Die derzeitige Standardüberschrift vor jedem neuen Post :
„Einmal mehr hängt die “Reiseberichterstattung” hier dem tatsächlichen Verlauf unserer Reise, wenngleich sie nicht wirklich schnell ist, hinterher:“
Wie schon beschrieben, ist Stenungsbaden ein akzeptabler Liegeplatz, aber nicht mit den bisherigen “Highlights” zu vergleichen..
Wir bleiben zwei Tage, überqueren die Straßenbrücke über den Stenungsund in Richtung des gleichnamigen Ortes auf der anderen Sund Seite.
Das Zentrum von Stenungsund ist touristisch geprägt mit einer nett gestalteten “Waterfront”, Fußgängerzonen mit schönen Geschäften, Cafes und Restaurants.
Wir “verproviantieren” uns ein bisschen, kaufen einmal mehr ein paar “Schönigkeiten” ein und am nächsten Tag geht es weiter in Richtung Svanesund, das kleinste Etmal, was wir je auf einer Reise hatten :
Von Stenungsbaden nach Svanesund sind es gerade mal 5,5 Seemeilen, auch dort erwartet der durch “Dockspot” vorgebuchte Liegeplatz an einem kleinen Sportboothafen, in dem sich überwiegend “Kleinboote” befinden.
Man liegt an der Aussenseite des grossen Schwimmsteges vor Kopf, an dem es durch passierende Sportboote, aber auch durch gelegentliche “gewerbliche Großschifffahrt” sehr viel Schwell gibt und in der Folge laufen die Heckwellen einiger den Sund passierender Schiffe bis auf den Schwimmsteg und machen das Liegen zeitweise sehr unangenehm. Zum Glück passiert das nicht oft, aber dafür so heftig, dass einmal, während unserer Abwesenheit, sogar einer unserer Fender auf den Steg gedrückt wird und die ELSE einen tiefen Kratzer im Gelcoat bekommt und nahezu alles im Schiffsinneren und im Cockpit, was nicht wirklich niet- und nagelfest war, verstreut ist.
Der Verlust einer unzerbrechlichen Schale ist zu beklagen, ansonsten ist nach einer halben Stunde wieder alles aufgeräumt…
Das Gefühl, dass das nochmal passieren könnte mißhagt uns, hier würden wir ungern weiter und wieder liegen und so soll es weitergehen in Richtung Uddevalla, auch nur knapp 15 Seemeilen entfernt.
Svanesund gefällt uns dadurch, dass schlicht nichts los ist in dem kleinen Örtchen und es eine beschauliche Ruhe ausstrahlt, die uns, abgesehen von dem “Schwellerlebnis” dort gerne hat sein lassen.
Die Fahrt von Svanesund nach Uddevalla führt durch den „wie immer er auch heißen mag“ Fjord, der von Schären, Wäldern und einer augengefälligen Landschaft gesäumt und geprägt ist.
Viel Verkehr und viele Engstellen gibt es nicht, so lassen wir uns durch “Bosmann”, den Autopiloten, einmal mehr durch den Fjord fahren..
Uddevalla hatten wir als mutmaßlich unspektakuläres Zwischenziel ausgesucht, auch in der Erwartung, dass wir dort wohl unproblematisch einen Liegeplatz bekommen werden…
Vom “Hauptfjord” in den “By-Fjord” abgebogen unterquert man die imposante Straßenbrücke die der E6 und nähert sich dann einer auch bei schönem Wetter eher hässlich anmutenden Industriekulisse.
In einem Backbord gelegenen Industrie Hafenbecken liegt auch der Bösewicht, der gestern den “Superschwell” verursacht hat..
Nach Passage der Industrieansiedlung fährt man den Bäveän flussaufwärts und erreicht schon bald direkt das Stadtzentrum von Uddevalla…
Hier endet die Fahrt durch eine nicht passierbare Straßenbrücke und vor dieser Brücke liegen ein paar „historisch“ anmutende alte Fahrgastschiffe und der kleine Sportboothafen, wo wir tatsächlich einen schönen Längsseitsliegeplatz unmittelbar in Zentrumsnähe bekommen.
Uddevalla ist die Provinzhauptstadt von “Bohuslän” und um den Namen gerecht zu werden ist sie auch eher provinziell…
Um das Hafenbecken herum gibt es wieder einmal ein paar schöne “Spots”, den in Schweden obligatorischen kleinen super gepflegten “Stadtpark” und den schönen “eingefassten” Verlauf des Flusses Bäveän.
Wir fühlen uns hier wohl, da man hier nach den zeitweise “kabbeligen” Liegen in Svanesund “gut und ruhig” liegt und das Stadtzentrum eine ruhige Beschaulichkeit ausstrahlt.
Gegenüber dem Liegeplatz liegt das “Bohuslän-Museum”, welches wie Museen und anderes so oft in Schweden kostenfrei ist, für uns aber eher weniger interessant, weil es sich ausschließlich mit der Geschichte, Kultur und Wirtschaft der Region “Bohuslän” beschäftigt und auch sicherlich informativ ist, leider ist alles nur auf Schwedisch beschriftet und schon von daher für uns etwas “kryptisch”…
Dafür soll es in knapp 20 km einen sehenswerten Elchpark geben, zu dem wir morgen mit dem Bus hinfahren werden und auf eine “Auge in Auge Begegnung” mit Elchen hoffen…
Am Dienstag ist “Kaiserwetter” mit Temperaturen bis zu 27 Grad und Windstille und durchgängig Sonne vorhergesagt und so werden wir Uddevalla verlassen in Richtung Källviken, durch einen natürlichen “Durchstich” zwischen dem Koljö-Fjord und dem Gullmarn-Fjord.
Dort haben wir auf der Internetseite eines kleinen Hafen einen Liegeplatz gebucht, der durch seine Lage an einer Autobrücke sicherlich nicht der attraktivste sein wird, aber uns dann im weiteren Verlauf der Tage eine “Sightseeing Tour” durch den Gullmarn-Fjord mit abendlicher Rückkehr an den Ausgangspunkt ermöglicht…
Laut Seekarte und Internet gibt es im Gullmarn-Fjord nämlich keine Sportboothäfen und auch kaum Orte, was eine schöne “Naturkulisse” erwarten lässt…
Die Impressionen von Stenungsbaden bis Uddevalla:
In udevalla täts uns auch geflallen! Der Schwell in dem anderen eher nicht
Schöne Fotos!
Kleine Korrektur: Der Spruch heißt „Morgenstund hat Blei im Knie“