Ankern in der Schlei…

Zwischenzeitlich liegt der Saisonbeginn schon einige Wochen zurück und der Sommer auf der Else hat Fahrt aufgenommen :

Neben dem verlängerten „Wasserungswochenende“ gab es noch eine zweite einwöchige „Bordzeit“ mit dreitägigem Besuch von Felix auf der Else, der in Ausübung seines neuen Jobs hier in der Region Servicearbeiten an Segelyachten erledigt hat und nebenbei mit seiner perfekten Ausstattung ein paar Gelcoatarbeiten an Else`s  Äußerem durchgeführt hat.

Auch wenn er viel zu tun hatte blieb doch Zeit zum Grillen, Essen, Trinken und schwatzen…

Die restliche Zeit habe ich mit gefühlt vielen tausend kleinen Arbeiten und den immerwährenden Optimierungen der Funktionalität -das ist schon fast pathologisch- und mit arbeiten, überwiegend aber mit „chillen“ bei schönstem Wetter verbracht…

Schönes Wetter ist das Stichwort : Mein „Seaman“ Uli und ich haben nun trotz ihres geplanten und gebuchten Treffens mit Alena in Irland aktuell ein paar Tage Zeit gefunden, das Leben auf der Else gemeinsam zu genießen und neben „Hafentagen“ auch ein paar Tage bei schönstem Wetter in der Schlei, unweit von Lindaunis zu ankern und das „Bordleben“ ohne Landgang und mit großem Abstand zu anderen Menschen zu genießen.

Vier Tage haben wir vor Anker verbracht, gefaulenzt, geschwommen, gekocht, getrunken und gegessen und uns die Zeit in der Sonne, an der Luft und im Wasser vertrieben.

Es hat etwas unnachahmliches, mehrere Tage auf 20 m² Bootsfläche („netto“ etwa 10 m²) auf dem Wasser die Zeit zu verbringen und das kann man nicht mit jedem oder jeder…

Am vierten Tag, besser am fünften, „drohte“ Gewitter, Böen und Regen, alles was das Ankern ungemütlich machen kann und zudem ging uns der Strom zur Neige und so sind wir dann nach Kappeln zurückgekehrt.

Durch den umfänglichen Genuss vieler verschiedener gekühlter Getränke und eine falsche Einstellung des Kühlschranks knapp über dem Gefrierpunkt hat dieser so viel Strom verbraucht, dass das Solarmodul trotz des schönen Wetters und dementsprechender guter Leistung nicht mehr mit dem Laden hinterherkam und der SOC, der Ladezustand, jeden Abend geringer als am Vorabend war…

Das unbedarfte Betreiben des ganzen „Elektronikgeraffels“, („ich habe ja neue Batterien“ 😊) Plotter mit Ankerwache, AIS, Webcam, Mobilfunkrouter, Ankerlicht, „Bordillumination“, das Aufladen zweier Laptops über den Wechselrichter und der Kameraakkus haben ihren Beitrag  zum „Energiedefizit“ geleistet, selbst ohne Betrieb des Kühlschranks ergab sich so eine elektrische „Grundlast“ zwischen 40 und 60 Watt, das hat mir mein schöner neuer Batteriemonitor auch kundgetan, irgendwie fand ich es aber super, wie toll alles funktioniert und habe die Anzeige des Batteriemonitors („time to go : 18 hours“ und so ähnlich) erfolgreich ignoriert..!

Pure Technikbegeisterung ohne Rücksicht auf das nahende Ende…!

Den „Schiffsdiesel“ zum Nachladen anzuwerfen verbietet aber der Anspruch und das grüne Gewissen…

Mit dem Wasser hingegen sind wir sehr gut ausgekommen, das hätte noch einige Tage gereicht… 😊

Hinter uns liegen eindrückliche Tage, die man hier in Gänze gar nicht beschreiben kann und so müssen zunächst die nachstehenden Videos dem empathischen Leser das „Feeling“ vermitteln, Bilder folgen später…

Ein paar Tage bleiben wir noch in Kappeln, die „Wasserung“ meines neuen Kajaks steht an und damit möchte ich lautlos die Natur um den Liegeplatz herum erkunden und an Stellen „vordringen“, die die Else aufgrund ihrer Größe verschlossen bleiben…

Hier das Zeitraffer-Sonnenaufgangsvideo :

 

Das Zeitraffervideo vom Sonnenaufgang ist am sehr frühen Morgen des 28.06.2021, unweit von Lindaunis /Schlei vom Boot aus aufgenommen..!

Leider ist die super Originalqualität durch die Bearbeitung und das Hochladen etwas “kastriert”… Wie man das besser hinkriegt auf YouTube oder direkt in meinem WordPress-Blog ist eine Aufgabe für lange Winterabende…

Entgegen der Annahme einiger fährt das Boot nicht, sondern liegt vor Anker und “schwojt” vor sich hin, bewegt sich also durch Strömung und Wind – auch wenn beides sehr schwach ist – an der Ankerkette hin und her…

Der Zeitraffer verstärkt die Geschwindigkeit der sonst kaum wahrnehmbaren Bewegungen !

Das Video ist einer der ersten Versuche mit meine neuen GoPro-Kamera, da ist hinsichtlich einiger Möglichkeiten noch „Luft nach oben“, insbesondere was die Länge und Geschwindigkeit angeht, fürs Erste bin ich durchaus zufrieden…! 😊

Am Abend des Tages mit dem frühen Aufstehens wegen des Sonnenaufgangs ist mir dann noch ein Zeitraffervideo vom Sonnenuntergang am gleichen Ankerplatz gelungen, wer genau hinsieht, bemerkt auch das „durchfahrende“ Segelschiff…

 

Sehr erfreut und beeindruckt hat mich die Farbwiedergabequalität der GoPro trotz der aus meiner Sicht nicht ganz einfachen Gegenlichtverhältnisse, alles ist wie „in echt“ !