Stralsund-Ruden

Hier fehlen zur Abwechslung mal die Bilder, die kommen noch, es ist nur so mühselig, sie “internettauglich” zu machen…

Dafür ist der Text für unser “Nebelabenteuer” (“The Fog – vier Stunden Angst”) jetzt online….

Wir wollen endlich weiter ! Laut Wettervorhersage soll der starke Regen ab Mittag in leichten Regen übergehen und der teils stürmische Wind soll nachlassen. Beides gehorcht der Wettervorhersage und wir brechen auf nach Freest, einem Hafen unweit von Peenemünde.
Zuvor werfen wir noch unsere Chipkarte für die Citymarina Strahlsund in den Briefkasten des Hafenmeisters, der nur morgens und abends kurz da ist und jetzt eben nicht…Mal sehen, ob er unserer Bitte auf einem Zettel, das Pfand für die Karte und das Restguthaben zu überwiesen. Der allgemeinen Erfahrung folgend, wird sich ihm diese Bitte nicht erschliessen..
Bei zunehmend besserem Wetter durchfahren wir den Strelasund und erreichen den Greifswalder Bodden. Kurz vor der Insel Ruden, einem nur 0,24 qkm großen “Eiland”, müßten wir eigentlich den Kurs nach steuerbord durch eine Fahrinne nach Peenemünde/Freest, ändern; Im Hafenführer lese ich -erst jetzt- , das es auf Ruden einen “Nothafen” ohne jegliche Versorgung gibt; Ich fände es charmant, diese kleine Insel anzulaufen und dort zu übernachten, zumal sie eine bessere “Ausgangsposition” für unsere Weiterfahrt darstellt; Im Internet – geht hier noch- schreibt so ein Forenfuzzi, dass man Ruden aber nicht oder nur in Not anlaufen darf, etwa wie den Nothafen Darsser Ort;
Auf Kanal 09 funke rufe ich die “Revierzentrale Wolgast” an; dort meldet sich ein “akustischer” Renter, der sich unser Anliegen, auf Ruden anzulegen anhört und mit den Worten “keine Ahnung” ich glaube nicht…!” ist der kurze Dialog beendet.
Grund genug, sich persönlich davon zu überzeugen und so nehmen wir Kurs auf Ruden, um dort eine halbe Stunde später im “Nothafen” anzulegen. Ein kleines Segelschiff und eine polnische Segelyacht, die bald nach unserer Ankunft ablegt, ist zunächst unsere einzige Gesellschaft.
Kurze Zeit später lernen wir fünfzig Prozent der ständigen Bevölkerung Rudens in Form einer netten mittelalten Hafenmeisterin kennen, die uns ein Minimalhafengeld von 6 Euro abnimmt. Sie empfiehlt uns den Besuch des” Museums” (“ich lasse die Tür offen, aber bitte vor Dunkelheit gehen, da gibt`s kein Licht..!).
Also, Anlegen darf man da und offensichtlich ist man auch willkommen !
Das “Museum” ist eine kleine informative Ausstellung zur Inselhistorie, die in einem alten “Messturm” untergebracht ist : von hier aus hat man die zu Führers Zeiten in Peenemünde abgeschossenen Marschflugkörper beobachtet und deren Flugbahn vermessen.
Zwischenzeitlich ist ein ca. 42 ft große Segelyacht von Grünke Yachtcharter in den praktisch leeren Hafen eingelaufen und vier Besatzungmitglieder mühen sich bei optimalen Bedingungen anzulegen, was auch schon beim dritten Mal gelingt.
Wir erkunden noch auf einen kleinen Rundgang die einsame Insel, über deren Existenz ich bis vor wenigen Stunden noch nicht einmal wusste…!
Das “Hafenmeisterbüro” und die sanitären Anlagen in Form eines Plumpsklos im Wald schlafen einen Dornröschenschlaf, hiervon zeugt ein Kalender aus August 2008..
Das Plumpsklo wird von einem der Segler von dem kleinen Schiff offensichtlich wiederbelebt..
Ein insgesamt beeindruckendes Flecken Erde, in dessen Einsam- und Wortlosigkeit ich durchaus ein paar Tage verweilen könnte ! Diese Gelegenheit werden wir im Laufe der Reise aber wohl noch öfter bekommen.

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