches Stauen von Getränken, Lebensmitteln und Klamotten angesagt, eben alles, was man für drei Monate Reise so braucht oder brauchen kann und in den vergangenen Wochen einfach nur „wild“ erstmal auf der Else abgeladen worden war.

Für Sonntag war gutes ruhiges Wetter vorhergesagt und so haben wir uns vorrangig erst einmal darauf konzentriert, eine „wesentliche Abreisebereitschaft“ herzustellen, damit wir das vorhergesagte „Motorbootwetter-Loch“ nutzen können und auf unser erstes Ziel, Bagenkop, Kurs nehmen können.

Der Sonntag erwartete uns mit sehr ruhigem und sonnigem Wetter und nach den letzten Vorbereitung hieß es dann gegen halb zwölf „Leinen los“, wie immer verbunden mit Ulis Abfahrtsscherz, nämlich schon 200 bis 300 Meter vom Liegeplatz entfernt zu fragen, ob ich auch das Landstromkabel abgemacht hätte…!

Für uns ungewohnt sind wir „unplanmäßig“ zur Brückenöffnung angekommen, wir bevorzugen – weil wir unter durchpassen – eigentlich eher die Durchfahrt bei geschlossener Brücke, damit wir nicht in die „Seglerhektik“ hineingeraten.

Auf der Schlei erwartete uns die nicht seltene sonntägliche „weiße Pest“, Segelschiffe, die mit 2, 3 Knoten bei Windstille gefühlt mehr oder weniger ziellos vor einem hin und her dümpeln und mit absichtslosen Manövern das Fahrwasser blockieren, fast könnte man da zu Fuß darauf weitergehen…

Dennoch hatten wir schon bald Schleimünde – außerhalb des Fahrwassers fahrend – erreicht und nahmen ab der „Safewater“-Tonne Schlei Kurs auf den Wegpunkt „Bagenkop“ und ließen Else bei schönsten ruhigem Wasser und blauem Himmel selbstständig auf das Ziel zuschnurren…

Spätestens jetzt hat sich richtiges „Urlaubsfeeling“ eingestellt, bis nach ca. 1/3 der Strecke irgendein hektisches Piepen am Armaturenbrett irgendeinen Alarm kundtun wollte, der allerdings nicht zu identifizieren war: Motoralarme lagen nicht an, meine „Venus“ habe ich kurzer Hand erstmal stromlos gemacht, um Alarm aus der Richtung auszuschließen und selbst nach Abschalten von Plotter und Autopilot hielt das Piepen an…!

Erst das Abschalten der Versorgungsspannung der beiden letztgenannten ließ den Piepton verstummen…

Beim Wiedereinschalten verkündete der Plotter, dass er mit irgendeinem Setup und dem Löschen von diesen und jenen Dateien beschäftigt sei; üblicherweise ist der Plotter überaus resistent gegen Abschalten oder Stromwegnehmen beim „Denken“, diesmal hat ihm irgendwas gar nicht gefallen und nachdem er mit dem Löschen und anschließenden Hochfahren fertig war, wähnte er sich in Miami…!

An sich auch ein schönes Ziel, aber irgendwie wurden wir etwas unruhig; nach (viel zu langer) Zeit hatte das GPS wieder seine Position gefunden, allerdings war der gesamte Plotter wie schon zu befürchten war, auf Werkseinstellung zurückgesetzt und sprach nicht mehr mit dem Autopiloten und anderen „Datenquellen“.

Obwohl der Autopilot über seinen eigenen Kompass verfügt, verweigerte auch er selbst das schlichte Geradeausfahren…!

Nach kurzer etwas ratloser Phase besannen wir uns dann auf die Navigationsapp auf dem Tablet, welches auch frisch aufgeladen als „Backup“ bereit lag…

Duplizität der Ereignisse: Es dauerte eine Zeit lang, bis sich die ansonsten immer einwandfrei funktionierende Navigationsapp überhaupt starten ließ, ich dort einen Wegpunkt vor Bagenkop eingeben konnte und dann meine „Seawoman“ händisch Kurs auf diesen Punkt nahm.

Da sie das schon lange nicht gemacht hatte und ich es gar nicht gut kann und mag, ohne Horizontsicht einen Kurs zu fahren, dauerte es eine Weile, bis wir uns sicher waren, dass wir auf Bagenkop, zumindest die grobe Richtung Südspitze Langeland Kurs hielten!

Eine knappe Stunde nachdem wir Miami hinter uns gelassen hatten kam dann auch der Leuchtturm „Dovens Klint“ und die große weiße Kirche in Bagenkop in Sicht und der Rest war so gesehen Routine…

Gegen 16 Uhr liefen wir dann in den Hafen von Bagenkop ein und haben trotz der über den Winter etwas verloren gegangenen Übung – es war unsere erste Fahrt der Saison – tatsächlich virtuos in alter vertrauter Seemannschaft einen schönen Liegeplatz angesteuert und problemlos festgemacht…

Trotz der frühen Stunde gab es erstmal ein großes Einlaufbier und ein bisschen „Wunden lecken“, irgendwie hatte uns die Aktion mit dem Ausfall des Autopiloten und des Plotters und des anfänglichen Versagens der Navigationsapp irritiert, vor allem der Gedanke, wenn uns das bei schlechtem Wetter und mäßiger Sicht passiert wäre…!

Fahrlässigerweise hatten wir auch angesichts der eher kurzen „Routineetappe“ und des super Wetters versäumt, uns überhaupt einen händischen Kurs anhand der Papierkarten rauszusuchen, sodass wir irgendwie nur die Grobrichtung 80° vor Augen hatten…!

Das wird für den Rest der Reise so nicht mehr passieren, wir werden alle Kurse, wie eigentlich bisher auch immer, zusätzlich händisch festlegen und aufschreiben und Wegpunkte auch in der Navigationsapp auf dem Tablet vorab festlegen.

Was bleibt, ist die Unsicherheit, warum das überhaupt passiert ist; aktuell scheint nach Neueinrichtung wieder alles zu laufen…

In den nächsten Tagen haben wir viel Zeit, es ist sehr stürmisch vorhergesagt und von daher war für uns von vorneherein klar, dass wir in Bagenkop vermutlich eine Woche „abwettern“, das ist aber so gewollt und aushaltbar, weil das Wetter nur windig, aber nicht wirklich schlecht werden soll!

Bagenkop ist ein beschauliches Örtchen und eine nette Gegend, so werden wir uns bestimmt nicht langweilen, zumal Uli zentnerweise Strickwolle mitgenommen hat und wir beide genügend Lesestoff und vor allem Muße ohne Ende haben…
Und ich habe ja auch ein bisschen Arbeit mitgenommen…
Und immer gibt es an Bord etwas zu basteln, zu pflegen oder reparieren oder einfach zu optimieren.. 😎

Sobald das Wetter es zulässt, werden wir aller Voraussicht nach Stege auf Møn fahren, um uns dann weiter in Richtung Kopenhagen, wo wir mit Sicherheit mehrere Tage bleiben werden, „hochzuarbeiten“…!

Die Eindrücke der ersten Etappe und von Bagenkop:

für drei Monate lassen wir die Schlei hinter uns…!

best seawoman ever steuert uns händisch zum Ziel nach Versagen der Navionic….

nix außer Wasser…! 😎

nahe an der Tonne um abzulesen, ob wir da sind wo wir glauben… (hinten steht die Nummer der Tonne drauf…😂)

angekommen in Bagenkop..!

Else aus neuer Perspektive…!  neben uns ein sangesfreudiges (“fahrn wir mal nach Hagenbeck, Hagenbeck…!” u.v.a.m. …) männliches Seniorentriple, zum Glück sind sie sehr früh in die Koje gegangen…

Rundblick über Bagenkop…!

Else allein am Steg…

Kirche von Bagenkop, nicht nur zum Beten, sondern auch eine gute Landmarke..!😅

Abendstimmung 1

Abendstimmung 2

The call of the sea…

… wird 8 Jahre nach unserem „Baltic Dream“ zunehmend lauter:

Nachdem zunächst unmittelbar nach unserer großen Ostseerunde in 2013 ein wenig Seegras über unsere maritimen Reisesehnsüchte gewachsen war, wurde der „Ruf der See“ immer unüberhörbarer.

Nach 2013 hatten wir uns im Wesentlichen auf kleine „lokale“ maritime Erlebnisse beschränkt, abgesehen von unserer Reise ins Stettiner Haff in 2020, aber der Wunsch nach mehr brodelte zunehmend…!

Irgendwie ging das bei mir wie in 2013 mit dem Gedanken „wenn nicht jetzt, wann dann“ einher, damals aus anderen Motiven als heute: Jetzt habe ich Zeit dazu, aber irgendwann wird vielleicht auch der Mut dazu fehlen, sich mit einer zumindest gefühlten Nussschale aufs Wasser, weit weg vom Land auf längere Reisen zu begeben…

Wie in 2013 müssen auch für eine Neuauflage unserer Idee Vorbereitungen für eine lange „Vakanz“ getroffen werden und genau dieses Zeitfenster hat sich in 2022 geöffnet: Unsere „Kleinen“ beendigen diesen Sommer ihre jeweilige Ausbildung und in der Zwischenzeit, bis zur „Weiterbildung“ hatten die beiden sich bereit erklärt, Hunde, Haus und Hof und nicht zuletzt unsere Ferienwohnung zu hüten und zu „bewirtschaften“ und uns damit eine elementare Voraussetzung für neue Reisepläne zu schaffen.

Ulis Arbeitgeber war den neuen Plänen zwar aufgeschlossen, aber eine „Sabbatical-Lösung“ oder unbezahlter Urlaub überstieg dann doch seine Möglichkeiten, besser Horizont, und so blieb Uli nur eine temporäre Kündigung, um sich Raum und Freiheit für die neuen Pläne zu schaffen…!

Riga und Helsinki sollten es wieder sein, neu dazu sollte ausgiebig Gotland kommen, so der Plan bis vor etwa zwei Monaten…!

Wenige Wochen später ist aber alles anders: Die dramatische Entwicklung um die Ukraine, verbunden mit dem “Muskelspiel” der Russen, auch in der Ostsee, hat uns von unseren Plänen Abstand nehmen lassen, die östliche Ostsee und damit auch das Seegebiet vor Russland zu befahren, ganz abgesehen davon, dass selbst Bornholm und Gotland sich schon militärisch gegen die übermäßige Präsenz der russischen Marine gewappnet haben.

Meine Erinnerungen an die Erlebnisse im Kurischen Haff 2013, wo eine vorgeworfene – laut Plotter nicht stattgefundene- zu nahe Annäherung an die russische Grenze recht unangenehm geahndet wurde, legen in diesen Zeiten nahe, solchen potentiellen Risiken gänzlich aus dem Weg zu gehen…!

Es bleibt die vage Hoffnung, dass alle Akteure sobald wie möglich, wenn nicht zur Vernunft, dann doch zu einer Einigung kommen, die das Drama beendet…

Wir haben zwischenzeitlich einen Plan B ausgedacht und wollen uns auf einen anderen „Rundkurs“ begeben:

Von Kappeln aus soll es über Rostock, Rügen und Greifswald wie in 2020 wieder in das so genannte „Achterwasser“ hinter Usedom gehen und von dort aus, ebenfalls wie in 2020 ins Stettiner Haff, diesmal aber nicht zurück nach Kappeln, sondern über Stettin und die Oder und die Wasserwege zwischen Oder und Elbe zurück zur Elbe bis nach Hause, in diesem Fall Bleckede, gehen.

Da Ulis „Kündigungsauszeit“ bis Ende Oktober geht, würden wir dann noch im weiteren Verlauf die Else voraussichtlich wieder in ihren „Heimathafen“ Kappel bringen, weil die Winterlagermöglichkeiten an der Elbe ausgesprochen beschränkt sind.

In weiser Voraussicht hat Uli mir bereits einen neuen Törnführer zum Geburtstag geschenkt, der sich genau mit einem Teil dieses Reviers beschäftigt und über einen Aktivierungscode die Verwendung einer App, die uns mit neuen Revierinformationen versorgt, zulässt.

In den nächsten Wochen muss der neue Plan dann noch ein Gestalt annehmen, wobei wie in 2013 mehr der Weg das Ziel ist als irgendein bestimmtes Ziel.

So wird sich die Vorbereitung im Wesentlichen darauf beschränken, sich mit der Befahrbarkeit der Oder in Abhängigkeit von den Wasserständen zu beschäftigen; gleiches gilt wieder für die Elbe, das ist die einzige Achillesferse, mit der dieser Plan verbunden ist…!

Ein großes Plus der Reise auf den Binnengewässern wird sein, dass wir nahezu nicht wetterabhängig sind, da Wind und Welle auf den Binnengewässern aller Erfahrung nach eher überschaubar sind…!

Vermutlich wird alles ein bisschen weniger aufregend als in 2013, spannend bleibt es trotzdem…

Update 11. April 2022

Alte Planerweisheit: Ist der Plan auch gut gelungen, verträgt er bestimmt ein paar Änderungen…!

Irgendwie mochte ich mich in Herz und Bauch mit unserem geplanten „Binnentörn“ nicht wirklich anfreunden: Der Gedanke, dass wir je nach Fahrtrichtung entweder in der Elbe oder in der Oder mangels Wasser in der zweiten Reisehälfte „gegroundet“ werden, hat mich nicht wirklich zur Ruhe kommen lassen und die Vorbereitungsfreude irgendwie geschmälert.

Die zunehmende Auseinandersetzung mit dem Revier ließ dann auch dessen Überfüllung und Ärger oder zumindest Umstände mit führerscheinfreien Charterbooten erwarten, die von Skippern mit ihren eigenen Vorstellungen über eine gute Seemannschaft bedient oder vielmehr versucht bedient zu werden.

Entsprechende Erfahrungen hatte ich bereits zu Beginn meiner „maritimen Karriere“ machen dürfen und die waren nicht wirklich gut…

Aktualisiert wurden diese Erfahrungen durch neue Schilderungen aus erster Hand und auch die waren nicht gut und ließen bereits vor Fahrtbeginn Unannehmlichkeiten befürchten.

Nachdem Uli sich plötzlich daran erinnerte, dass sie eigentlich in 2010 gerne noch weiter als „nur nach Göteborg“ gefahren wäre, entstand der Plan, nun doch nicht binnen, sondern „richtig“ Boot zu fahren:

In der zweiten Maihälfte Mai soll es nun von Kappeln aus losgehen an die schwedische Westküste, um dann diese bis nach Südnorwegen und Oslo  hoch zu fahren. Der Rückweg soll uns über die dänische Ostküste zurück nach Kappeln führen.

Die Ziele sind vielversprechend: Neben Kopenhagen und Oslo erwarten uns viele kleine skandinavische Orte und Städte, Schärenküsten, der Gullmarsfjord und vielleicht sogar der Telemarkkanal!

Aus einem Motorradurlaub in den 90er Jahren erinnere ich, dass bereits unweit von Oslo die Telemark mit atemberaubender wilder Landschaft aufwartet und wenn wir sie nicht über den Telemarkkanal auf eigenem Kiel erreichen, dann doch zumindest mit einem Mietwagen.

Drei Monate sind mehr als ausreichend Zeit, auch in diesem etwas windigeren Revier schwachwindiges Motorbootwetter abzuwarten und die Wartezeit im Flair des jeweiligen Liegeplatzes zu verbringen.

Die neuen Seekarten sind in Papierform und digital zwischenzeitlich angekommen, im Wohnzimmer stapelt sich die „Schiffsfracht“, wie in 2013 bestehend in üppiger Vorsorge an Getränken, Lebensmitteln, Ausrüstungsgegenständen und vielem anderen mehr.

Else ist in der vergangenen Woche wieder in ihr Element zurückgekehrt und ihre Technik einschließlich ihrer Webcam wiederbelebt und so steht dem vielversprechenden „Plan B“ nichts mehr im Wege!

Das zunächst noch eher langweilige „Cockpit- und Hafenbild“ der Webcam wird sich bald ändern und Euch von unserer Reise berichten !

 

die neue Seekarten sind da : finde den Fehler ! 🙂

 

fast fertig für die neue große Reise…!