Der Countupzähler unseres Blogs zeigt unerbittlich, dass seit unserer Abreise im Mai schon 93 Tage vergangen sind…
Eines Tages musste es passieren, der letzte Tag des “Baltic Dream” bricht an und nun ist es tatsächlich so weit, dieser Tag ist da…
Uli geht es wieder besser und versüßt wird uns das Ende unserer Reise durch Vejrö, dieses unnachahmliche Eiland und dass tolle ruhige Spätsommerwetter, dass es für uns bereitgehalten hat…
Heute Abend ist der Hafen fast leer, die wenigen, die noch da sind haben an den Grillstellen Lagerfeuer entfacht und Vejrö graviert sich mit allen Sinnen ins Gedächtnis, mit dem Geruch von Meer und Lagerfeuer, einem über dem Wasser aufgehenden Vollmond und einer Stille, die nur durch gelegentliches Glucksen des Wassers, das Zirpen von Grillen und Vogelstimmen unterbrochen wird.
Morgen werden wir von hier aus durch den großen Belt östlich an Langeland vorbei unsere letzte Etappe auf dieser Reise fahren und am späten Nachmittag in Kappeln sein.
Das Wetter ist ruhig vorhergesagt und es ist nicht zu befürchten, das Neptun am letzten Tag unserer Reise noch einmal seinen Dreizack herausholt…
Es gibt keinen Frust über “das Ende unserer Zeit,” es überwiegt die Freude und Dankbarkeit über das, was wir alles erleben durften, über tausend Eindrücke und Bewußtseinserweiterungen, die uns auch lange nach unserer Reise täglich begleiten werden und den Alltag in einem anderen Licht dastehen lassen.
Baltic Dream hat etwas von Weihnachten mit zu vielen Geschenken, auch danach bleibt noch einige “auszupacken”…
In den letzten Tagen und so auch heute Abend wandern die Gedanken zwangsläufig, aber auch gerne an Zuhause, an “Kind und Kegel” und alles “drum herum” und wir freuen uns auf vielfältiges Wiedersehen und auf “Haus und Hof”.
Eine gute Woche haben wir noch Urlaub und den werden wir gleichermaßen genießen wie auch “benötigen”, um wieder “Bodenkontakt und -Haftung zu bekommen.
Nicht zuletzt wird es wieder eine Zeit lang dauern, bis uns nicht mehr der Boden unter den Füßen schwankt, dass tut er nämlich derzeit gerne, insbesondere in geschlossenen Räumen…
Auch bis das Bett und das Klo zuhause nicht mehr schaukelt, wird wieder einige Zeit vergehen, dass kennen wir schon aus viel kürzeren Fahrten.
Uli schläft schon, ist morgen hoffentlich fast wieder gesund, ihr Zustand heute Abend lässt das hoffen, und ich trinke noch drei letzte Gläser Wein und gucke dem Vollmond beim Steigen zu..
Zwischenzeitlich ist es fast eins geworden und ich muss auch dringend in die Koje angesichts der knapp sechzig Seemeilen nach Kappeln, die in sechs Stunden beginnen.
Nur ganz schwer kann ich mich der Stimmung entziehen…