Der Wecker ist um sechs gestellt.
Nach zu kurzem Schlaf erwartet uns ein glasklarer Morgen, spiegelglatt liegt das Wasser im Fjord da. Alles schläft noch, alles ist ruhig, die Sonne lukt über die Felsen. Ganz weit draussen, ausserhalb des Fjords, ist eine Fähre zu erkennen. Wir kochen schnell Kaffee, machen uns startklar zum Aufbruch Richtung Schweden.
Am Fjordausgang ist eine komische kleine Wolke zu erkennen.
Wir lösen die Bugleinen, ziehen uns händisch, ohne Motor an die Heckpfähle heran und können wider Erwarten die Knoten des Hafenmeisters gut lösen.
Motoren angelassen, mit dem Bugstrahlruder gedreht und los geht es in Richtung Fjordausgang.
Die komische Wolke ist weg.
Aus ihr ist in nur wenigen Minuten eine feiste Nebelwand geworden, die wabernd in den Fjord hineinzieht und das Sonnenlicht dämpft…
Mit einer “Resthoffnung”, in der Erwartungshaltung “das ist bestimmt nur fünfzig Meter dick…! fahren wir weiter und können Minuten später kaum mehr als fünfzig Meter sehen…
Wir drehen um, folgen ohne verwertbare Sicht dem Track des Plotters zurück in den Fjord, Richtung Hafen…
Schon bald tauchen aus dem Nebel die Masten auf.
An unseren Liegeplatz, an dem ohne Hilfe kaum anzulegen ist, fahren wir nicht zurück.
Wir machen, wo wohl, an der Tankstelle fest.
Diese ist ausser Betrieb und hier können wir abwarten, bis sich der Nebel auflöst.
Gestern war das am frühen Nachmittag der Fall.
Das Liegen und Warten an Tankstellen sind wir gewöhnt…
Unser Tagesziel werden wir nicht Erreichen, dafür vielleicht am Nachmittag zwanzig oder dreißig Meilen weiterkommen, vielleicht bis nach Mariehamn, wo wir zunächst ja gar nicht hin wollten…
Seit der Abfahrt ist gerade mal eine Stunde vergangen, der Hafen schläft immer noch und die Sonne scheint -hier im Fjord- warm und gleißend ins Cockpit und trocknet den Tau…
So lässt es sich angenehm warten.
Tankstelle mit Saunahäuschen – das sollte man hier auch einführen!!!