Shit happens II -Teil 2-

Montag morgen werden wir bein Umlegen der ELSE vom Tankwart gefragt: “Go to sea?” “No, we need Mr. Dziewulski, we have still water in the tank..” Mr. Dziewulskiulski ist der Kumpel aus der Marina Neptun, der angeblich viel Ahnung hat.

Wir vereinbaren mit ihm einen Termin. Er kommt pünktlich mit einem älteren vertrauenserweckenden Mechaniker, der nicht nur gut englisch spricht, sondern auch ein sehr humorvolles Kerlchen ist. Mr. Dziewulski entpuppt sich als etwas kleinerer, aber schöner Mann, “Gel-Haare”, Sonnenbrille, Schlappen, Shorts, T-Shirt und rosiges Gesichtchen. Er ist der Master of telephone, welches er liebevoll an einem Band unter seinem T-Shirt verwahrt. Während Reinhard und der Mechaniker im Motorraum verschwinden, palavert er mit dem Tankwart und langweilt sich offensichtlich.

Irgendwann ist klar, dass der ganze verwässerte Diesel abgepumpt werden muss. Am besten in der Marina Neptun! Nee, da kommen wir ja nicht hin… Der Mechaniker schlägt eine mobile Kanister-Diesel-Versorgung für die Fahrt zur Marina Neptun vor… Die Idee wird nach kurzer Zeit verworfen, zu unsicher… Also tritt Mr. Dziewulski in Aktion und ordert für 15:00 Uhr einen Tankwagen zum Abpumpen! Wunderbar, wir verabreden uns mit ihm und seinem Mechaniker zur besagten Zeit und warten…

Zwischenzeitlich werden wir von einem jungen Paar gefragt, ob wir Rundfahrten machen… Gute Idee, wenn wir hier noch länger verweilen müssen: ELSE Cruising Gdansk – einmal Krantor und zurück – weiter kommen wir nicht…

Endlich ist es 15:00 Uhr, die Wartezeit wird auch vom Gefühl her immer länger. Mechaniker und Mr. Dziewulski sind wieder pünktlich da – der Tankwagen nicht. Nach geraumer Zeit kommt zu Fuss ein schlecht gelaunter LKW-Fahrer und erzählt, dass er hier nicht her fahren kann… Die Straße ist für 6 Tonnen beschränkt, er hat 30 Tonnen… Großes Palaver, Mr. Dziewulski telefoniert hin und her, Sondergenehmigung, Notfall… Keine Chance!

Also Plan B: Noch eine Nacht in der heimeligen Marina Lotos. Dienstag um 10:00 Uhr kommen der Tankwagen, der Mechaniker und Mr. Dziewulski nochmal, aber nicht zur Tankstelle, sondern auf die andere Seite zu einer Kaimauer. Da darf der Tankwagen hin und wir werden das andere Ufer wohl auch kapp erreichen, bevor es wieder Wasseralarm gibt…!
Die Frage, ob wir “Tug Assistance” (Schlepper-Hilfe) brauchen verneinen wir…

Wir genießen noch das Abendlicht und die Altstadtsilhouette – hoffen aber insgeheim, dass unsere Tage in Danzig bald gezählt sind…

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