Eine Seefahrt die ist lustig…!

Petrus und Neptun haben auf unserer ersten Etappe nicht wirklich mitgemacht :

Nach unserem morgendlichen Aufbruch am vergangenen Donnerstag in Kappeln haben wir, nachdem es die Bootstankstelle in Kappeln selbst nicht mehr gibt, einen kurzen Zwischenstopp in Maasholm gemacht und auch 250 Liter Diesel nachgetankt, um dann in Richtung Rostock aufzubrechen.

Die erste Teilstrecke bis kurz vor Fehmarn verlief wettermäßig recht freundlich: eine „hohe“ Bewölkung ließ dann und wann die Sonne durchscheinen, der Seegang war mäßig und ermöglichte uns im Hinblick auf die Verkürzung der Reisezeit eine knappe ¾ Stunde Gleitfahrt mit 22 Knoten.

Kurz vor dem Fehmarnbelt ging – déjà vu – das Spektakel los: Eigentlich irgendwie keine hohe Welle und auch eher von vorn als nur seitlich, trotzdem begann eine wüste Schaukelei mit permanent überkommender Gischt.

Ulis noch mutiger Versuch, kurz etwas aus der Kabine nach oben ins Cockpit zu holen, endete damit, dass ihr schlagartig übel wurde und, um es vorwegzunehmen, es auch bis kurz vor Rostock so blieb…!

Nach Verlassen des Fehmarnbelt nahmen Wind und Welle noch zu, kamen trotz mittlerweile noch etwas östlicher angelegtem Kurs nach Rostock wieder eher schräg von vorne und die Welle legte entgegen jeglicher Vorhersage auf ca. 1,5 m zu.

Permanent brachen sich die Wellen mit großen weißen Schaumköpfen, gerne vorzugsweise vor dem Bug der Else und ließen diese stampfen und rollen, dass man sich einen Sicherheitsgurt gewünscht hätte.

Alles was nicht „fixiert“ ist landet auf dem Cockpit- und Kabinenboden, die Schiebetür zur Kabine muss geschlossen werden, weil sich sonst das an der Frontscheibe zwischen Scheibenrahmen und Verdeck eindringende Wasser den Weg in den Salon bahnt…

…auf dem Video sieht die Schaukelei wie immer harmloser aus als “in echt”…!

Uli musste ich ein bisschen anschwindeln: Der Plotter verkündete noch 3 ½ Stunden bis zum Einlauf-Wegpunkt vor Warnemünde, ich habe vorsichtshalber etwas gemurmelt von: „Keine Sorge, ist bald vorbei…!“.

…die “”seegangsgeschundene” Uli während der Fahrt, das Bild mit “K…Eimer” ist von ihr freigegeben und “sinnig” beschriftet…!

Es hat sich dann tatsächlich noch über drei Stunden bis nach Warnemünde hingezogen und es wurde nicht wirklich besser, Uli hat allerdings davon nicht viel mitbekommen, da sie sich an ihrem – glücklicherweise nicht gebrauchten – K…-Eimer festgehalten hat und überwiegend in diesen hineingestarrt hat.

Ca. 4 Seemeilen vor Warnemünde war der Spuk ziemlich schnell vorbei und ermöglichte uns, um Ulis Leiden zu verkürzen eine stabile schnelle Gleitfahrt bis in die Warnow, um dann bei „Dorfteichwetter“ die Warnow bis nach Rostock hinaufzufahren.

Kurz nach dem Einlaufen in die Warnow passieren wir steuerbordseitig die “Neptun-Werft”, vor der das kleine Expeditionskreuzfahrtschiff “Bremen” der Hapag Lloyd festgemacht ist. Mehr über das Schicksal der Bremen, die fast mal in einer Monsterwelle abhanden gekommen ist, erfährt man hier…

Monsterwellen hatten wir zum Glück nicht, auch wenn sie Uli sicherlich so erschienen sind…

Wie schon oft, ging es Uli mit abnehmendem Seegang spontan besser und so stieg die Stimmung vom Einlaufen in die Warnow bis zum Liegeplatz im Rostocker Stadthafen spürbar und nach dem Festmachen ging sogar schon ohne weitere Wartezeit der erste „Einlaufsekt“ in Ulis gequälten Körper.

Nur eine Stunde später ging dann auch schon das „Bifteki“ vom Griechen am Stadthafen hinein und die Welt war wieder vollends in Ordnung!

Ich glaube, dass ich nach solchen Erlebnissen zukünftig nicht mehr Boot fahren würde und freue mich, dass es Uli immer wieder gelingt, dieses Trauma nach ganz kurzer Zeit bereits schon wieder zu vergessen!

Nun liegen wir hier „trubelig“ im Rostocker Stadthafen, diesmal stimmt die Wettervorhersage, es regnet den ganzen Tag…!

Die Stimmung ist trotzdem bestens, weil ja nun alles wieder kommod und erwartungsgemäß ist und in der kommenden Woche ist wieder „bestes Motorbootwetter“ vorhergesagt und so werden wir dann von Rostock aufbrechen in Richtung Rügen/Stralsund.

In den nächsten Tagen werde ich erst einmal ein längeres Stromversorgungskabel für die Webcam basteln, damit sie auch mal im Freien stehen kann und nicht immer durch die Scheibe gucken muss, also gerne mal wieder reinschauen für schönere Bilder!

Einige Eindrücke des Tages :

…noch alles schön, Seefahrt vom Feinsten !

Tanken in Maasholm : schon eingestellt auf eine lange “Tankzeit” , aber zufällig an die offensichtlich schnellste Bootstankstelle westlich des Urals geraten : 250 Liter in nur wenigen Minuten, üblich : eine halbe Stunde, gerne auch mal länger mit Krampf in der Hand, eine Arretierung der Zapfpistole gibt es bei Bootstankstellen aus Sicherheitsgründen nicht…!

..am Ende eines anstrengenden Tages: “Sky- und Waterline von Rostock !

..der erste Einkauf von Original-Ostprodukten !

…am Liegeplatz im Stadthafen Rostock…

Else im Stadthafen Rostock in der Warnow

Abendstimmung heute nach 32 Stunden Dauerregen..!

Rückblick….

noch ein Rückblick….

 

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