“Plan B” wie “binnen”…

Einmal mehr hängt die “Reiseberichterstattung” hier dem tatsächlichen Verlauf unserer Reise hinterher, wenngleich diese nicht wirklich schnell ist…🐢 :

Alles erlebt schon vor einigen Tagen….:

Der erste Tag des Plan B der “Sea-Woman” führt uns von der City Marina Göteborg in Göta älv Strom aufwärts in Richtung Kungälv.

Obwohl zeitweise durch Industrieansiedelungen “eingerahmt” präsentiert sich die Fahrt auf dem Göta älv angenehm und mit einer völlig neuen Perspektive, der “Binnen-Perspektive” von Schweden..  Neben der Industrie ist das Ufer von Wiesen und Wäldern und einzelnen kleinen Felsen gesäumt, Uli prägt das Wort die “Sächsische Schweiz” von Schweden, andere Schiffe und Boote sind rar…Schon bald gerät die “Bohus Fästning” in Sichtweite und der Abzweig in den „Nordre älv“ ist erreicht.

Schon kurz nach dem einfahren in den Nordre älv kommt der fast leere „Besuchersteg“ und der Bohus Fästning in Sicht und wir liegen überaus idyllisch unterhalb des Festungshügels am Ende des Stegs an…

Dort sind wir zunächst völlig alleine mit einem „Raucher- und Kaffee Bänkchen“ für Uli direkt vor dem Boot!

Den Rest des Tages genießen wir an diesem schönen „Spot“, ich laufe noch einmal kurz los, um zu gucken, ob man hier wirklich länger und über Nacht liegen darf, finde keinen Hinweis, der dagegen spricht und dabei gibt es gleich einen kleinen Ausflug auf einen „Festungs-Rundweg“, der Schweden im Miniaturformat präsentiert.

Etwas bewaldet, Schären, Wiesen und immer wieder der Blick aufs Wasser des Göta- und Nordre älv!

Eigentlich ist der Steg laut Google-Lense Übersetzung eines Schildes am Steganfang „in erster Linie für die auf die Brückenöffnung Wartenden“, „es ist aber auch nicht schlimm, wenn man die Burg und Gegend besucht…!“, so der von Google-Lense in etwa übersetzte Originaltext…😀

Am Abend des ersten Tages besuchen das „Stadtzentrum“ von Kungälv, eine Stadt, die sich uns nicht wirklich erschließt :

Ein aus historischen, aber augenscheinlich durchgängig bewohnten Holzhäusern bestehendes Viertel liegt in Festungsnähe, die Häuser sollen teilweise bis zu 200 Jahre alt sein; danach schließt sich ein „sozialistisch“ anmutendes Viertel mit Mietshäusern mit „Plattenbaucharme“ an, hier und da ein Imbiss oder ein Restaurant und geschlossene Läden und wenig Menschen.

Wir kehren bei einem Griechen ein, der die Integration in die schwedische Gesellschaft offensichtlich verpasst hat :

Vordergründig (s…)freundlich, beim umdrehen „Hackfresse“, eine Art, die wir noch nicht erlebt lange nicht hatten und die in diesem Familienbetrieb offensichtlich genetisch weitergegeben worden ist…!

Hinter dem „sozialistischem Viertel“ befindet sich sich ein architektonisch überaus aufwendig, aber auch durchaus geschmackvoll gestaltetes Einkaufszentrum mit Geschäften aller Art, welche auch am Sonntag durchgehend geöffnet sind und ein überaus entspanntes Einkaufen ermöglichen, da nicht wirklich viele Menschen da sind und alle Verkäufer offensichtlich gechillt und freundlich sind!

Ob das mit diesen Öffnungszeiten nun notwendig ist und ob sich das „rechnet“ vermag ich nicht zu sagen, zugegebenermaßen ist es aber ein außerordentlich angenehmes Einkaufen und so landen neben schönen Lebensmitteln auch wieder ein paar Kleidungsstücke und andere schöne Dinge in unseren Einkaufstaschen…!

Eigentlich liegen uns solche „Konsumtempel“ auch gar nicht, hier macht es wirklich, Spaß, wie schon im „Nordstan“ in Göteborg, ohne Hektik und Gedränge fast alles einkaufen zu können!

Zurückgekehrt zur ELSE leiden wir mit einem schwedischen Seglerpaar mit, dessen „Bordkatze“ abhandengekommen ist und einfach nicht zurückkommt.  Gestohlen wird sie mit Sicherheit keiner haben, möglicherweise ist sie ins Wasser gefallen, Uli meint aber, dass das eine Katze meistern müsste und vielleicht sitzt sie nur beleidigt im nächsten Gebüsch… Uli kennt sich mit Katzen besser aus als ich…

Im Stundenrhythmus sucht das Katzenherrchen den Festungsrundweg ab, nach der Katze pfeifend bis zu unserer Abfahrt leider erfolglos…!  Kein schönes Urlaubserlebnis!

Als “Planer vor dem Herren”, der insbesondere unliebsame Überraschungen stets gerne minimieren und alles bedacht haben möchte, beschäftige ich mich während unserer Liegezeit auch mit dem weiterem Fahrtverlauf, hier insbesondere mit dem Nordre älv, der laut Seekarte auf halber Strecke ein Flutsperrwerk hat.  Leider lässt sich die Seekarte und sonstige im Internet verfügbare Angaben sehr wenig aus zu der Funktion und insbesondere der Passage dieses Flutsperrwerkes…  Der Fluss ist auf ganzer Breite durch einen „Schirm“ Unterwasser gesperrt..  Dieser Schirm kann auf Anfrage ferngesteuert abgesenkt werde, damit Schiffe mit größerem Tiefgang passieren können.

Neben dem „Schirm“ gibt es eine „Kleinboot Passage“ mit einer Breite von 5 Metern,  laut anderen Angaben 3.5 Meter..?!?

„Nicht genaues weiß man nicht“.. :Da sämtliche Recherchen, was denn da nun „geht oder nicht geht“ erfolglos verlaufen, rufe ich verschieden auf der Seekarte und im Internet genannte Rufnummern an.. Diese führen alle zu „Vattenfall“, die offensichtlich dieses Sperrwerk bewirtschaften, die Menschen dort sind nett, aber können mir nicht weiterhelfen und so frage ich verschieden Motorbootfahrer  -Segler würden den Nordre älv wegen der relativ geringem Wassertiefen an der Mündung ohnehin nicht fahren (können)-,  ob sie etwas zu der Funktion und der Querung der Flutsperre sagen können..  Einer mit einem nur etwas kleinerem Boot gibt die einzig verlässige Auskunft… „Müsste passen, ich bin da gestern auch durch…!“

Weitere Befragte zucken mit den Schultern, ein Trawler-Fahrer am Steg will am kommenden Tag da auch durch und irgendwie müsste dort ja eine Telefonnummer dran stehen oder ein UKW-Funkkanal meint er, da müsste man ja mehr Auskunft bekommen..!

Er ist recht entspannt und wir schieben uns noch eine Weile scherzhaft hin und her, wer als erster fährt und was dann der jeweils andere daraus für Schlüsse ziehen kann…!

Zunächst besuchen wir aber noch die überaus eindrucksvolle mittelalterliche Bohus Fästning und denken uns ein bisschen in das mittelalterliche Leben hinein, was durch verschiedene Ausstellungen in der Festung etwas erleichtert wird…!

Ich persönlich liebe die Ausstrahlung solcher uralten „Objekte“ und tauche gedanklich oft tief in das damalige Leben, zumindest so wie ich es mir vorstelle, ein…!

Am nächsten Morgen will der Trawler-Fahrer um 9:00 durch die Brücke, die für ihn geöffnet werden muss, den -weiterfahren und wir brechen zeitgleich auf…

Die Brücke öffnet erst mal nicht, wir passen ungeöffnet unter durch und irgendwie finde ich es auch peinlich, hinter ihm zu warten und ihn den „ersten Schritt“ am Sperrwerk machen zu lassen…

Somit passieren wir mit unserer geringen Durchfahrtshöhe die ungeöffnete Brücke und werden von einem naturbelassenen Fluss, der der Rest eines Gletscherstromes aus längst vergangenen Eiszeiten sein soll, empfangen…

Vor uns sind drei norwegische Motorboote – alle kleiner als die ELSE – , die Skipper hatte ich ebenfalls am Vorabend befragt, allerdings zeigten sich diese völlig ahnungslos bezüglich des Flutsperrwerkes; schon bald kommt dieses in Sicht und wir sehen von weitem, dass die Norweger vor der „Hauptpassage“ umherirren und erkennen dann, dass auf einmal das der Hauptpassage zugeordnete Signallicht auf grün umspringt und die Norweger die Flutsperre mit abgesenktem Schirm passieren.

Wir fahren ein bisschen schneller, aber kurz vor der Sperre springt das Signallicht wieder auf rot; jetzt dort mit Vollgas noch schnell rüber und dann möglicherweise am „Schirm“ hängen bleiben ist doch eine mehr als nur skurrile Vorstellung…

Artig stoppe ich auf und versuche über den hier häufig für Brücken und ähnliches verwendetem UKW-Funkkanal 9 die „Zentrale“ anzurufen, leider ergebnislos.

Wir sehen dann auch eine von den bisher verwendeten Telefonnummern abweichende Nummer auf einem großen Schild, gucken uns aber gleichzeitig die „Kleinbootpassage“ an, die über ein seitlich angebrachten Wasserstands Anzeiger verfügt, der die Wassertiefe aktuell mit 1.4 Meter anzeigt…

Die Kleinbootpassage ist eigentlich schon optisch eher für kleine Angelboote und Kajaks geeignet, wie schon gesagt, soll sie eigentlich 5 Meter breit sein und das steh hier auch noch einmal ausdrücklich auf einem Schild geschrieben.

Die Durchfahrt ist zwar beengt durch Gummireifen rechts und links, die mir aber wiederum die Angst vor größeren Beschädigungen nehmen und schlimmstenfalls ein festklemmen in der „Schmalbootpassage“ bewirken könnten…

Mit trockenem Mund ziele ich auf das gefühlte, nein, tatsächliche Nadelöhr, nehme Anlauf und irgendwie passt es, rechts und links ist aber nichts mehr zu sehen, nicht einmal mehr die Gummireifen, sondern bloß noch die rechte und linke feste Begrenzung der Passage…!

Freudig über den geglückten Versuch verlassen wir die Kleinbootpassage und erreichen bald die Mündung des Nordre älv und befinden uns schon bald wieder in den west schwedischen Schären, die hier eine andere Ausstrahlung als die vor Göteborg hatten..

Hier sind sie karg und felsig, mit Flechten bewachsen und je nach Blickwinkel und Licht und Felsuntergrund farblich immer völlig unterschiedlich!

Auch hier hat uns „Autorouting“ einen wunderbaren Kurs durch die Schären gelegt, gefühlt 500 Wegpunkte müssen bestätigt werden, permanent wechselt ELSE ihren Kurs und das ganze wird noch „anspruchsvoller“ durch den hier doch recht dichten Sportbootverkehr, davon viele in Gleitfahrt, von vorne und von hinten und alles kreuz und quer!

Schwedische Ferien auf dem Wasser!

In Richtung unseres Tagesziel „Stenungsbaden“ wird die Landschaft unattraktiver und der Bootsverkehr geringer…

In Stenungsbaden habe ich aus der bei mir allgegenwärtigen Furcht heraus, keinen Liegeplatz mehr zu bekommen, wieder über „Dockspot“ einen Liegeplatz auf der Nordseite des Stenungsundes gebucht und wie schon in Göteborg erwartet uns ein freier Längsseitsliegeplatz.

Der Blick auf die nahe, hohe Straßenbrücke und auf die Stadt ist nicht der attraktivste, voraus sieht es nach dem Festmachen aber schön aus, backbords ist eine große Spa & Wellness Anlage und somit der gesamte Liegeplatz etwas ambivalent, dafür aber bequem, mit Restaurant „alongside“. Der Weg über die Brücke nach dem augenscheinlich schöneren Stenungsund ist kurz und von daher werden wir uns auch hier nicht wirklich langweilen…

In Stenungsbaden haben wir aus Bequemlichkeit zwei Tage eingeplant, danach wird es weiter den Fjord hoch gehen in Richtung Uddevalla und in den nächsten ein, zwei Wochen werden wir uns weiter in diesem und auch dem Vernehmen nach noch schöneren Gullmarn-Fjord tummeln um dann langsam unsere Rückreise anzutreten…

Es besteht Einigkeit darüber, dass wir die außerordentlich entspannte und bequeme Fahrweise bei ruhigem Wetter mit jeweils nur kurzen Strecken zwischen 20 und 30 Seemeilen und dementsprechend längeren Liegezeiten fortsetzen wollen..😀.

Die Impressionen aus Kungälv, der „Binnenfahrt“ und Stenungsbaden:

Rückblick nach Göteborg…

Göta älv…

Göta älv…

Göta älv…

“Bohus Fästning” in Sicht…

“Bohus Fästning” schon nah…

um Ecke ist der “Besuchersteg” des Festungshügels…

angekommen…

sehr schön dort zu liegen…!

und zu baden…

und zu essen…!

“Tortilla-Pockets”…

Entenbesuch, direkt hinter dem Boot🦆😀

neugierig direkt am Liegeplatz…!

Entenbesuch…!🦆😀

Entenbesuch…!🦆😀

Blick vom Liegeplatz auf den Göta älv…

Blick vom “Festungsberg”….

Blick vom “Festungsberg”….

Blick vom “Festungsberg”…. JA, die Farben sind so grün und blau,  auch das Wasser ist “Original” !!

Blick vom “Festungsberg”….

Else vom “Festungsberg” gesehen…

Bohus Festung…

Bohus Festung…

Festungsturm von innen..

“Burgsee”, der frühere Wasserspeicher, heute mit Floß zur Kinderbelustigung….

Festungsturm…

einsames Haare schneiden am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

einsames Einkaufen am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

einsames Einkaufen am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

einsames Einkaufen am Sonntag : Einkaufscenter Kungälv…

altes Haus in Kungälv…

neues Haus in Kungälv…

Kirche in Kungälv…

schöner alter Opel Admiral in Kungälv…

Aufbruch in den Nordre älv…

Nordre älv…

Nordre älv…

Nordre älv… am Ufer “Burgreste”….

die gefürchtete Flutsperre…!😬😅

“Kleinbbootpassage” links vom Turm, kaum zu erkennen…!

das kann nicht passen…!😅   links : die aktuelle Tiefenanzeige…

wird wohl nicht passen..!

hat gepasst…!!🤗😁  ich glaube, die sitzen immer noch vor ihren Fernbedienungsmonitoren und staunen…

aus dem Nordre älv wieder in die Schären, Richtung Stenungsund….

aus dem Nordre älv wieder in die Schären, Richtung Stenungsund….

angekommen in Stenungsbaden…!

Liegeplatz in Stenungsbaden…

…mit Restaurant keine 20 Meter weg…!😁

Abenstimmung im Stenungsund….

Abenstimmung im Stenungsund….

Abenstimmung im Stenungsund….

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