Voll vernetzt oder die „Venus von ELSE“…!

Eigentlich eher ein Logbuch- als Erlebniseintrag: Dieser Tage hat Else einige „Gadgets“ an Bord bekommen, die man nicht unbedingt braucht, über die man sich aber freut und im weiteren Verlauf möglicherweise auch nicht missen möchte…!

Laut Wikipedia bezeichnet ein Gadget eine „technische Spielerei“ oder auch diskriminierend „Schnickschnack“.

Es bezeichnet ein „technisches Werkzeug oder Gerät mit bisher so nicht bekannter Funktionalität und/oder besonderem Design. Es ist traditionellerweise klein und zum Mitführen konzipiert ” (Quelle: Wikipedia).

Auf einen Teil neuen Installationen trifft das zu, ein Teil war, „Zauberwort dieser Tage“ aber essenziell!

Zum einen wurden die beiden 120 Ah Verbraucherbatterien am erkennbaren Ende ihrer Lebensdauer gegen neue ausgetauscht, zum anderen hat das Bugstrahlruder nunmehr eine separate eigene Batterie erhalten, um den gerade bei älteren Verbraucherbatterien nervigen „Spannungseinbruch“ beim Betrieb des Bugstrahlruders zu vermeiden:

Bevor ich die Ursache erkannt hatte, hatte ich mich wiederholt heftig  erschrocken: Beim Bedienen des Bugstrahlruders waren auf einmal alle Instrumente „dunkel“ bis „tot“, um dann langsam wieder zu „booten“; Ursache war der kurzfristige Spannungseinbruch beim Bedienen des Bugstrahlruders.

Das ist nun Geschichte, eine sog. Spiralzellbatterie, ausdrücklich gemacht für hohe kurzfristige Ströme und beliebige Betriebslage – sie liegt unter dem Tank – versorgt nun das Bugstrahlruder separat.

Neu an Bord gekommen ist in diesem Zusammenhang ein Batteriemonitor, der wunderbar Auskunft über die tatsächliche Batteriekapazität der Verbraucherbatterien gibt, in Abhängigkeit vom aktuellen Verbrauch die „Restlaufzeit“ der Batterie bis zur erlaubten Entladung anzeigt, aber auch, ähnlich einer Tankanzeige, die noch verbleibende Kapazität in Prozent.

das kleine blaue Kästchen mit der Antenne ist Else´s neues Mobilfunkmodem, mit der sie ihre Befindlichkeit per Email auf mein Handy meldet… Zwischenzeitlich ist das Kästchen unsichtbar unter dem Plotter im Armaturenbrett verschwunden…

der Batteriemonitor…

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin auch 10 Jahre ohne dieses „Gadget“ ausgekommen, „Abfallprodukt“ des Batteriemonitors ist aber, dass er auch das Erreichen einer “gefährlichen” Unterspannung der Bordbatterien registriert und über ein ebenfalls neu an Bord gekommenes GSM-Modem über Mobilfunk als Alarmmeldung weiterleitet.

In der Vergangenheit haben mich immer wieder Sorgen geplagt, ob ich denn die Hauptschalter abgeschaltet habe und somit einer Tiefentladung und in der Folge Zerstörung der Batterien entgegengewirkt habe…!

Das wird nun zukünftig per Email auf‘s Handy gemeldet und der vorzeitige Tod der Batterien auch durch Dritte, die an Bord irgendwelche Arbeiten ausgeführt haben und vergessen haben, die Hauptschalter abzustellen, ist auf diese Weise auch Geschichte.

Das „Herz des Systems“, die „Venus GX“ des Herstellers Victron, hat darüber hinaus noch eine Anzahl von Meldeeingängen, die in Zukunft mit Schwimmerschaltern belegt werden und einen Wassereinbruch auf der Else ebenfalls als Alarmmeldung per Email mitteilen.

die “Venus” an Bord….

Es gibt auf einem Schiff diverse Möglichkeiten des „stillen Sinkens“ und dieses „Gadget“ signalisiert mir nun, ob es sich nun noch lohnt auf die Else zu fahren oder ob sie bereits gesunken ist.

Schwimmerschalter : sie sollen Else`s sinken auf`s Handy melden….

Im Ernst: Sollte eine Wassereinbruchsmeldung eintreffen, kann man noch durch rechtzeitiges Reagieren das Schlimmste verhindern, üblicherweise läuft ein Schiff am Liegeplatz nicht in Minuten voll…!

Unabhängig davon hat die Else nun erneut einen zweiten Tiefenmesser mit einer seniorengerechten Anzeige erhalten:

seniorengerechte Anzeige des neuen “Back-Up”-Tiefenmessers…

Anlässlich unserer großen Reise 2013 gab es gerade in flachen und felsigen Schärengewässern zur Unzeit eine Fehlanzeige und einen temporären Ausfall des Tiefenmessers: Mit nur wenig Wasser unter dem Kiel ist das ein recht ungutes Gefühl und der zwischenzeitlich installierte Fischfinder hat durch indifferente Funktion und nie erfolgte endgültige Installation auch nicht zur Entlastung beigetragen…

Nunmehr zeigt ein vom Plotter und „Gesamtsystem“ völlig unabhängiger Tiefenmesser mit einem separaten Geber und einer anderen Sendefrequenz parallel zum „Haupttiefenmesser“ die Wassertiefe an.

Dadurch, dass der Geber des Tiefenmessers mit Hilfe von „Winkelstücken“ senkrecht eingebaut worden ist, ist eine besonders gute Funktion zu erwarten, der Geber des Haupttiefenmessers ist einfach „stumpf“ schräg in die winklige Aufkimmung der Rumpfunterseite eingebaut und tendiert nach meiner Einschätzung von daher das ein oder andere Mal zur „Fehleinschätzung“ der Wassertiefe.

„Abfallprodukt“ des neuen Batteriemonitors ist, im „Zusammenspiel“ mit den neuen Batterien die Erkenntnis, dass das derzeitige Superwetter dafür sorgt, dass Else theoretisch wochenlang vor Anker liegen könnte, ohne Landstrom zu benötigen:

Trotz Betriebs aller „Systeme“, primär der “lebenswichtige” Kühlschrank, das abendliche Licht, aber auch Radio, Wasserpumpe, die neue Webcam, der GSM-Router usw., liefert die Sonne über das Solarmodul derzeit so viel Energie, dass man sie in 24 Stunden nicht verbrauchen kann…!

„By the way“ hat nun auch der GSM-Router an Bord seinen endgültigen Platz gefunden und liefert die Bilder von Elses Webcam in die Welt und ermöglicht das Surfen an Bord unabhängig vom Hafen-WLAN.

Mobilfunk-Router zum unabhängigen Surfen an Bord ohne Hafen-Wlan…

Es kann losgehen und das wird es ca. Mitte Juni!

 

 

4 thoughts on “Voll vernetzt oder die „Venus von ELSE“…!

  1. Hallo Ihr 2, über Bernds herrliche Beschreibung der Sinnhaftigkeit von Gadgets hab mich schlapp gelacht und bin durchaus der Meinung, dass es ohne einfach nicht geht! Viel Spaß und weiter so!
    Ingrid

  2. Ja, dem Ingenieur ist … irgendwie sind da wir alle Männer gleich. Über die Sinnhaftigkeit solcher Gadgets lässt sich trefflich streiten, ich liebe so etwas. Man stelle sich nur die Zeitersparnis an einem typischen Wochenende vor. Man überlegt von Lüneburg nach Kappeln zu fahren um sich aufs Boot zu begeben und bekommt noch rechtzeitig die Meldung, dass das Boot bereits versunken ist. Also kann man, statt sinnlos Lebenszeit im Stau auf der Autobahn zu verlieren, sich zu Hause einfach eine Flasche Wein öffnen, in der sicheren Gewissheit, das Boot ist eh untergegluckert. So lässt sich die gewonnene Zeit mit schönen Diskussionen über die Sicherheit von Booten im Allgemeinen und die Haltbarkeit von Borddurchlässen im Besondereren verbringen, statt unglücklich vor dem versunkenen Boot auf die aus dem Wasser ragende Funkantenne zu starren. Und das ohne Wein, weil man muss ja noch zurückfahren. Wenn man sich nun fragt, warum macht man das überhaupt? Nun, ein Mann braucht eben etwas, woran er sich aufspulen kann, was ihm Sinn und Zweck gibt. Und sei es nur als Grundlage für den Verbrauch einer Flasche Wein und schöne Diskussionen.
    Spaß beiseite: Sehr nice… Man erkennt langsam wirklich den Eigner am Boot!

    • Bernd, für deine vortrefflichen Kommentare werde ich dich für den Pulitzer-Preis vorschlagen ! Wunderbar auf den Punkt gebracht, danke dafür ! 🙂

      Ich versuche bewusst “Jägerlatein” zu vermeiden, mit der “Aufkimmung” ist mir so gesehen ein Missgeschick passiert…

Schreibe einen Kommentar zu Bernd Röver Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert