Seit dem letzten Post im Januar ist die Zeit wie im Fluge vergangen und im Moment scheint sie auf eine schiefe Ebene geraten: nur noch 64 Tage zeigt unser Coutdown zur Abreise und ich habe das Gefühl, der Zähler läuft immer schneller…
Was ist nun “lustig” ?
“Lustig” ist, dass sich viele einfach geglaubte Vorbereitungen schwieriger als erwartet gestalten bzw. letztlich nicht zufrieden stellend lösbar sind :
Die “Navigations Backup”-Lösung mit Bluetooth-GPS-Empfänger und Laptop funktioniert zwar technisch einwandfrei, scheitert aber an der unerwarteten mangelnden Verfügbarkeit digitaler Seekarten für unsere Reiseroute : für manche Bereiche gibt es nur Papierkarten, für andere wiederum nur digitale Karten, obwohl wir auch die Papierkarten für die Reise benötigen, gebraucht gibt es gar keine, allen Verlagen ist gleich, dass zum jetztigen Zeitpunkt keine der benötigten Karten sofort verfügbar sind: manche werden gerade neu aufgelegt, manche sind uralt und die Neuauflage ist im Sommer zu erwarten, nichts genaues weiß man nicht, ein namhafter Verlag bietet finnische und schwedische Kartensätze an, ohne jegliche Auskunft zum Karteninhalt geben zu können, “Open Seamap” ist aufgrund der dürftigen Karteninhalte schlicht nicht verwendbar und und und…
Karten vor Ort kaufen, wie die “Salznacken” der Sportschiffahrt postulieren scheidet aus, wir haben wenig Lust, “vor Ort” auf das Eintreffen zu bestellender Seekarten zu warten, die dann vielleicht doch nicht kommen…Dann schon lieber hier “vor Ort ärgern…”
Man könnte die Aufzählung nahezu beliebig fortsetzen, so richtig Spaß macht dieser ursprünglich eher freudig erwartete Teil der Reisevorbereitung nicht. Es gibt sie eben noch, ” die guten Dinge, die man für Geld nicht bekommt”…
Als grundsätzlich funktionierende Lösung hat sich das “Navionics”-App auf unserem zwischenzeitlich angeschafften Tablet : für 60 € gibt es alle Karten von Europa mit Ausnahme von Dänemark und Grönland und das App ist hervorragend bedienbar, hat alle wesentlichen Möglichkeiten zur Routenplanung und Navigation und verzichtet auf unnötige ” Überfrachtung”… alles gut soweit, wenn da nicht die Sonne wäre : die letzten Tage mit gleißenden Sonnenlicht dienten einem Test der Bedienbarkeit, der aber, kaum begonnen, gleich ergebnislos beendet werden konnte: entsprechend den Befürchtungen ist ein Tablet auch bei hellster Display-Einstellung für die Nutzung im Sonnelicht schlicht nicht verwendbar. Selbst eine Abschattung lässt Karteninhalte, aktuellen Standort o.ä. nur wähnen…!
Die Karteninhalte des “Navionics”-App selbst entsprechen im groben den Inhalten der “normalen” Navionics-Seekartenmodule, haben allerdings nicht die Darstellungstiefe des “Orginials”. Irgendwo muss der Preisunterschied ja herkommen …! Insgesamt besticht die App-Lösung auf dem Tablet aber durch ihre Einfachheit und Funktionaltät.
Für das Bild habe ich zwischenzeitlich zur ” offline Nutzung ” Google-Earth-Karten der “ins Auge gefassten” Küstenbereiche und Häfen auf das Tablet heruntergeladen, so dass sich auf diese Weise bei Bedarf eine zusätzliche “Orientierungsmöglichkeit” auch bei unseren ” Landausflügen ” ergibt.
Das Tablet dient zwischenzeitlich auch als virtueller AIS-Sende-Empfänger; unter dem Menüpunkt ” Position ” der Startseite von ELSE`s Homepage kann dann bei Wlan-oder Mobilfunkverbindung ELSE`s aktueller Kurs, Geschwindigkeit oder/und Aufenthaltsort auf der Internetseite von www.marinetraffic.com eingesehen werden. Wenn das Tablett abgeschaltet ist, ist Else auf der Seite allerdings nicht mehr zu sehen, wie bei einem ” richtigen” AIS. Bei Betrieb sieht das ganze dann so aus :
Das Bild mit ELSE`s Daten kann man “wegklicken” und dann sieht man nur das Schiffssymbol, bzw. “unter Fahrt” den Routenverlauf mit Kursdaten. Die Schiffsnamen sieht man, wenn man links im Menü “Schiffsnamen anzeigen” aktiviert hat.
ELSE war natürlich nicht im Lister Hafen, nur ich mit dem Tablet war da…
Übrigens macht es auch einfach mal so Spaß, auf der “Marinetraffic”-Seite mal zu sehen, welche Schiffe gerade wohin unterwegs sind…
Nach langem Hin und Her funktioniert jetzt auch wieder der reaktivierte Zugang zum “Weather Info Viewer” auf meinem Laptop und dem Netbook : der “Weather Info Viewer” stellt die von unserem Wetterempfänger empfangen Wetterdaten des DWD oder die per Mobilfunk oder WLAN empfangen Daten des ” Meteoservers ” auf einer Seekarte dar, liefert nicht nur Vorheragen mit Windstärke und -richtung, Wellenhöhe und -richtung, sondern ermöglicht auch eine meteorologische “Routenkontrolle “, d.h., in die Karte kann man die Route eintragen und von der Software wird dann mit den empfangenen Wetterdaten das Routenwetter für den Routenverlauf visuell dargestellt.
Das ganze ” digitale Dilemma” hat ungleich mehr Zeit als erwartet benötigt und obwohl noch vieles im Detail zu vervollständigen und zu verbessern wäre, habe ich jetzt unter diesen Teil der Reisevorbereitungen einen Schlussstrich gezogen, um mich zukünftig dem ” angenehmeren ” Teil der Reisevorbereitung zu widmen um mit analogem “Equipment” wie Augen, Ohren und was einem sonst noch so geblieben ist auf Kurs bleiben !
Notfalls gibt es dann noch so eine kleine Anleihe an ” Kolumbus Zeiten ” …:
Weiteres zu unseren Reisevorbereitungen folgt…