Am letzten Tag auf Bornholm…

…wollen wir, noch im Besitz des Mietwagens, den südlichen Teil von Bornholm erkunden.

Unsere Fahrt führt von Rønne entlang der südwestlichen Küste in Richtung Dueodde. Der Weg führt durch eine unspektakulär-dänisch anmutende Landschaft, wieder geprägt von eher weniger als mehr Straßenverkehr.

Von der Hauptstraße machen wir den einen oder anderen Abstecher auf kleinen Zufahrtsstraßen, so unter anderem z.B. bei Arnager. Wir treffen auf eine in diesem Bereich schon weniger stark steinig, dafür eher sandige Küste und die wohl längste Seebrücke von Bornholm und wieder auf kleine und kleinste Häfen, in denen auch noch für eine Else Platz gewesen wäre.

Die Dörfchen sind insgesamt eher unspektakulär und wirken eher wenig bewohnt, uns gefällt das, „touristischer Trubel“ ist uns ein Greuel und die schlichte Präsenz der Ortschaften an der Ostküste stahlt Ruhe aus.

Auf unserem Weg an Südspitze Bornholms weist ein Schild auf „Bornholms vingården“ hin und wir machen einen kurzen, aber teuren Abstecher in Bornholms, ja so was gibt es dort, Weinanbaugebiet !

Dänisch schlicht präsentiert sich der Weinanbau- und Verarbeitungsbetrieb, eine kleine Probierstube mit einem Gastraum und Terrasse erwartet uns, wie üblich ist alles eher entvölkert, bis auf eine radfahrende dänische Rentnertruppe.

Wir sind neugierig auf die Weine und da passiert es:

Ein großes Regal mit verschiedenen Whiskeysorten, alle hier auf Bornholm und hier am Ort hergestellt, gebrannt und schon bis zu zehn Jahre gelagert, weckt unsere Aufmerksamkeit… Diese Schwäche nutzt eine freundliche junge Dänin aus und nötigt uns grinsend zur Verkostung. Wir versuchen noch abzuwehren, während sie allerdings schon die fingerhutgroßen Probiergläschen in der Hand hält und uns von der Flüssigkeit der Begierde ca. 5 mm hoch einschenkt… Sie lächelt mit einem Siegergesicht, wohlwissend, dass uns „Bornholms Whiskey Nr. 1“ wortlos überzeugt hat: Wir haben keine nennenswerte Ahnung von Whiskey, aber das volle Geschmacksspektrum bei unaufdringlichem feinen „Abgang“ lässt uns schwach werden und wir kaufen einmal den „guten“ Whiskey und einmal den „schlechten“ Whiskey, der „nur“ vier Jahre gelagert worden ist, aber uns bekannte „Erzeugnisse“ geschmacklich bei weitem überragt….!

Wir werfen noch kurz einen Blick auf die anderen Produkte der Region, verlassen dann aber eher fluchtartig den Laden, um weiteren Schwächen und Belastungen unserer Urlaubskasse vorzubeugen. Die Dänin winkt fröhlich lachend hinterher…!

Im weiteren Verlauf auf unserer Fahrt an die Südspitze stoßen wir noch auf einen Hof, auf dem neben skurrilen auch geschmackvolle „Glasprodukte“ hergestellt und verkauft werden und in guter Tradition kaufen wir eher mehr als weniger Erinnerungsmitbringsel, die uns dann erfahrungsgemäß viele Jahre an das Erlebte erinnern werden.

Es wird nicht besser: Auch an einer Keramikwerkstatt kommen wir nicht vorbei und so endet der Nachmittag finanziell mehr oder weniger desaströs, aber mit einer Vielzahl physisch vorhandener Erinnerungsstücke.

Wie heute üblich, kann man alles auch im Internet bestellen und wer Lust hat, kann sich ja da mal umsehen:

Glaswerkstatt :  http://lillis.dk

Keramikwerkstatt :  http://www.janskeramik.dk

Das Einkaufen hat Spaß gemacht: Weder da noch hier Touristen, dafür trotz des Sonntags freundliche und aufgeschlossene Menschen, die überaus sorgsam das Erworbene einpacken, dass wir es ohne Schäden mit nach Hause nehmen können.

Schließlich erreichen wir Dueodde, ein Strand- und Dünengebiet am Südkap Bornholms. Man erreicht den Strand und das Dünengebiet durch einen ca. einen Kilometer breiten Kieferwaldgürtel und erstmalig treffen wir auf einen ausschließlich touristisch orientierten Bereich, zum Glück trotz mehrerer Reisebusse auch hier nicht wirklich überfüllt. Dafür Eis- und Imbissbuden und Andenkenläden mit mehr oder weniger dem üblichen „Schrott“ solcher Orte, zudem, geschickt wie immer an solchen „Sammelstellen“, ausgerichtet auf das Stillen der Bedürfnisse quengelnder Kinder und den damit einhergehenden Schwächen der Ruhe wünschenden Eltern…!

Laut Reiseführer ist Dueodde das Synonym für Badeferien auf Bornholm.

Ein Holzplankensteg verbindet den Strand mit dem Parkplatz und durchquert die vorgelagerte Dünenlandschaft.

Am Strand angekommen verteilen sich die überschaubaren Menschenmengen vom Parkplatz nunmehr sehr übersichtlich auf den „Mündungsbereich“ des Holzplankensteges, rechts und links ist der riesige Strand nahe zu menschenleer.

Ich habe noch nie in meinem Leben so einen feinen weißen Sandstrand gesehen, der zudem unendlich weit und links und rechts am Horizont verschwindend erscheint. Ein knallblauer Himmel lässt das Wasser türkisfarben erscheinen, das Ambiente vermittelt mindestens Karibikflair, nur das der Strand feiner ist..!

Dueodde Strand…

Wir laufen einige Zeit am Strand entlang und kehren dann zu unserem Auto zurück und setzen die Fahrt in Richtung Nexø fort.

Zwischenzeitlich trübt sich der Himmel das erste Mal seit fünf Tagen etwas ein und entweder lässt der „Lichtwechsel“ oder unsere vielfältigen Eindrücke der letzten Tage den Süden Bornholms einschließlich Nexø eher unspektakulär bis langweilig erscheinen. In Nexø schauen wir uns trotzdem noch den Hafen an, auch hier trotz des Beginns der skandinavischen Ferien noch üppig Platz, gleichwohl würden wir bei einem weiteren Bornholmbesuch vermutlich nicht in Nexø liegen wollen, sondern eher in den schon beschriebenen kleinen Häfen an der Ostküste.

So richtig hält uns hier im Süden nichts mehr und wir machen uns auf den Rückweg, der dann wiederum durch die schon vielfach erwähnte „dänische Landschaft“ mit kleinen Straßen, Feldern, Örtchen und aber auch wieder durch Dänemarks größtes Waldgebiet, welches sich eben auf Bornholm befindet,  führt.

Einmal werden wir noch schwach: Am Wegrand steht ein großes Regal mit „Graniterzeugnissen“ in Form von verschiedenen überarbeiteten Steinen aus Bornholm, die man als Teelichter oder Vase verwenden kann und die durch ihre dauerhafte Schlichtheit begeistern.

In der im Regal festgeschraubten Geldkassette landet unser gesamtes restliches dänisches Geld und auch noch ein sorgsam umgerechneter 20-Euro-Schein, damit wir weitere „physische“ Erinnerungen von Bornholm mitnehmen können. Die Plätze dafür zu Hause habe ich jetzt schon vor Augen…!

Zurück in Rønne angekommen kaufen wir noch ein bisschen für das Abendbrot an Bord ein.

Ich bringe noch den Mietwagen an die zuvor mit dem Vermieter vereinbarte Stelle in einer Seitenstraße und werfe den Schlüssel abgestimmt in den Briefkasten der Autovermietung. Nachtanken wie sonst üblich muss man hier nicht, auf eine Übergabe wird verzichtet und erfreulicherweise ist die Abrechnung auf der Kreditkarte dann genau so gelaufen, wie vereinbart…

Gedanklich beschäftigen wir uns notgedrungen bereits mit den Vorbereitungen für die Rückreise, die uns über Ystadt in Schweden an der Insel Møn vorbei zurück nach Kappeln führen wird.

Für den nächsten Tag ist ein bereits Mitternacht beginnendes, etwa bis Mittag dauerndes ruhiges Wetterfenster vorhergesagt und wir beschließen, sehr früh morgens in Richtung Ystadt aufzubrechen und uns wie auf dieser Reise schon mehrfach eine Gleitfahrtzeit zu gönnen, um rechtzeitig vor beginnenden Wind und Wellen in Ystadt zu sein.

Der Plan geht auf, ca. die Hälfte der Strecke legen wir mit rund 22 Knoten zurück, der Rest in Verdrängerfahrt mit 7,5 Knoten und so sind wir schon gegen 11 in Ystadt und können in dem uns bereits aus 2013 gut in Erinnerung gebliebenen Yachthafen von Ystadt einen schönen einsamen komfortablen längsseits Liegeplatz belegen.

Aufbruch in Rønne zu sehr früher Stunde…

Alles schon frisch erlebt aufgeschrieben schon im Sommer 2016….

Bilder folgen !

 

 

Coming soon…

Nicht mehr lange und die Bootsaison 2017 beginnt :

Am vorvergangenen Wochenende haben wir schon mal die Stimmung am derzeit noch verwaisten Liegeplatz der ELSE “aufgesogen”…

Viel ist noch nicht los, einige Voreilige sind schon im Wasser, aber der Schein des Tages trügt, die Wassertemperatur beträgt kaum mehr als vier Grad und dementsprechend ist es “am Wasser” noch länger nicht wirklich warm und die schönen Tage vorerst gezählt…

Der Erfahrung folgend werden wir also noch ein bisschen auf das wärmere Wetter warten und ELSE erst Mitte Mai ins Wasser bringen.

So harrt sie noch auf dem Trockenen und ihr neues Verdeck…

schon bereit…

schon drin…

noch nicht fertig…