Das vergangene Wochenende konnte ich ein bisschen früher beginnen und verlängern und dazu nutzen, der seit unserer Rückkehr aus dem Urlaub verwaist in Kappeln liegenden Else einen Besuch abzustatten.
Neben viel mitgenommener Büroarbeit gab es wie immer etwas an der Else rumzubasteln, so habe ich final die LED-Beleuchtung im Geräteträger abschließend hergestellt und die Abende in abgedimmtem rotem Licht verbracht; das kann von außen zwar möglicherweise missverstanden werden, im Cockpit hat das aber den entscheidenden Vorteil, dass man nicht geblendet wird, es gemütlich bleibt und man trotzdem fast noch alles ganz gut sehen kann…
An der „Außenpantry“ habe ich nun endlich mal den serienmäßigen „Abdeckdeckel“ demontiert, um die Funktionalität dieses Bereiches zu erhöhen: Ewig haben wir schon nachgedacht, wie man die „Cockpitpantry“ verbessern kann, wirklich zündende Ideen sind uns aber nicht gekommen und nun soll ausprobiert werden, ob man die nicht abgedeckte Pantry vielleicht doch besser nutzen kann als die abgedeckte: Eine „Reling“ verhindert das Herunterrutschen der dort bei Seegang abgestellten Gegenstände, das Spülbecken habe ich an diesem Wochenende schon seiner Funktion zugeführt: Man kann nämlich gleich sein Bier- oder Weinglas dort abspülen und bis zur nächsten Nutzung – die ja bei uns erfahrungsgemäß nicht weit entfernt ist – dort gleich abstellen…
Zwischenzeitlich hat nun auch das „Gefahrenmesser“ seinen Aufbewahrungsort gefunden : griffbereit harrt das rasierklingenscharfe Fiskars-Messer in seiner Scheide über der Aussenpantry aus und wartet auf den Einsatz: Piratenabwehr, Notamputationen, Haie filetieren u.v.a.m. …: Nein, dazu ist es nicht gedacht, vielmehr dient es im Notfall dem Durchtrennen einer verklemmten Schleusen- oder Fenderleine, die Idee ist nicht abstrakt, sondern aus der Erfahrung entstanden. Unvergessen auch die Situation, als wir in 2013 in Helsinki einem beim Anlegen über Bord gefallenen Skipper helfen wollten, dieser sich aber ziemlich umständlich in seiner eigenen Leine verheddert hatte und dadurch erheblich in seinem Mitwirken beim “Retten” behindert und kein Messer griffbereit war, um den Verunfallten zu erlösen.
Ein Boot ist und bleibt, egal ob neu oder alt, eben eine „Dauerbaustelle“, nicht zuletzt liegt das daran, dass ich unermüdlich Lust habe, Funktionalitäten gerade auf so engem Raum zu optimieren. Gerade in der kleinen Welt eines Bootes hat man viel Zeit, alles in Ruhe „zu betrachten“ und so fällt einem natürlich auch viel mehr ein als üblicherweise…!
Der eigentliche Anlass für diesen Post ist aber der, eine „Lanze zu brechen“ für die Schlei:
Ab Samstagmittag lief das Wetter, das, abgesehen von ein paar Schauern, schon vorher nicht wirklich schlecht war, wieder einmal zur Höchstform auf: Sonne, weiße Wölkchen, warm, und schwachwindig! Das habe ich genutzt, um wieder einmal mit dem Rad von Kappeln aus am Ufer der Schlei nach Arnis und noch ein bisschen weiter zu fahren: Der Radweg führt jenseits jeder Straße am Ufer der Schlei entlang und löst regelmäßig pure Verzückung bei mir aus, so schön ist das hier!
Arnis selbst ist vom gesamten Habitus auch eher irgendwie einem Märchenbuch entnommen und erfreulich ist, dass sich der touristische Andrang trotz Hochsaison irgendwie in überschaubaren Grenzen hält. Die Schlei und ihre Ufer und die daran gelegenen Ortschaften haben eine Ausstrahlung, die alles irgendwie schlagartig zur Ruhe kommen lässt!
Was Napoleon von Korsika gesagt hat, nämlich dass er die Insel am Geruch erkennt, kann man ohne Übertreibung auch von der Schlei sagen, auch wenn sie nicht nach Korsika, sondern eben unverwechselbar nach Schlei riecht…!
Mehr will ich gar nicht schildern, man muss das einfach selbst erlebt haben und für den, den es interessiert und für mich zur Erinnerung und „zum Appetit holen“ ein paar neue und alte Bilder :
Schleiimpressionen Juli 2016 :
Zu „alten“ Bildern und Erlebnissen geht es hier…