Ab in`s Haff…

Klaipeda ist nicht wirklich charmant…

Am Freitag gefällt es uns dort im “Kastellgraben” nicht mehr richtig, das Wetter ist gräulich und windig und hinter ELSE dümpeln kieloben tote Fische zwischem allerlei Unrat.

Zunächst hatten wir überlegt, ob wir das kurische Haff auslassen wollen, da trotz unser üppig vorhandenen Zeit dieselbe läuft und wir “weiter rauf” wollen.
Da ich dann aber nie erfahren werde wie es dort wirklich ist, steht das “Auslassen” nicht ernsthaft zur Debatte.

Wir versuchen, vom “diensthabenden” Hafenmeister noch etwas Aktuelles über das Haff rauszukriegen, aber außer zur Rückgabe der Kaution für die “Klokarte” ist er zu keinen Auskünften in der Lage, wobei er darin zu etwa gleichen Teilen durch mangelnde Englischkenntnisse und mangelndes Interesse behindert wird. Damit befindet er sich aber in guter Gesellschaft mit dem überwiegenden Teil der “Hafenmannschaft”.

Jede Viertelstunde vor der “vollen Stunde” öffnet angeblich die Drehbrücke und wir machen uns rechtzeitig los und auf zur Drehbrücke. Zum Glück klappt das “rauswinden” aus dem engen Liegeplatz trotz des Windes und wir erreichen die geschlossene Drehbrücke… Da dort niemand ist, machen wir provisorisch an einem dort liegenden Fischerboot längsseits fest und warten. Die “Brückendreher” -die Brücke wird von zwei Mann per Hand bedient- kommen eine Viertelstunde später und drehen die Brücke eher griessgrämig auf und entlassen uns aus dem “Käfig”. Wahrscheinlich ist ihr Zeitgefühl durcheinandergeraten oder sie waren zu schwach, haben sie doch “um halb” ausserplanmäßig die Brücke für ein Fischerboot geöffnet…

Ein kurzes Stück auf der “Dange”, dann sind wir auf der Memel und fahren in Richtung Haff.

Auf der Steuerbordseite sieht die “Nehrungsseite” schon ganz ansehnlich aus, die Backbordseite besteht nur aus Kränen, Kaimauern und Industrie.

Das Ende von Klaipeda naht, der Fluss wird dort durch eine kleine Insel geteilt, man soll den rechten Arm des Flusses nehmen, wobei kurzeitig leichte Irritationen entstehen, weil zum einen in diesem Arm mittig ein undefinierbares schwimmendes “Röhrensystem” verankert ist und zum anderen die Tonnen nicht so liegen und bezeichnet sind, wie sie auf der elektronischen und auf der Papierseekarte eingetragen sind, alle drei “Anordnungen” weichen voneinander ab.

Wir suchen uns in langsamer Fahrt den am sinnvollsten erscheinenden Weg und erreichen kurze Zeit später das Haff.

Der Wind hat nachgelassen und wir fahren auf für uns “elbegewohnten” komfortablen Wassertiefen zwischen 1,8 – 3,2 Meter unter Autopilot von Tonne zu Tonne.

Hier stimmen Bezeichnung und Lage wieder, alles passt.
Auf der “Nehrungsseite” Wald und erste hohe Dünen, die bis ins Wasser “züngeln”. Eine beeindruckende Landschaft, kein anderes Schiff weit und breit. Zwischenzeitlich beginnt es etwas zu nieseln.

Wir passieren die Orte auf der Nehrung, manchmal führt das Fahrwasser ganz nahe am Ufer vorbei und wir können erkennen, das Judokrante (“Schwarzort”) ein überaus possierliches zwischen Wäldern eingebettetes Örtchen ist. Da ein benutzbarer Anleger erkennbar ist, “merken” wir Schwarzort für die Rückfahrt vor. Laut Beschreibung soll es in den Wäldern von Schwarzort Elche und Wildschweine geben !

Weiter geht die Fahrt an Dünen, Wäldern und einem Leuchttürmchen namens Arkliu Ragas auf einem Steininselchen vor dem Ort Pervalka vorbei. Bald darauf kommt nach etwa dreistündiger Fahrt Nidden, unser Ziel, in Sicht. Hier vertun wir uns kurz unspektaklär mit den Tonnen und interpretieren eine Tonne des abzweigenden Fahrwassers ins Memeldelta als “unsere Nächste”; da das irgendwie nicht mit Kurs und Ziel zusammenpasst, bemerken wir das schnell und nehmen Kurs auf die richtige, letzte Tonne vor Nidden.

Der besten Tonnenleserin westlich des Urals tropft der Angstschweiss von der Stirn, da wir wohl erstmalig an einer Heckboje festmachen müssen. Im Hafen eingelaufen stellt sich heraus, das das Adrenalin vergebens produziert wurde, neben den gefürchteten Heckbojen lädt ein langer Steg in Hafenmitte zum beidseitigen längsseitigen Anlegen an.

Das klappt erst beim zweiten Mal, ich habe gar nicht bemerkt, wie zwischenzeitlich der Wind zugenommen hat und beim Anlegen als heftiger Seitenwind, gegen den das Bugstrahlruder machtlos ist, ELSE wieder vom Steg wegdrückt. Neuer Versuch mit mehr Fahrt und wir legen an und von einer an der anderen Stegseite liegenden deutschen Motoryacht nimmt uns die Skipperin die Leinen an.

Gute deutsche, in anderen Ländern leider nicht übliche Sitte.

Das Anlegen findet bei zwischenzeitlich aufgeklartem besten sonnigen Wetter statt und vom Liegeplatz haben wir direkten Blick auf die “berühmte” große Düne von Nidden. Wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hingucken sollen.

Kurze Zeit später begrüßt und der Hafenmeister, der der Beschreibung der Hafenhandbuchs entspricht : “Kure mit schwedischem Habitus”. Wir dürfen da bleiben wo wir liegen und sollen für die “Registration” in sein Büro kommen, wenn wir Zeit dazu haben…
Das tun wir denn auch bald -gezahlt wird bei der Abfahrt-, um danach gleich durch den Ort zu laufen : Unbeschreiblich, schön, nett, liebevoll, schwedisch anmutende Häuser mit liebevollen Gärten davor, Bäume überall, die Straßenlampen kurz unter der Leuchte mit üppigen Geranien geschmückt !

Viele Gartenrestaurants, teils direkt am Haff, schlendernde fröhliche Menschen, ein unbeschreibliches gleichermaßen mediterran wie skandinavisch anmutendes Ensemble !

Es ist mild und sonnig.

Wir erkunden noch ein wenig mehr vom Ort und sind uns sicher, das Nidden unsere Reispläne durcheinanderbringen wird : Hier werden wir länger bleiben, mindestens drei, vier Tage !

In einem der Gartenrestaurants gehen wir noch ganz vorzüglich, sehr freundlich bedient sehr preiswert Essen und lassen die Eindrücke des Tages bis lange nach Mitternacht sacken.

Morgen wollen wir mehr sehen, die große Düne, mehr vom Ort und und und…

Mein Fahrrad ist schon startklar…!

Wie immer : Bilder folgen bei schneller und stabiler Internetverbindung…

Von Hel an Russland vorbei bis Klaipeda…

Diesmal ein Teil der Bilder zuerst…!

Litauen Flagge

Nachts wird in Hel die litauische Gastlandsflagge gehißt…

Litauen Sonnenaufgang Hel

4:30 Uhr Sonnenaufgang in Hel…

Litauen Abfahrt Hel

4:45 Uhr kurz vor Abfahrt nach Klaipeda…

Litauen Fahrt0

Gegenverkehr am Morgen…

Litauen Fahrt1

“Save water” Tonne Hel am Morgen…

Litauen Fahrt2

“Rückblick”…

Litauen Fahrt3 Skipper

Autopilot “Bosman” – der hat jetzt einen Namen! – fährt, der Skipper kann ruhen (“induselt”)…

Litauen Fahrt5

Stimmung des “Seaman” während der langen Überfahrt…

Litauen Fahrt4 Skipper2

Stimmung des Skippers während der langen Überfahrt…

Litauen Klaipeda1

Einfahrt in den Seekanal von Klaipeda (Memel)…

Litauen Klaipeda2

Hafeneinfahrt zum “Old Castle Port” Klaipeda…

Litauen Klaipeda3

ELSE an ihrem Liegeplatz in Klaipeda…

Litauen Klaipeda5

Skulptur an der Hafeneinfahrt zum “Old Castle Port”, Rückansicht…

Litauen Klaipeda4

Skulptur Vorderansicht, handbetrieben Drehbrücke im Hintergrund…

Litauen Klaipeda6

litauische Einkäufe: litauisches und russisches Bier, Weißwein, Käse, “Memel blue”, Salami, Salate, Oktopus…

Litauen Klaipeda7

Uli zeigt plötzlich Mut zur Farbe (als Balte “verkleidet”)…

 

Gdansk “Marina Lotos” bis Hel

Nun folgen endlich die Bilder von “Shit happens”…

Bilder eingestellt in Klaipeda, Ortszeit 0:20 Uhr – wir haben eine Stunde Zeitverschiebung – dafür ist es 23 °C warm…!

Else vor Marina Lotos

Else vor “Marina Lotos” tagsüber…

Abendlicher Liegeplatz

Liegeplatz an der “Marina Lotos” nachts, nach 20:00 Uhr,kameraüberwacht, mit Nachtwächter…

Das Tankart-Team

Das Tankwart-Team…

Altstadtblick Nacht

Altstadtblick bei Nacht vom Liegeplatz aus…

Altstadtblick2 Tag

Altstadtblick bei Tag…

Philharmonie

Philharmonie…

Piratenschiff

Piratenschiff…

Mechanikerhife Joh. Brahms

Tschechische Mechanikerhife der “Johannes Brahms” aus Hamburg…

Mechanikerhilfe 2

Noch mehr Mechanikerhilfe der “Johannes Brahms”…

Else am Haken

ELSE am Haken der “Johannes Brahms”…

 

Uli wartet 2...

Uli wartet neben “Dieselwasser”…

Uli wartet...

Uli wartet immer noch…

additive

Der wasserbindende Zusatz…

Tankwagen1

Am nächsten Morgen: Absaugwagen an der neuen Pier…

Tankwagen2

Die “Absauger”…

Uli wartet 3...

Uli wartet schon wieder als “Pollerliesel”…

Tankwagen3

Mr. Dziewulskie (Mitte) and the mechanics…

Fahrt Marina Neptun1

Der Mechaniker Jaczek an Bord der ELSE während der Fahrt zur “Marina Neptun” “falls noch was ist”…

Fahrt Marina Neptun2

Brücke über die “Tote Weichsel” auf der Fahrt zur “Marina Neptun”…

Fahrt Marina Neptun3

“Tote Weichsel”…

Fahrt Marina Neptun5

“Marina Neptun”…

Hel Kontrolle

Boarder-Guard-Kontrolle in Hel…

Hel Fryderyc Chopin

Die “Fryderyk Chopin” in Hel…

Hel Waldweg

Waldspaziergang zum Strand in Hel…

Hel Strand

Strand von Hel…

Hel Fischereihafen

Fischereihafen von Hel im Abendlicht…

Hel Danziger Bucht

Danziger Bucht…

Hel wieder Wasser

Reinhard füllt schon wieder Wasser ein…

Ulis Brille

Uli beim abendlichen Lesen im Bettchen mit genialer beleuchteter Lesebrille…

  

Probefahrt to Hel oder to Hell ?

Um es vorwegzunehmen : Heute, Dienstag den 11.6.2013 11:00 Uhr ist ELSE kein Hausboot mehr, sondern kann sich aus eigener Kraft wieder über längere Strecken alleine fortbewegen…!

Was ist passiert :

Gegen halb acht räumen wir unseren “Nachtplatz” vor der Tankstelle, ich entwässere vorsichtshalber noch einmal die Vorfilter und aus eigener Kraft erreichen wir störungsfrei das etwa 400 Meter entfernte andere Ufer der “Motlawa”.. Dort kochen wir uns erst mal einen Kaffee, werden interessiert von einem Wachmann begrüßt und warten auf unser “Serviceteam”.

Gegen halb zehn kommt der Tankwagen, heute besser gelaunt mit einem kleinerem Fahrzeug und einem Kollegen. Eine liebreizende junge Hafenmeisterin – an dieser Stelle eröffnet auch gerade eine Marina- übersetzt ein wenig, da die “Saugfritzen” kein Englisch sprechen.

Sie bereiten die Absaugaktion vor, ich öffne das Inspektionsluk am Tank und bekomme zum zweiten Mal in Polen einen elefantenrüsseldicken Schlauch in die Hände gedrückt, diesmal nicht zum Tanken, sondern zum Absaugen… Das dauert nur wenige Minuten, ELSE`s Tank ist leer, alle an der Aktion beteiligten – zwischenzeitlich ist Mr. Dziewulskiulski und sein Mechanikerkollege Jaczek auch eingetroffen- begeben sich auf ELSE`s Backbordseite, damit der ganze Diesel auch in die Absaugkammer läuft.. Das tut er gut und ich kann sehen, das die Öffnungen  der Schlingerbleche bis zum Boden reichen und wir können wirklich alles absaugen..! Der Tank ist blitzsauber !

Jaczek und ich wechseln noch alle Filter, er lästert noch liebevoll rum wegen meiner “Wasser in den Tank” – Aktion um mich dann gleich zu loben, das ich alle Filter in doppelter Ausführung dabeihabe…

Mr. Dziewulskiulski füllt zwischenzeitlich 80 in Kanistern mitgebrachte Liter Diesel mit einer Handpumpe in ELSE`s Tank, Jacek und ich entlüften jeder einen Motor und er weist mich lächelnd an : “my friend, start your engines…”..!

Das tue ich, sie springen an und laufen und gefühlsmäßig besser als vorher, haben wir doch auch in den nun gewechselten Feinfiltern noch das verfluchte Wasser gefunden.

Die “Saugfritzen” sind schon abgereist und haben mir erfreulicherweise “nur” 200 Zloty, etwa 50 Euro für ihre Bemühungen abgenommen.

Wir brechen auf zurück  zur “Marina LOTOS” um dort vollzutanken. Unser Tankwart freut sich, wünscht uns “good luck” und hofft, das wir nach Danzig zurückkehren…

Mr. Dziewulskiulski ist mit dem Auto zurück zur “Neptun Marina” gefahren, Jaczek begleitet uns auf dem Boot “falls noch was ist…” wir trinken Kaffee, rauchen und Jacek  gesteht, das er die Strecke zwischen dem Zentrum von Danzig zur “Neptun Marina” das erste Mal auf dem Boot zurücklegt und viele persönliche Worte werden während der “störungsfreien” einstündigen Fahrt mit beruhigend brummenden Dieseln gewechselt…

In der Marina Neptun “übergibt” er uns seinem charismatischem Chef, der uns noch eingehend erläutert, “warum Europa hier zu Ende ist” und auf welche Besonderheiten des “Homus sowjeticus” wir uns in den nächsten Woichen noch einstellen müßten… Mal sehen, wir gehen da unvoreingenommen heran…

Wir müssen nichts bezahlen, er mailt uns die Rechnung und wir können sie nach unserem Urlaub bezahlen…!

Wir bedanken uns aufrichtig bei allen Beteiligten und sind völlig eingenommen von der Hilfsbereitschaft, dem Vertrauen und der “übergreifenden  Organisationskompetenz”….!

Wir lassen das in den letzten Tagen erlebte noch ein wenig einwirken und brechen dann über den “Hinterausgang” von Danzig, die “Martwa Wisla”, die “Tote Weichsel” auf in Richtung Hel, von wo aus wir am kommenden Morgen vor “Tau und Tag” in Richtung  Klaipeda aufbrechen wollen…

ELSE tut, als ob nie was gewesen wäre, Gleitfahrt mit 25 Knoten gehen auch und befreien ELSE von dem Bewuchs der Danziger Gewässer..

Gegen 16:30 erreichen wir bei ruhigem und sonnigstem Wetter Hel und machen wie schon vor etwas mehr als einer Woche im fast leeren Yachthafen fest.

Grenzkontrolle durch die “Polish Boarder Guard” kurz nach Ankunft (” woher, wohin, Name des Schiffs, wieviel Besatzungsmitglieder”), wie gehabt, kurz und freundlich…

Kurze Zeit später kommt der Hafenkapitän und ermahnt uns freundlich, uns zukünftig auf Kanal 10 über Funk anzumelden. Mein Hinweis, das sich letztes Mal keiner gemeldet hat, kommentiert er mit dem augenzwinkerndern Hinweis, das der Hafenkapitän vielleicht gerade geschlafen hat…

Er erläutert uns, das dass mit der nahen “Schengen-Aussengrenze” zu tun hat und erzählt noch ein wenig von den Sehenswürdigkeiten von Hel und wir verabschieden uns freundlich.

Wir gehen in dem bei dem schönen milden Wetter fast mediterran wirkenden Ort  und am bewaldeten Strand noch spazieren, im “Admiral Nelson”  essen, Uli das letzte Mal ihren geliebten Barszcz,  gehen das letzte Mal in Polen einkaufen, unter anderem das letzte “Tyskie”- Bier und  die Querelen der letzten Tage gehören einer erlebnisreichen eindrucksvollen Vergangenheit an !

In nur wenig mehr als vier Stunden brechen wir vor Sonnenaufgang auf auf einer als sonnig und ruhig vorher gesagten See nach Klaipeda.

Mal sehen was kommt, “irgendwas ist immer”…!

Vielleicht sind wir übermorgen schon bei strahlendem Wetter in der ” Curronion Lagon”…!

Im Schutze der Dunkelheit haben wir schon die litauische Gastlandsflagge gesetzt…

Es gibt so tolle Bilder, sie folgen bei schneller Internetverbindung…!

Shit happens II -Teil 2-

Montag morgen werden wir bein Umlegen der ELSE vom Tankwart gefragt: “Go to sea?” “No, we need Mr. Dziewulski, we have still water in the tank..” Mr. Dziewulskiulski ist der Kumpel aus der Marina Neptun, der angeblich viel Ahnung hat.

Wir vereinbaren mit ihm einen Termin. Er kommt pünktlich mit einem älteren vertrauenserweckenden Mechaniker, der nicht nur gut englisch spricht, sondern auch ein sehr humorvolles Kerlchen ist. Mr. Dziewulski entpuppt sich als etwas kleinerer, aber schöner Mann, “Gel-Haare”, Sonnenbrille, Schlappen, Shorts, T-Shirt und rosiges Gesichtchen. Er ist der Master of telephone, welches er liebevoll an einem Band unter seinem T-Shirt verwahrt. Während Reinhard und der Mechaniker im Motorraum verschwinden, palavert er mit dem Tankwart und langweilt sich offensichtlich.

Irgendwann ist klar, dass der ganze verwässerte Diesel abgepumpt werden muss. Am besten in der Marina Neptun! Nee, da kommen wir ja nicht hin… Der Mechaniker schlägt eine mobile Kanister-Diesel-Versorgung für die Fahrt zur Marina Neptun vor… Die Idee wird nach kurzer Zeit verworfen, zu unsicher… Also tritt Mr. Dziewulski in Aktion und ordert für 15:00 Uhr einen Tankwagen zum Abpumpen! Wunderbar, wir verabreden uns mit ihm und seinem Mechaniker zur besagten Zeit und warten…

Zwischenzeitlich werden wir von einem jungen Paar gefragt, ob wir Rundfahrten machen… Gute Idee, wenn wir hier noch länger verweilen müssen: ELSE Cruising Gdansk – einmal Krantor und zurück – weiter kommen wir nicht…

Endlich ist es 15:00 Uhr, die Wartezeit wird auch vom Gefühl her immer länger. Mechaniker und Mr. Dziewulski sind wieder pünktlich da – der Tankwagen nicht. Nach geraumer Zeit kommt zu Fuss ein schlecht gelaunter LKW-Fahrer und erzählt, dass er hier nicht her fahren kann… Die Straße ist für 6 Tonnen beschränkt, er hat 30 Tonnen… Großes Palaver, Mr. Dziewulski telefoniert hin und her, Sondergenehmigung, Notfall… Keine Chance!

Also Plan B: Noch eine Nacht in der heimeligen Marina Lotos. Dienstag um 10:00 Uhr kommen der Tankwagen, der Mechaniker und Mr. Dziewulski nochmal, aber nicht zur Tankstelle, sondern auf die andere Seite zu einer Kaimauer. Da darf der Tankwagen hin und wir werden das andere Ufer wohl auch kapp erreichen, bevor es wieder Wasseralarm gibt…!
Die Frage, ob wir “Tug Assistance” (Schlepper-Hilfe) brauchen verneinen wir…

Wir genießen noch das Abendlicht und die Altstadtsilhouette – hoffen aber insgeheim, dass unsere Tage in Danzig bald gezählt sind…

Shit happens II oder “Die ganze Geschichte” -Teil 1-

Danzig ist schön und das Wetter ist schön und wir sind am Beginn unserer zweiten Woche in Danzig.

In mehren Etappen haben wir unsere Tour fortgesetzt und sind von unserem Liegeplatz in der “Marina Gdansk” ca. 700 Meter entfernt in der “Marina Lotus”, einer von uns so genannten wunderschönen Bootstankstelle der Mineralölfirma Lotos. Nein, im Ernst, sie ist wirklich schön, hat einen kleinen Kiosk,  monitorüberwacht, nachts hell erleuchtet und durch einen Wachmann gesichert, der auch über ELSE´s und unsere nächtliche Sicherheit wacht, sofern er nicht angelt oder eingeschlummert ist.

Nach Dienstschluss der Tankstelle um 20 Uhr geht der Tankwart und der Wachmann kommt, morgens um acht das gleiche Spiel, nur anders herum.

Wir kennen mittlerweile alle und alle wissen, das wir ELSE des Nachts zum Schutz vor eventuell irgendwie an ELSE und ihrem Inhalt Intersssierten “händisch” vor die Tankstelle ziehen, dahin, wo man sonst tankt.

Morgens um acht müssen wir da wieder weg sein und legen ELSE wieder neben die Tankstelle. Die Tage verbringen wir mit verschiedenen “Aktionen” um ELSE wieder fahrbereit zu machen.

Was ist passiert ? Der Reihe nach :

Nach der glücklich beendet geglaubten “Entwässerungsaktion” sollte am Samstag Morgen zwischen acht und neun ja noch ein “Mechaniker” kommen, der uns noch mit eventuellen weiteren “Maßnahmen” helfen sollte. Nachdem der Mann bis um elf nicht erschienen war, haben wir beschlossen, den Weg nach Hel als “Absprungshafen” nach Klaipeda anzutreten. Gesagt, getan, ablegefertig, beide Motoren an und los… Nach nur 50 Metern Fahrstrecke piept es “Wasser im Kraftstoff…!”

Schnell ausgeschaltet, bevor die wieder richtig Wasser saugen und mit der Restfahrt an den nächstgelegenen zum Glück freien Steg. Warum ? Gestern Abend liefen sie doch lange und ohne das Wasser nachkam einwandfrei ?? Keine rechte Ahnung. Ich entwässere nochmals, wir legen ab, vorerst nur mit einem Motor, damit nicht wieder beide zur gleichen Zeit Querelen machen, sollte das Problem erneut auftreten.

Noch glauben wir an etwas “Restwasser” oder irgendwas, was gleich vorbei ist…Die Entscheidung bewährt sich : wir schaffen es noch am Krantor und dem Museumsschiff Soldeck vorbei und der laufende Motor meldet, was wohl :”Wasser im Kraftstoff”…! Schnell den einen aus und den anderen an, auf diese Weise schaffen wir es gerade bis zum Anleger des “Hilton Hotel” und wir werden unvermittelt zur Begaffungsattraktion, d.h., vielmehr Uli, die sich mit Erfolg, aber ohne Hilfe der Gaffer müht, ELSE im Schwell der Ausflugsschiffe richtig festzumachen, während ich “im Keller” die Vorfilter entwässere und von “da oben” nicht viel mitkriege. Um es kurz zu machen : Die nächste Etappe endet aus gleichen Gründen zwangsweise zwischen der schon erwähnten Bootstankstelle und dem Kreuzfahrtschiff “Johannes Brahms”.

Verschnaufen ! Frust, Hilflosigkeit !!

Wir kommen ins Gespräch mit den sehr netten und hilfsbereiten Tankwarten. Der ältere von den beiden spricht gut Englisch, ist früher zu See gefahren und bemüht sich um Mitwirkung an der Lösung des Problems. Wir fragen, ob er Kraftsoff absaugen kann, kann er nicht, seine Lösung “go to the sea and give the shit outbord” erscheint uns mangels Fahrfähigkeit und aus anderen Gründen unrealistisch. Er telefoniert hin und her und übergibt uns einen Telefonnummer von einem Yachtservice, der aber erst ab Montag morgen wieder zur Verfügung steht. Er schlägt noch vor, auf der “Johannes Brahms” nach dem Maschinisten zu fragen, vielleicht kann der helfen…! Gute Idee !! Ich pilgere auf die “Johannes Brahms”. Nach mehreren Versuchen finde ich auf dem ansonsten verwaisten Kreuzfahrer ein Crewmitglied und frage nach dem Maschinisten. Den findet er nicht, verspricht aber, ihn zu informieren und zu uns rüberzuschicken. Nur einige Zeit später erscheint auf der ELSE ein kurzgeschorener kerniger Mensch, der sich als Maschinist der “Johannes Brahms” vorstellt und fragt, wie er uns helfen kann. Wir besprechen die Situation und das bisher Probierte mit dem sehr gut deutsch sprechenden, aus Decin stammenden Tschechen und er zieht los, um sich umzuziehen und eine Pumpe zu holen, mit der wir versuchen wollen, Wasser vom Tankboden abzusaugen. Das ist mäßig erfolgreich, es kommt praktisch kein Wasser und wir kommen durch das Inspektionsluk im Tank auch nur in eine der durch Schlingerbleche im Tank abtrennten Kammern, die zudem am höchsten liegt und somit am wenigsten Wasser “erwarten lässt”. Der Maschinist vermutet nur noch wenig Wasser im Tank, empfiehlt, weiter wie bisher durch laufen lassen der Motoren und Entwässern der Vorfilter weiter zu entwässern und der hilfsbereite Tankwart verkauft uns noch Wasserbindemittel für Dieselkraftstoff, welches wir am Ende einer vielstündigen Entwässerungsaktion in den Tank kippen. Zum Verteilen  des Bindemittels schaukeln wir ELSE zur Belustigung aller Spaziergänger wie ein Baby.

Einige Zeit später, es kommt wie schon am Freitag auch nach langer Motorlaufzeit nur Diesel aus dem Vorfiltern, machen wir eine Probefahrt. Nur eine Runde, “Wasseralarm”, wie gehabt…

Alles vergebens, wir geben vorerst auf, wollen Montag und den “Yachtfritzen” abwarten. Mit dem Tankwart regeln wir das zuvor beschriebene “Übernachtungsprocedere”. Am schon späten Abend schlendern wir an der “Johannes Brahms” vorbei und sehen dort “unseren” Maschinisten beim “Sundowner” im Gespräch mit einem älteren Herren. “Hallo. alles erledigt” fragt er, was wir wahrrheitsgemäß mit hängenden Köpfen verneinen. “Oh je, ich dachte, Ihr seid längst fertig…” Er bespricht sich auf polnisch mit dem älteren Herren, den er uns als “cleveren Mechanikerfreund” vorstellt. Die beiden tauschen sich auf polnisch lange über das Problem aus und nach einiger Zeit präsentiert er uns das Ergebniss der Überlegungen der beiden : Wir müßten die ELSE schräg legen, damit das Wasser auf dem Tankboden in eine Ecke läuft und wir es dann absaugen können…! Ah ja, toll, wie den ? “Mit dem Kran der “Johannes Brahms”, können wir eben machen, morgen früh sind wir unterwegs nach Kaliningrad, dann geht`s nicht mehr..!” Unglaublich : Er wechselt wieder die Klamotten, holt seine Pumpe und weist uns an, neben dem Heck der “Johannes Brahms”. längseits zu gehen…! Gesagt getan, kurze Zeit ist der Kranhaken des Kreuzfahres an ELSE Mittelklampe befestigt und der ältere Herr bedient den Kran, während der Maschinist mit Pumpe und Wasserwaage die ELSE entert. Die Klampe hält zum Glück, ELSE hat beachtliche Schlagseite, die der Maschinist mit der Wasserwaage überprüft… Der “Kranführer”  kommt dazu, wir pumpen in einen durchsichtigen Kanister… Vergebens: kein oder kaum Wasser…Zu schade, hätte ja klappen können… Wir kommen gemeinsam zu der Überzeugung, das der Dieselkraftstoff raus muss… Das werden wir versuchen, am Montag morgen mit dem Yachtservice zu organisieren… Etwas frustiert wird die erfolglose spektakuläre Aktion am Heck des Kreuzfahrtschiffes beendet und wir legen uns auf unsere “Nachtposition” an der “Marina Lotus”.

Es bleibt die Freude über uneingeschränkte forderungslose Hilfsbereitschaft und ein toller Blick auf die Altstadt.

Den Sonntag verbringen wir mit dem  Beobachten des überaus interessanten Treiben an der an diesem Tag gut besuchten Bootstankstelle, an der sich unter anderem zahllose Jetskis mit kahlgeschorenen Fahrern in wurstpellenartigen Neoprenanzügen bedienen, um dann im Bereich der Altstadt und vor dem “Hilton” auf und abzupreschen…

Ich schließe das für das Winterlager abgeklemmte und bisher nicht benötigte Solarmodul an, damit wir keinen Strommangel bekommen -Landstrom gibt es in “Marina Lotus” ebenso wie Wasser nicht- und den Wasserverbrauch schränken wir auch ein, wer weiß, wie lange wir hier noch liegen müssen.

Dafür geht das Klo wunderbar, ist ja auch alles toll durchgespült…

Ein weiterer Stadtrundgang in der Altstadt schließt sich an, wir entecken neue Straßenzüge und sonntägliche Stimmungen und decken uns mit Lebensmitteln und Bier ein, die Geschäfte haben hier auch am Sonntag geöffnet.

Ich bin froh über den nächtlichen Liegeplatz mit Nachtwächter vor der Tankstelle, neben überwiegend “normalen” Menschen gibt es auch ein paar schwer einschätzbare angetrunkene, aggressiv wirkende Gestalten deren Vorlieben zu später Stunde vorstellbar sind…

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, aber die Zeit zum Schreiben…

In den nächsten Tagen kommt mehr und auch Bilder, von dem Dreissigtonner, der die kleine Straße vor der ELSE nicht befahren darf um 250 Liter Diesel aus dem Tank zu saugen und den netten Serviceleuten aus der “Neptun Marina”…

Es bleibt spannendend und wie hoffen erneut :”Morgen ist alles gut !”…

SuperDAU oder “Shit happens”…

Dümmer kann`s nicht kommen :

Heute wollen wir zurück nach Hel , als “Absprungsbasis” für die Überfahrt nach Litauen und bei schönstem Wetter sind wir gegen halb elf startklar. Ich lasse die Motoren an, beide springen wie immer sofort an, jedoch kommt unmittelbar danach ein schriller Warnton, im Display die Anzeige -für beide Motoren- “Wasser im Kraftstoff..!!”

Noch bevor ich die Motoren abstellen kann, gehen sie röchelnd von alleine aus !!! Was ist passiert ?? Das beide Motoren betroffen sind versetzt mich in Panik !

Wir öffnen den Motorraum und bewaffnet mit einem passenden Schraubenschlüssel und einem Gefäß krabbele ich in denselben und öffne am Vorfilter des Steuerbordmotors die Wasserablasschraube…Was kommt, ist Wasser, klar und rein, ohne Kraftstoff, minutenlang, scheint es sich aus dem Tank zu heben, die “Tasse” des Wasserabscheiders wäre längst leer !!

Ich kriege Panik, wo komm das her ??!!

Uli fragt : “sag mal, kann das mit unserer Spülaktion mit dem Toilettentank zu tun haben..?”

“Frauenlogik”, lebensnah und wie so oft leider war…! Den Rest der Geschichte müßte man eigentlich verheimlichen oder zumindest nur für “registrierte Mitglieder” zugänglich machen.

Bei dem Versuch, die verstopfte Fäkalientankentlüftung von aussen mit Wasser zu spülen, habe ich die fälschlicherweise die Kraftstofftankentlüftung erwischt  !! Die liegt fast da, wo der Fäkalientank installiert ist, sieht genauso aus und, tja, kann wohl passieren, aber ich bin kurz vor dem Heulen, das ganze Szenario der daraus resultierenden Probleme schlägt über mir zusammen :

Tankwagen zum Absaugen, 400 Liter Sondermüll in Form von verunreinigtem Diesel entsorgen, neu Tanken, wie hinkommen zur Tankstelle, kaputte Einspritzpumpen und und und….!

Ich bin verzweifelt über meinen Irrtum und die Summe der möglichen Folgen…!!

Uli verströmt Ruhe, macht das Boot wieder richtig fest, schließt den Landstrom wieder an und kocht Kaffee, wohlwissend, das das kommende keine “Fünfminutenaktion” wird…

Um etwas zu tun lasse ich am Steuerbordmotor weiter Wasser ab, zum Glück fließt und fließt es…
Ich entlüfte die Pumpe am Motor, was kommt ist Wasser…!!!
Irgendwann kommt aus beiden Öffnungen -Wasserabscheider und Pumpe- eine Flüssigkeit, die Dieselkraftstoff nicht unähnlich ist…

Ich versuche, den Steuerbordmotor zu starten; vergebens ! Gefühlt tausend weitere Versuche später – ablassen, entlüften, warten bis Kraftstoff kommt- erwacht “Nummer eins” scheppernd zum Leben. Fünfzehn Sekunden später das Ende : “Wasser im Kraftstoff” meldet das Display…!

Um es abzukürzen : Viele Versuche später bekomme ich auf diese Weise “Nummer eins” zum laufen, eine Stunde später “Nummer zwei”.Ich lasse beide Motoren stundenlang laufen, immer wieder kommt die Warnmeldung, der Wasserabscheider scheidet ab wie verrückt und ich lasse ab wie verrückt…!

Insgesamt fördern wir auf diese Weise ca.15 Liter Wasser aus dem Tank, zum Glück gibt es in der Marina einen Behälter für Öl und Bilgenwasser und so werden wir das Zeug wenigstens los. Die fünfzehn Liter entsprechen etwa der Menge, die ich gefühlt über die Entlüftung in den Tank befördert habe, zwischenzeitlich wird seit einer Stunde kein Wasser mehr abgeschieden und der Alptraum scheint dem Ende entgegen zu gehen.

Mein Gott, wie doof ist das denn alles…! Uli hat zwischenzeitlich eine weitere Nacht Liegeplatzgebühren in Danzig bezahlt…

Wenigstens strahlender Sonnenschein und hilfsbereite Menschen: Noch während ich mich abmühe, fragt Uli in gebrochenem Englisch im “Bosmanat” und im “Sailorshop” nach Hilfe und die “Marinaleute” mühen sich um einen Mechaniker. Ein ausschliesslich polnisch sprechender Mensch kommt in Begleitung der englisch sprechenden jungen Frau aus dem “Bosmanat” und zusammen rufen sie einen Mechaniker an, sie übersetzt, der andere spricht mit dem Mechaniker, der am Telefon meine Anlassversuche mitbekommt und fernmündlich anmahnt “only five seconds starting, than wait..!”

Nun scheint zunächst alles gut, Morgen früh um acht kommt der “Mechaniker”, von dem ich noch mal eine andere als meine Einschätzung (besser doch die gleiche…!) hören will, nämlich das der Spuk durch vorbeschriebene Aktionen hoffentlich vorbei ist…!

Morgen werden wir dann tanken, die Schraubenschlüssel und das Gefäß zum Wasserablassen – so denn noch welches kommt- liegen in Griffweite.

Nach Hel ist es nicht weit und etwaige “Spätfolgen” dürften sich bis dahin bemerkbar machen !

Hoffentlich nicht, die Überfahrt nach Klaipeda soll nicht unfreiwillig in Baltisk enden…!

 Vorsorglich hängt hier schon die russische Gastlandsflagge…!

Ich hoffe sehr, das wir sie nicht brauchen !

Beiläufig hat sich auf diese Weise das von mir immer befürchtete schwächste Glied der Doppelmotorisierung offenbart : Ein geinsamer Tank !

 Jetzt werde ich mich mit dem “Piwo Extra Mocne” entspannen….

Morgen ist alles gut…!

CIMG0927

Die nackte Panik im Gesicht…!

 

Wasser ablassen, stundenlang...

Wasser ablassen, stundenlang…

CIMG0931

“Entspannungsbesuch…..”

CIMG0940

“Entspannungspiwo extra stark…!”

 

Bilder von Leba bis Danzig…

Leba Düne 2

Große Düne in Leba…

Leba Düne

Düne in Leba

Leba Strand 2

Strand von Leba

Leba Strand

Strand von Leba im Seenebel…

Leba Strandfund 2

Leba Strandfund

Leba Strandfund

Leba Strandfund

Leba Wald

Wald in Leba

Hel Abend

Abendstimmung in Hel

Hel Weckmannschaft

Hel am frühen Morgen… unsere Weckmannschaft…

Hel Zwiebel, Hafen

Die sogenannte “Zwiebel” in Hel mit ELSE davor…

Hel, Hafen

Fischereihafen von Hel

das uns folgende Patrouillienboot der "Polish Border Guard"...

das uns folgende Patrouillenboot der “Polish Border Guard”…

Danzig Westerplatte

Passage der Westerplatte in Danzig…

Danzig Schlepper 2

entgegenkommendes Seeschiff in Danzig mit Schleppern…

Danzig Fähre

kreuzende Fähre vor Danzig…

Danzig Einfahrt Altstadt

Danzig, erster Blick auf die Altstadt…

Danzig Einfahrt Alter Kran

die Altstadt mit dem Krantor vor ELSES`s Bug…

Danzig Else

ELSE am Liegeplatz in Danzig…

Danzig Grünes Tor

Danzig “Grünes Tor”

Danzig Lange Straße

Danzig “Lange Straße”

Danzig Lange Straße 2

“Lange Straße” in Danzig…

Danzig Kirche

eine der vielen Kirchen…

Danzig Markt

Markt mit den Supertomaten und vielem anderen mehr…

Danzig mühle Uli

Mühlbach in Danzig…

Danzig Neptunbrunnen

Neptunbrunnen…

Danzig Rettungsinsel

Aktion “Rettungsinsel anbauen” vor der Überfahrt nach Klaipeda… Bohren…

Danzig Rettungsinsel 2

— Flexen…

 

Danzig Rettungsinsel 3

…Befestigen…

Danzig Rettungsinsel 4

…fertig…

Danzig neue Fender

neue Fender…

Danzig Stadtrundfahrt

Stadtrundfahrt im elektrischen Kleinbus…

Danzig

Altstadt…

Danzig Solidarnoscz

Solidarnosc – Denkmal…

Danzig soldek

Die “Soldek”, ein Museumsschiff…

Danzig Tomaten

Tomaten, Gurken, Sauerkraut…

Danzig Segler

Unsere Seglerbekanntschaft auf dem Weg nach Hel…

Danzig Garten

Bordgarten, die Salatrauke ist in dem feuchtwarmen Klima unter dem Verdeck bald erntereif…

Tage in Danzig…

Wir werden vertraut mit Danzig : Wir laufen rum, “saugen” das Treiben in der Stadt und am Hafen auf, kaufen dies und das ein, erfreuen uns an den anderen Lebensmitteln in den vielen kleinen Läden, probieren viele Dinge, von den wir nicht wissen, was sie sind und wie sie schmecken, bisher haben sie alle gut bis sehr gut geschmeckt…!

Wir machen mit einem kleinen offenen Elektrokarren mit einem studentisch wirkenden Stadtführer eine Stadtrundfahrt – Alt- und “Neustadt”-, erfahren eine Menge wissenswertes, laufen nach Ende der Fahrt weiter bei schönstem Sonnenschein rum, kaufen noch einmal auf dem Markt für`s Abendessen auf der ELSE ein und schlendern zurück zum Schiff…

Gestern Abend waren wir Essen, Ente auf polnische Art und Pierogi, zwischendurch “Tellerwechsel” zum Probieren…Trotz der deutlich höheren Preise als in Kolberg oder Leba für die “Gernesser” wie wir ein echtes “Schlaraffenland”…

Wir freuen uns, das wir richtig Zeit für Danzig haben, egal ob sie uns an anderer Stelle fehlen mag…

Gestern war das Wetter nicht so schön und “Arbeitstag” : Wäsche waschen und trocknen, Rettungsinsel montiert, richtig “Arbeit”, Innenverkleidung in Bugkajüte abbauen, Löcher durchs Deck und zusätzlich mit einem Lochsenker in die “Innenschale” bohren, Bolzen abflexen und und und…

Zwischenzeitlich scheint das “Entsorgungsproblem” endgültig gelöst : Nach dem sich unser Fäkalientank immer wieder nicht richtig entleerte, habe ich von oben zunächst ein Loch in Flucht mit dem Ablauf in den Tank gebohrt, um mit unserem “Stöckelstab” den Abfluss freizustochern….Irgendwann das schönste Geräusch des Tages : Der Tank entleert sich blubbernd in die “Tote Weichsel”, die allerdings vorher schon tot war…

Gleichzeitig bemerke ich einen starken Sog durch meine “Stökelbohrung”, die eigentliche Tankentlüftung ist dicht und darum hat sich der Tank immer so widerwillig entleert…! Ich demontiere die Entlüftungsleitung, blase und spüle alles durch, was nach dem stundenlangen stochern in den Fäkalien eher die Kür als die Pflicht ist und alles geht wieder, hoffentlich auch in den nächsten Monaten…(was für Worte : “in den nächsten Monaten…!”)

Schnell noch das gebohrte Loch verschlossen und den “Geschäften”, gerade bei der langen Fahrt nach Klaipeda steht nichts mehr im Wege…!
“Sanitär für Anfänger”, ganz umsonst war die Ausbildung doch nicht…!

Im “Sklep Zeglarski” (auf Deutsch “Sailorshop”…) kaufen wir “Reservefender”, zusätzliche Festmacher und bestelle einen neuen Wechselrichter, der alte hat den Geist aufgegeben und 220 Volt für “Kleingeräte” auch bei fehlendem Landstrom machen schon Sinn und Spaß…
Martin, der “Sailorshopfritze” sichert das Eintreffen des Wechselrichters am nächsten Tag zu und hält mich mehrfach telefonisch über den “Bestellverlauf” und dann das Eintreffen des Wechelrichters auf dem Laufenden und gewährt bei “Cash” einen Nachlass auf den hier ohnehin sehr preiswerten Wechselrichter…
Technisch nun wieder alles auf dem laufendem, in der Achterkajüte nun richtig Platz für Einkäufe, weil da nun die Rettungsinsel endlich raus ist. Ich bin sehr froh, das sich die bisherigen “Probleme” auf die geschilderten lösbaren Dinge beschränken, es gäbe weitaus Schlimmeres, gibt es aber derzeit nicht, die VOLVO´s brummen wie Nähmaschinen, egal ob schnell oder langsam, der Ölaustritt hat aufgehört – es ist aber immer noch genug drin, kein messbarer Ölverbrauch – nur auf den Z-Antrieben haben sich in den letzten Tagen Heerscharen von Algen häuslich eingerichtet…Ich hoffe, das ihnen der Wechsel zum Salzwasser und die nächste Gleitfahrt den Garaus macht..!

Unsere Seglerbekanntschaft hatte Crewwechsel, aus dem Jan ist ein Volker geworden und der Skipper Klaus und der Neuankömmling sind heute vormittag nach Hel aufgebrochen, um von dort aus morgen den “Ritt” nach Klaipeda zu machen.

Das entspricht auch unserem Vorhaben, morgen werden wird aus Danzig nach Hel aufbrechen um am Samstag von Hel aus mit der ersten Dämmerung nach Klaipeda aufzubrechen. Je nach “Welle” rechnen wir mit ca. 12- 15 Stunden Fahrt.

Auf dem Weg zur See werden wir vorsichtshalber noch mal tanken, sicher ist sicher…

In Klaipeda werden wir wohl erst auf der “Nehrungsseite” festmachen, um am Sonntag gleich ins kurische Haff nach Nidden aufzubrechen. Darauf sind wir völlig “scharf”, hoffentlich wird das Wetter so wie vorhergesagt, dann wird das Haff wohl mediteran…

Unser “Segelerfreund” Klaus mag da nicht hinein, zu “grenzwertig” sind ihm die Tiefen, die wir aus unseren “Elbeerfahrungen” 2011 eher als komfortabel ansehen, solange man sich an das betonnte Fahrwasser hält…
Wir sind sehr gespannt…!

Der Urlaub zeigt übrigens Wirkung : Hier im Hafen werden ganztägig Spundwände gerammt und auf einer direkt gegenüberliegenden Baustelle wird geflext, gestemmt und gehämmert ;
Fiel uns heute so beiläufig auf, gestört hat uns das nicht…Dafür ist die Nacht mitten im Zentrum von Danzig still und bedächtig. Aus einer Baugrube auf der “Hafeninsel” quaken lauthals Frösche herüber…!

Im Moment klingt irgendwie dezente Livemusik aus dem “Hotel Gdansk” herüber…

Morgen geht`s weiter, immer weiter…!

Angler zwischen Kolberg und Danzig…

Ein weiterer kleiner Auszug aus dem Reisetagebuch von Uli:

Als Nichtanglerin und passionierte Fischesserin habe ich interessiert die Angelaktivitäten und deren Erfolge in den Häfen beobachtet… Endlich hat man mal Zeit für so etwas…

Es gibt verschiedene Arten von Anglern:

Da sind die schon erwähnten 2-Sekunden Angler, die wir außer in Kolberg irgendwo mehr angetroffen haben…

Es gibt die palavernden Abendangler in Gruppen, die nach Beobachtungen nichts fangen, aber wichtig die Angeln auswerfen, reden und Bier trinken…

Dann ist da noch der verbissene Angler, der 3 und mehr Angeln am Start hat und ständig schräg zum Nachbarn rüberschielt, ob der mehr Erfolg hat. Die gefangenen Fische werden stolz präsentiert, bevor sie betäubt in einer Plastiktüte verschwinden…

Die versonnenen Morgenangler, die einfach nur da sind…

Die einsamen Nachtangler mit Klappstuhl und Klappstulle, die stundenlang bewegungslos sitzen – eingeschlafen? Wann sie etwas fangen, ist ungewiß, aber irgendwann ist die Tüte voll…

Die Sonnenangler, die die Angel auswerfen, sich in die Sonne setzen oder legen und sich keinen Deut mehr um die Angeln kümmern… Angelsport oder einfach nur Chillen?

Zuletzt sind die armen Vater-Angler zu erwähnen, die ihre Kinder, Bier und ´n Flachmann dabei haben. Letzterem wird häufig zugesprochen… Zum Ausgleich für`s Kinderhüten ist ihnen schnelleres und größeres Anglerglück beschieden… Wenn Mutti nach 1-2 Stunden die Kinder und den bier- und schnapsseligen Angler abholt, kann er mind. 5-7 große Fische vorweisen und Mutti ist zufrieden…

Wir haben übrigens auch eine Angel an Bord…