“afloat again….”

ELSE schwimmt wieder !

Durch unsere “Ferienhausaktion” ist ELSE erst am vergangenen Donnerstag wieder in ihr Element gekommen :

Nach Dömitz angereist, wartete ELSE dort bereits im Wasser, allerdings ohne Verdeck, welches ich zuvor wegen Verschmutzung und Schimmelbefall abgebaut und zu Hause in einer mehrtägigen Badewannenwaschaktion so gut wie möglich gereinigt habe.

Nach einer mehr als einstündigen Verdeckaufbauaktion, Betten beziehen und ein paar andere Dinge auf’s Boot schaffen, konnte es dann mit einem deja vù Erlebnis losgehen: Unmittelbar nach Anlassen des Steuerbordmotors signalisiert uns ein durchdringender Piepton und die Anzeige im Drehzahlmesserdisplay “Alarm! Wasser im Kraftstoff ! “

Dank des neuen Multifunktionsdisplays kann das nun auch jeder Blinde auf dem 9-Zoll-Bildschirm sehen, auf diesem erscheint die Alarmmeldung nun zusätzlich als einzige Meldung auf dem ganzen Bildschirm in dicker großer Schrift !

„Wie damals in Danzig“ sage ich zu Uli “kein Problem, das hab ich gleich behoben, gleich geht’s los…!”. Diesmal war es auch so, es war lediglich etwas Kondenswasser kommt aus der Ablassschraube des Dieselfilters und eben nicht wie bei unserem Supergau in 2013 eine größere Wassermenge im Tank. Beiläufig wird auf diese Weise die gute Funktion des Wasserabscheiders in den Dieselfiltern und deren Alarmsensoren geprüft…

Während des Warmlaufens der Motoren zeigt uns das neu installierte AIS auf dem neuen Display in der Seekarte das erste AIS-Ziel an, den flussabwärts fahrenden Tanker “Nordwind”, den man auf einer weiteren Displayseite dann mit seinen ganzen Fahrdaten erkennt. Auf der Elbe sicherlich nicht von großer Bedeutung, spätestens jedoch bei unserer nächsten großen Tour.

Das neue Radar scheint trotz HD und vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten auf den ersten Blick kryptisch und suspekt: Ich kann mich nicht genau entscheiden, ob das Radarbild nach überquellendem verbrennendem Popcorn oder einem Ultraschallbild eines Archäopteryx-Embryo aussieht, es fällt mir zunächst schwer, auch nur irgend etwas zu identifizieren.

Schon bald nach der Abfahrt das erste identifizierterbare Radarziel auf, nämlich die Dömitzer Elbbrücke, die sich als dicker Querbalken über das Popcorn legt. Ansonsten keine Spur von den Reflektoren an der Brücke oder auf den Tonnen !

Das nächste Ziel ist ein weiteres Binnenschiff, was wir sowohl auf dem AIS als auch auf dem Radar erkennen, auf ersterem als kleines Dreieck mit Schiffsname, auf zweitem als sich ständig verändernde “Amöbe”, die langsam näher kommt und dicker wird…!

Nun gut, es gibt nicht umsonst Radarschulungen und ein Unzahl von Einstellmöglichkeiten, gleichzeitig kommt auch schon die Erkenntnis, dass die Domäne des Radars sicherlich eher das Seerevier als das Flussrevier ist: Auf See gibt es halt nicht irgendwelche Bäume, Masten, Landmassen und mäandrierende Ufer, die das Radarbild “verunzieren”, sondern eben im Wesentlich nur eine freie Wasserfläche. Die nächsten Tage und Wochen werden mehr Erkenntnisse bringen !

Auch die Datenanzeigen von Motor und sonstigen auf dem Volvo-Penta-Datenbus “vagabundierenden” Daten werden auf der “Datenseite” des Displays angezeigt, vom Verbrauch über Kühlwasser- und Öltemperaturen der Motoren, Ladedruck der Turbolader, Ruderwinkel, alles was “sensorisch” anzuzeigen ist, derzeit leider nicht die besonders heiß ersehnten Tiefenanzeige, obwohl die auch auf dem Bus drauf ist…?!

Warum : noch keine Ahnung…!

Man kann Gesamtübersichten zusammenstellen, einzelne Seiten individuell konfigurieren, die Möglichkeiten sind überaus vielfältig und durch die Mischung von Touch-Bildschirm, Tasten und Joystick ist die Bedienung überaus intuitiv. 

Die meiste Zeit “verdaddel” ich mit dem neuen “Equipment” und übersehe dabei fast den niedrig fliegenden Seeadler vom Dienst und komme erst kurz vor Bleckede wieder auf die Idee zu überprüfen, ob die Else nach Reinigung des Rumpfes und des Antriebes überhaupt wieder gleiten kann. Das tut sie und nicht schlecht, schnelle 31 Knoten über Grund erreicht sie leichtfüßig und insofern hat die Behandlung der Z-Antriebe, dieses Jahr mit “Pockenfett” ihre Wirkung gezeigt.

Auf diese Weise ist schnell der Heimathafen und der Liegeplatz erreicht und gegen 19 Uhr liegen wir festgemacht am Steg.

Erfreulicherweise hat man uns einen Platz ganz am Ende des Steges zugewiesen, unweit von Jürgens neuer Greenline; der Platz hinten am Steg ist der schönste, weil am abgelegensten und am ruhigsten und verspricht viele schöne “Chill-Stunden” auf der Else !

Gegen Abend kommt Jürgen und holt uns ab, unser zurückgelassenes Auto muss noch ein paar Tage in Dömitz verbringen, bevor wir Zeit finden es wieder abzuholen.

Bleibt zu hoffen, dass der bereits jetzt nicht unbedingt üppige Wasserstand nicht weiter fällt und uns womöglich einen Strich durch die angedachten sommerlichen Fahrten macht…!

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ELSE, noch aufgebahrt in der Winterlagerhalle..

 

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…und bei der Montage der neuen Navigationsausrüstung im März…

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neues Multifunktionsdisplay, eingebaut..

 

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Verdeck endlich aufgebaut, gleich geht’s los…

 

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das erste empfangene AIS-Ziel, der Tanker “Nordwind”…!

 

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die einzelnen Daten der “Nordwind” auf der “Datenseite” des AIS…

 

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und wieder mal die Elbe in voller Schönheit…! kann sie überhaupt “schlecht” ?

 

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angekommen am Liegeplatz, im Hintergrund Jürgen´s lange gehegter und nun wahr gewordener Taum, die neue “Greenline…!

 

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der “neu geordnete” Geräteträger : nur noch eine Antenne für Funk, AIS und Radio, dank “hochwertigem” Raymarine-Antennensplitter nun auch endlich ohne Funktions- und Qualitätseinbußen beim Senden und Empfangen… Und natürlich die Radarantenne mit dem neuen schlichten Bügel für das Toplicht…